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15.07.2010 - dvb-Presseservice

Bilanz-Pressekonferenz der LBS Bayern: Neugeschäft im ersten Halbjahr erstmals über 4 Milliarden Euro - Mit Riester-Bausparen auf Rekordkurs

Marktanteil erreicht mit 39 Prozent ebenfalls Bestmarke Kredite für Modernisierungen und Renovierungen boomen

Zum ersten Mal in ihrer Geschichte übertrifft das Neugeschäft der LBS Bayern in einem ersten Halbjahr die Marke von 4 Milliarden Euro. Die vermittelte Bausparsumme legte von Januar bis Juni 2010 im Vorjahresvergleich um 26,4 Prozent auf exakt 4,06 Milliarden Euro zu. Auch in der Stückzahl verzeichnete die Bayerische Landesbausparkasse ein Plus von 19,2 Prozent auf 116.685 Verträge. „Bausparen ist der Inbegriff von Sicherheit, Verlässlichkeit und Berechenbarkeit – das schätzen die Bürger sehr, gerade in Krisenzeiten“, erklärte Dr. Franz Wirnhier auf der heutigen Bilanz-Pressekonferenz der LBS die deutlichen Zuwächse. Der Sprecher der Geschäftsleitung berichtete auch von einem großen Interesse der Kunden an den neuen staatlich geförderten Riester-Bauspartarifen. Seit ihrer Einführung im November 2008 schloss die LBS bis Ende Juni 2010 bereits rund 62.000 Wohn-Riester-Verträge ab. Das für Modernisierungs- und Renovierungsmaßnahmen eingesetzte Kreditvolumen sprang 2009 um 71,8 Prozent auf 716,7 Millionen Euro.

Das Bauspargeschäft der LBS ist wieder auf Wachstumskurs, nachdem sich der Markt 2009 etwas beruhigt hatte. Die Einführung der dauerhaften Zweckbindung der staatlichen Wohnungsbauprämie zum 1. Januar 2009 hatte dazu geführt, dass sich viele Kunden 2008 noch die alte Regelung sicherten, die eine freie Verwendung der geförderten Bausparleistungen nach sieben Jahren vorsah. Nach dem Wegfall dieser Vorzieheffekte normalisierte sich das Neugeschäft der LBS 2009 auf dem hohen 7-Milliarden-Niveau der Jahre 2005 bis 2007. Die Stückzahl fiel im Vergleich zum Ausnahmejahr 2008 um 27,3 Prozent auf 203.484, die Bausparsumme um 9 Prozent auf 6,92 Milliarden Euro. Die durchschnittliche Bausparsumme kletterte um 25,5 Prozent auf rund 34.000 Euro, was eine starke Ausrichtung der Abschlüsse auf Finanzierungsziele zum Ausdruck bringt. Der Vertragsbestand stieg um 3,6 Prozent auf 52,4 Milliarden Euro. Die LBS konnte Marktanteile gewinnen. Nach Bausparsumme wurde mit knapp 39 Prozent eine neue Bestmarke erreicht.

Finanzpsychologisches Umfeld begünstigt Bausparen

Im gegenwärtigen finanzpsychologischen Umfeld könne das Bausparen mit seinen Produktvorteilen besonders überzeugend punkten, sagte Wirnhier. „Es ist eine sichere Anlage, die Spareinlagen dürfen nicht spekulativ verwendet werden, man kann mit den attraktiv verzinsten Bausparmitteln vielfältige Ziele rund ums Wohnen erreichen und Kredite äußerst flexibel tilgen.“ Und Bausparen sei für junge Leute der ideale Einstieg in die Vermögensbildung. Im vergangenen Jahr haben sich in Bayern wieder rund 54.000 Kunden im Alter bis 25 Jahre für einen LBS-Bausparvertrag entschieden.

Die Sparkassen und der LBS-Außendienst nutzten dieses günstige Bausparklima. Wirnhier freute sich auch über die positive Entwicklung einer weiteren Vertriebsschiene, die 2004 eingeführt wurde. Die LBS arbeitet hier mit eigenen Beratern in den Geschäftsstellen der Sparkassen. Das Vermittlungsergebnis dieser „integrierten Marktbearbeitung“ lag 2009 bei 239 Millionen Euro und hat sich damit innerhalb von fünf Jahren fast verzehnfacht. Wirnhier erwartet 2010 einen weiteren Wachstumssprung auf über 300 Millionen Euro.

