(Berlin.) Sie sind klein wie ein Stecknadelkopf, haben acht Beine und ernähren
sich vom Blut Anderer: Zecken. Schon bei Temperaturen zwischen acht und zehn
Grad Celsius warten sie auf Grashalmen oder im Unterholz auf einen Wirt, der sie
im Vorbeigehen abstreift und mitnimmt. Zecken suchen bis zu zwölf Stunden nach
einer geeigneten Stichstelle. Beim Menschen bevorzugen sie warme, gut
durchblutete Hautpartien wie Kniekehlen, Leisten oder Zehenzwischenräume. Meist
ist ein Zeckenstich harmlos, aber die Tiere können auch Überträger gefährlicher
Krankheiten - wie der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder der
Lyme-Borreliose - sein.
Schnelle Hilfe im Scheckkartenformat
Egal,
was Wanderer, Jogger oder Kinder tragen, absoluten Schutz vor dem "gemeinen
Holzbock" gibt es nicht. Wer von einer Zecke gestochen wird, sollte das Tier so
schnell wie möglich entfernen. Praktische Hilfe bietet die Zeckenkarte der
BKK·VBU: Die scheckkartengroße Plastikkarte mit integrierter Lupe findet in
jedem Portmonee Platz. Mithilfe eines speziellen Kartenausschnittes kann die
Zecke hautnah gefasst und dann mit einer ruhigen, gleitenden Bewegung
herausgeschoben werden. Anschließend sollte die Einstichstelle gereinigt und
desinfiziert werden. Die Zeckenkarte inklusive Informationsflyer kann kostenfrei
über das 24-h-Servicetelefon der BKK·VBU unter 01802- 31 31 72* (*6 Cent je
Anruf - abhängig von der Telefongesellschaft) bestellt werden.
Die
Lyme-Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragene Erkrankung in Europa.
Borrelientragende Zecken kommen in allen Teilen Deutschlands vor,
durchschnittlich jede fünfte Zecke hat die Erreger in sich. Die Erkrankung
verläuft in drei Stadien und führt zu Veränderungen der Haut, Entzündungen an
den Gelenken sowie Beeinträchtigungen des Nervensystems. Als Hinweis auf die
Erkrankung gilt eine sich ausbreitende Rötung um die Einstichstelle
(Wanderröte). Gegen Borreliose gibt es keine Vorbeugung. Behandelt wird die
Krankheit mit Antibiotika.
Die FSME ist eine Viruserkrankung, die die
Hirnhaut, das Hirngewebe, die Nervenwurzel oder das Rückenmark betreffen kann.
Die Erkrankung zeigt sich zwischen drei und acht Tagen nach dem Zeckenstich
durch Kopf- und Gliederschmerzen. Zusätzlich sind Fieberschübe möglich. In
Deutschland gibt es Gegenden, in denen Zecken, die mit dem FSME-Virus infiziert
sind, gehäuft auftreten. Diese Risikogebiete befinden sich in weiten Teilen
Bayerns, Baden-Württembergs und vereinzelt in Hessen, Rheinland-Pfalz und
Thüringen. Experten schätzen, dass dort ein bis fünf Prozent der Zecken das
FSME-Virus in sich tragen. Schutz vor der Erkrankung bietet nur eine Impfung.
Die Ständige Impfkommission empfiehlt allen, die in den Risikogebieten leben
oder sich dort für längere Zeit aufhalten, sich impfen zu lassen. Wann eine
Zeckenimpfung im Einzelfall sinnvoll ist, kann am besten der Hausarzt
entscheiden.
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