In Deutschland sei die Sparquote von 2000 bis 2006 um 1,4 Prozentpunkte
auf 10,6 Prozent gestiegen, im übrigen Euro-Raum habe sie sich um 0,3
Prozentpunkte auf 7,1 Prozent verringert. Während die Sparanstrengungen
der Bundesbürger seit dem Boomjahr 2000 kontinuierlich zugenommen
hätten, habe im übrigen Euro-Raum die Sparneigung in den letzten Jahren
nachgelassen und sei aktuell sogar niedriger als im Jahr 2000. Die
Alterung der Gesellschaft erfordere nicht nur in Deutschland zusätzlich
private Vorsorgeleistungen, um im Alter ein Lebensstandard sicherndes
Einkommen zu erzielen. Unter den Ländern des Euro-Raums sei nur in
Italien die Sparquote stärker als in Deutschland gestiegen.
Weniger Aktienbesitz bei Deutschen als bei EU-Bürgern
Die
Struktur des Geldvermögens in Deutschland und dem Euro-Raum weise mehr
Ähnlichkeiten auf als Unterschiede. Allerdings sei der Besitz von
Aktien und sonstigen Unternehmensbeteiligungen in Deutschland mit 13
Prozent deutlich niedriger als in den europäischen Nachbarstaaten.
Offenbar bevorzugten die Bundesbürger risikoärmere Anlagen bei Banken
und Versicherern gegenüber dem direkten Aktienbesitz. Indirekt
partizipierten die Deutschen aber durchaus am Börsengeschehen. Zum Teil
werde der geringere Anteil an direktem Aktienbesitz durch den höheren
Anteil an Investmentfonds bei den Bundesbürgern in Höhe von 12 Prozent
des Geldvermögens ausgeglichen, während im übrigen Euro-Raum nur 9
Prozent der Mittel bei Kapitalanlagegesellschaften gehalten werden.
Auch
nähmen die Bundesbürger über Käufe von Zertifikaten indirekt am
Aktienmarktgeschehen teil. Zertifikate würden statistisch den
Rentenwerten zugeschlagen und seien in Deutschland ein äußerst
dynamisch wachsender Markt. Besonders gefragt seien bei den
Bundesbürgern Zertifikate, die eine Teilhabe an den Kurszuwächsen des
Aktienmarkts ermöglichen, gleichzeitig aber das Risiko von
Kursverlusten begrenzen.
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