Schon 8.000 Wohn-Riester-Finanzierungen

Wohn-Riester ist für die LBS Bayern bereits ein stabiler Absatzfaktor. Im ersten Halbjahr 2010 verbesserte sich die Zahl der Wohn-Riester-Abschlüsse im Vorjahresvergleich um 7,3 Prozent auf 16.758, ihre Bausparsumme um 15,4 Prozent auf 720,6 Millionen Euro. Die LBS hat beim Riester-Bausparen einen Marktanteil von über 50 Prozent. Seit Markteinführung wurden auch schon 8.000 Abschlüsse mit einer Wohnbaufinanzierung kombiniert, das sind 13 Prozent des Riester-Neugeschäfts. „Riester-Bausparverträge sind echte Joker für die Eigenheimfinanzierung“, betonte Wirnhier. Das bestätigten auch mehrere Produktbewertungen der Zeitschrift Finanztest. Diese Erkenntnis sei aber immer noch nicht weit genug verbreitet. So gehe zum Beispiel über die Hälfte der Bevölkerung fälschlicherweise davon aus, dass die Wohn-Riester-Förderung an Einkommensgrenzen gebunden sei. Produktanbieter und Medien müssten weiterhin intensive Aufklärungsarbeit leisten.

Kreditgeschäft profitiert vom großen Interesse an Immobilieneigentum

Ihre Darlehensauszahlungen hat die LBS 2009 merklich gesteigert, bei den Bauspardarlehen um 8,1 Prozent auf 726,8 Millionen Euro, bei den Vor- und Zwischenfinanzierungen um 28,4 Prozent auf 480,3 Millionen Euro. Auch die Sofortkredite der Sparkassen, die mit LBS-Bausparverträgen kombiniert sind, legten um rund 22 Prozent zu. „Wohneigentum hat seit Ausbruch der Finanzkrise als wertstabile und inflationssichere Investition bei den Menschen einen noch höheren Stellenwert“, erläuterte Wirnhier. Niedrige Zinsen und günstige Immobilienpreise machten diese Investition derzeit besonders erschwinglich. Das Volumen der mit LBS-Bausparverträgen verbundenen Vorfinanzierungskredite der Sparkassen erhöhte sich deshalb im ersten Halbjahr 2010 weiter erheblich um 31,9 Prozent auf 1,06 Milliarden Euro. Die Sparkassen kombinierten verstärkt eigene Kreditmittel mit LBS-Bausparverträgen, so Wirnhier. Dadurch habe sich der Umfang der LBS-Sofortkredite zwischen Januar und Juni um 4,6 Prozent auf 200,4 Millionen Euro reduziert. Die Auszahlung von Bauspardarlehen lag im gleichen Zeitraum mit 339,1 Millionen Euro um 11,8 Prozent im Minus. Das führte Wirnhier auf die niedrigen Kapitalmarktzinsen zurück. Die Darlehenszinsen der Bauspartarife, die jetzt zugeteilt werden, seien teilweise nicht günstiger als die Konditionen für Annuitätendarlehen.

Fast zwei Drittel Modernisierungskredite

Nur rund 10 Prozent der LBS-Darlehen werden für Neubauprojekte verwendet. Weitere 20 Prozent finanzieren den Erwerb von Gebrauchtimmobilien. Fast zwei Drittel der Darlehensfälle entfallen auf Modernisierungs- und Renovierungsmaßnahmen. Nach dem enormen Wachstumssprung im vergangenen Jahr konnte das erreichte Niveau in diesem Marktsegment auch 2010 gehalten werden. Von Januar bis Juni wurden 366,1 Millionen Euro ausgereicht, 3,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die durchschnittliche Kreditsumme liegt hier mittlerweile bei 33.000 Euro. 2008 betrug sie noch etwa 21.000 Euro. „Hausbesitzer investieren offensichtlich zunehmend im größeren Stil in die energetische Qualität und die altersgerechte Optimierung ihres Wohneigentums“, analysierte Wirnhier die Ursachen dieser Entwicklung.

