Im Rahmen der Präventionskampagne Haut intensivieren die Berufsgenossenschaften
ihre Forschung zur Prävention und Rehabilitation von Hauterkrankungen. Insgesamt
1,1 Mio. Euro investiert der Hauptverband der gewerblichen
Berufsgenossenschaften (HVBG) ab Jahresmitte in drei Kooperationsprojekte, an
denen namhafte Hautkliniken und arbeitsmedizinische Forschungsinstitute
beteiligt sind.
"Die Projekte sollen unser Wissen über Hautschutz- und
Reinigungsmittel sowie Behandlungsverfahren erweitern", sagt Dr. Joachim
Herrmann von der HVBG-Forschungsförderung. "Wir erhoffen uns davon
Möglichkeiten, die Qualität unserer Präventions- und Rehabilitationsarbeit
weiter zu verbessern." Berufsbedingte Hauterkrankungen machen etwa ein Drittel
aller anerkannten Berufskrankheiten aus. Das finanzielle Engagement der
Berufsgenossenschaften für die Forschung ist dementsprechend erheblich: Die
Kooperationsprojekte, an denen sich die Universitäten Erlangen-Nürnberg, Jena,
Heidelberg und Osnabrück beteiligen, machen rund ein Drittel des jährlichen
Förderetats aus.
Beim ersten Projekt sollen Möglichkeiten erkundet
werden, Vergleichsstandards für Hautschutzmittel zu entwickeln. "Für Anwender
ist die Auswahl des geeigneten Mittels häufig noch schwer", sagt Herrmann.
"Vielleicht werden wir am Schluss so etwas wie einen Hautschutzfaktor haben -
ähnlich dem Lichtschutzfaktor bei Sonnencremes." Ähnlich verhält es sich mit
Hautreinigungsprodukten, die die Forscher im zweiten Forschungsprojekt
untersuchen. Ziel ist es, objektive Maßstäbe festzulegen, um die Reinigungs- und
Irritationswirkung dieser Mittel zu bewerten.
Das dritte
Forschungsprojekt dient der Qualitätssicherung bei der frühen Erkennung und
Behandlung von Berufsdermatosen. "Als Unfallversicherung ist es unser Ziel,
Gesundheit und Lebensqualität der Betroffenen so schnell und effizient wie
möglich wiederherzustellen, den Verbleib am Arbeitsplatz zu ermöglichen und
Gefährdungen dort auszuschließen. Die in den letzten Jahren etablierten
Verfahren haben hier beachtliche Fortschritte gebracht", so Herrmann. "Durch
eine systematische Datenerhebung wollen wir den erreichten Stand dokumentieren,
aber auch Verbesserungsmöglichkeiten im Zusammenspiel von Prävention, Diagnose,
Therapie und Rehabilitation erkennen."
Hautschutz bleibt für die
Forschungsarbeit der Berufsgenossenschaften und ihrer Einrichtungen somit ein
wichtiges Thema. Die drei neuen Projekte reihen sich ein in zurück liegende und
laufende Forschungsaktivitäten zu Hautschutz und dermatologischem
Heilverfahren.
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