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Coface setzt Großbritannien auf negative Watchlist

Die Coface hat Großbritannien im Länderrating auf die negative Beobachtungsliste gesetzt. Wie der internationale Anbieter von Lösungen zum Forderungsmanagement mitteilt, bleibt Großbritannien in der höchsten Stufe A1, die Aussichten sind aber negativ. Wie Coface Deutschland mitteilt, wird erwartet, dass der private Konsum an Schwung verliert. Grund hierfür sind steigende Zinsen für Verbraucherdarlehen. Die Zahl der Privatinsolvenzen stieg im ersten Quartal 2007 bereits um 24 Prozent, nach einem Anstieg um 60 Prozent im Jahr 2006. Auf dem Immobilienmarkt haben sich die ursprünglich niedrigen Immobilienpreise innerhalb von zehn Jahren verdreifacht. Eine Nullrunde im Öffentlichen Dienst und eine höhere Besteuerung verlangsamen das Wachstum zusätzlich. Vor diesem Hintergrund wird vorausgesagt, dass sich das Wirtschaftswachstum im nächsten Jahr verlangsamt und einen Wert von 2,3 Prozent nicht überschreitet. „Der Einzelhandel und hier insbesondere der Markt für Heimwerkerbedarf leidet unter dem abkühlenden Wirtschaftsklima. Unternehmen dieser Branche könnten einen Anstieg der Zahlungsverzögerungen hervorrufen, die wiederum die Bonität ihrer Zulieferer gefährden könnten“, sagte Sylvia Greismann, Leiterin des Country Risk Departments der Coface in Paris.

Polen (A3) setzte die Coface dank gesunder Inlandsnachfrage, gutem Exportaufkommen und moderater Inflationsrate auf die positive Beobachtungsliste. Das Land hat die Erwartungen in diesem Jahr bereits übertroffen, der positive Trend hält an. Für 2007 wird ein Wachstum von 6,5 Prozent erwartet (2006: 6,1 Prozent). Die Finanzlage der polnischen Unternehmen soll sich aufgrund der zu erwartenden Geschäftsentwicklung auf einem zufriedenstellenden Niveau bewegen. Dies gilt besonders für die Wachstumsbranchen Automobile, Bau und Kunststoffe.

Auch Argentinien (C) steht auf der positiven Beobachtungsliste. Für 2007 wird ein starkes Wachstum erwartet, das in 2008 noch weiter an Fahrt gewinnen wird. Steigende Löhne und Beschäftigung, eine gute Entwicklung der Verbraucherkredite sowie eine expansive Geldpolitik kurbeln die inländische Nachfrage weiter an. Aufgrund der allgemeinen Verbesserung des Wirtschaftsklimas wird vorausgesagt, dass Unternehmen mehr finanzielle Mittel zur Verfügung haben und eine zufriedenstellende Zahlungsmoral zeigen. Das gilt insbesondere für die Branchen Automobile, Bau, Transport, Kommunikation, Touristik und Finanzdienstleistungen. Allerdings verhindern die nicht umgeschuldeten Außenstände und Zahlungsstörungen aufgrund von Abkommen mit dem Pariser Club weiterhin den Zugang Argentiniens zu den internationalen Kapitalmärkten. Aufgrund dieser Rahmenbedingungen sieht Coface Argentinien in der zweitschlechtesten Risikoklasse C.

Für Zypern und Malta stufte die Coface das Rating von A3 auf A2 herauf. Das Rating für Albanien stufte sie von D auf C herauf.

Das Coface-Rating berücksichtigt insbesondere das Zahlungsverhalten der Unternehmen in den jeweiligen Ländern und ist ein guter Indikator für Unternehmen, die mit oder in diesen Ländern Geschäfte machen. Das Länderrating umfasst sieben Stufen. A1 bis A4 sind vergleichbar mit Invest-Grades anderer Ratingsysteme. B, C und D drücken deutliche höhere Risikolagen aus.