Betriebsergebnis vor Risikovorsorge erneut über 70 Millionen Euro

Durch die positive Entwicklung des Kreditgeschäfts sind die Darlehensbestände der LBS Bayern 2009 um 2,6 Prozent auf knapp 4,7 Milliarden Euro angewachsen. Die Bauspareinlagen stiegen um 6,1 Prozent auf fast 8,7 Milliarden Euro, weil die Neuabschlüsse intensiv bespart werden. Mit 1,85 Milliarden Euro lag der Spargeldeingang 2009 um 8,3 Prozent über dem Vorjahr. Aufgrund der niedrigen Kapitalmarktzinsen war die Durchschnittsverzinsung sowohl im Kreditbestand als auch bei den Geldanlagen rückläufig. Der Zinsüberschuss reduzierte sich dennoch nur um 2,2 Millionen Euro auf 198 Millionen Euro. Die Ausweitung der Forderungsbestände konnte das mäßige Zinsniveau nahezu kompensieren. Das Provisionsergebnis fiel mit einem Minus von 29,5 Millionen Euro erneut negativ aus. Dies hat systematische Gründe, weil die für das Neugeschäft anfallenden Provisionen höher sind als die vereinnahmten Abschlussgebühren. Verstärkt wird das negative Provisionsergebnis durch den erfolgreichen Start in den Riester-Markt, weil hier die Erträge aus den Abschlussgebühren auf fünf Jahre zu verteilen sind, während die Vermittlungsprovisionen sofort in voller Höhe ausgezahlt werden. Der Verwaltungsaufwand ging aufgrund sinkender Personalkosten deutlich zurück, um 8 Millionen Euro auf 99,2 Millionen Euro. Unterm Strich erreichte die LBS Bayern 2009 vor Risikovorsorge ein Betriebsergebnis von 75,1 Millionen Euro, nach 73,8 Millionen Euro im Vorjahr.

Hoher Ertragsdruck durch niedrige Kapitalmarktzinsen

Seit 2003 erzielte die LBS Bayern fünfmal ein Betriebsergebnis von über 70 Millionen Euro. „Dieses konstant hohe Ergebnisniveau ist allerdings im aktuellen Kapitalmarktumfeld nicht mehr zu halten“, sagte Wirnhier. „Die tiefen Verwerfungen an den Finanzmärkten haben jetzt ein so extrem niedriges Zinsniveau produziert, dass unsere Ertragskraft massiv herausgefordert ist.“ Die Durchschnittsverzinsung der ausgereichten Kredite und der eigenen Geldanlagen erreiche Tiefstände, während die Guthabensverzinsung nicht im gleichen Maße abgesenkt werden könne, weil die Konditionen der Bauspartarife garantiert seien. Neben diesen Belastungen durch den Kapitalmarkt schmälerten auch gesetzlich verursachte Kosten die Ertragsspielräume, insbesondere die Umsetzung der EU-Verbraucherkreditrichtlinie. Unter diesen Voraussetzungen erwartet die LBS für 2010 ein Betriebsergebnis vor Risikovorsorge von etwa 40 Millionen Euro. „Ein deutlich höheres Niveau ist mit Blick auf den Kapitalmarkt in diesem Jahr nicht zu realisieren“, unterstrich Wirnhier.

Historischer Neugeschäftsrekord im Visier

Im Bauspar- und Finanzierungsmarkt sieht die LBS weiter Wachstumspotentiale. „Die Wertschätzung unserer Marke und unserer Produkte in der Bevölkerung und bei unseren Kunden ist sehr hoch“, so Wirnhier. 2010 hält er einen Neugeschäftsrekord für möglich. „Wenn die Sparkassen und unsere eigenen Berater die Schlagzahl so hoch halten wie im ersten Halbjahr, können wir die bisherige Bestmarke – 7,76 Milliarden Euro im Jahr 2003 – übertreffen.“



Herr Joachim Klein
Leiter Zentralbereich Unternehmenskommunikation, Pressesprecher
Tel.: (089) 21 71-4 62 24
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