Auf der heutigen eHealth Konferenz 2007 haben die Vertreter der europäischen
Mitgliedsstaaten sowie weitere Mitglieder des Europäischen Wirtschaftsraums eine
gemeinsame Deklaration verabschiedet. Vereinbart wurde eine koordinierte und
strukturierte europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet grenzüberschreitender
und europaweiter elektronischer Gesundheitsdienste.
Elektronische
Gesundheitsdienste sind Anwendungen wie das elektronische Rezept oder die
elektronische Patientenakte und weitere Dienste, die in Deutschland mit der
elektronischen Gesundheitskarte schrittweise ausgebaut werden
sollen.
Hierzu erklärte der Staatssekretär im Bundesministerium für
Gesundheit Dr. Klaus Theo Schröder: "Mit der heute vereinbarten Deklaration
wollen wir sicherstellen, dass in Zukunft elektronische Gesundheitsdienste für
die europäischen Bürgerinnen und Bürger nicht an den Ländergrenzen enden.
Patientinnen und Patienten sollen überall in der europäischen Union auf ihre
Arzneimitteldokumentation und ihre medizinischen Basisdaten zugreifen können.
Das dient nicht nur der Versorgungskontinuität sondern bietet auch Sicherheit im
Notfall."
Verständigung wurde über folgende Punkte erzielt:
1)
Nationale eHealth Infrastrukturen sind Voraussetzung für grenzüberschreitende
Lösungen
2) Europaweit standardisierte Lösungen eröffnen
Marktchancen
3) Nationale Fahrpläne sind zu berücksichtigen
4)
Implementierungen erfordern verstärkte Synergien mit Forschung und
Ausbildung
5) Es ist erforderlich, dass die Mitgliedstaaten der
Europäischen Union gemeinsam an einheitlichen Standards arbeiten.
6) Die
Einbeziehung aller maßgeblich Beteiligter und der Industrie ist
erforderlich
Die ersten konkreten Schritte der europäischen Kooperation
sind in der Deklaration bereits benannt worden. So sollen in groß angelegten
Pilotprogrammen (Large Scale Pilots) die Anwendung von verbesserten
medizinischen Basisdokumentationen in verschiedenen gesundheitlichen Kontexten
wie bei medizinischen Notfällen und der Verschreibung und Einlösung von Rezepten
getestet werden.
Frans de Bruïne, Direktor der Generaldirektion
Informationsgesellschaft und Medien der Europäischen Kommission erklärte dazu:
"Die ehealth conference 2007 war ein großer Erfolg. Ich danke der Deutschen
Ratspräsidentschaft für die gute Organisation. Diese Veranstaltung hat die
Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten und allen Beteiligten vertieft. Die
Europäische Kommission begrüßt die Erklärung zur Europäischen Zusammenarbeit auf
dem Gebiet der europaweiten elektronischen Gesundheitsdienste. Mit
Pilotprojekten fördert die Europäische Kommission erste Schritte zur konkreten
Umsetzung. Die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der elektronischen
Gesundheitsdienste wird zur erfolgreichen Bildung eines europäischen
Informationsraums im Gesundheitsbereich führen - zum Wohle der Bürgerinnen und
Bürger Europas."
Dorjan Marusič, Staatssekretär im
Gesundheitsministerium der Republik Slowenien ergänzte: "Wir haben jetzt die
Chance, den Leitgedanken der Deutschen Ratspräsidentschaft ,Europa gelingt
gemeinsam' weiterzuführen, und im Alltag der Menschen spürbar werden zu lassen.
Unser Ziel ist, die Initiative der Deutschen Ratspräsidentschaft fortzusetzen.
Mit unseren nationalen Aktivitäten haben wir hierfür eine gute Basis
geschaffen."
Die Deklaration finden Sie unter:
http://www.bmg.bund.de/cln_040/nn_1030662/DE/Themenschwerpunkte/Internationales/
EU-Ratspraesidentschaft/Konferenzen/Assoziiertes-Programm/ap-berlin-16-4.html
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