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26.08.2011 - dvb-Presseservice

Coface stuft Griechenland nur auf B ab

Kein Investment Grade mehr für Griechenland / Länderrisiko für Zypern ebenfalls gestiegen / Geschäftsbeziehungen mit griechischen Unternehmen nicht abbrechen

Coface stuft in seiner Länderbewertung Griechenland von A4 auf B ab. Damit liegt das Land nicht mehr im Bereich von Investment Grades. Der internationale Forderungsspezialist reagiert so auf die aktuelle Lage der griechischen Unternehmen. Deren Zahlungsfähigkeit nimmt spürbar ab, weil sich die Rahmenbedingungen im Land rapide verschlechtern. Das Risiko von Ausfällen steigt, ist aber noch nicht ausgesprochen hoch. Deswegen gibt es auch keinen Grund, Geschäftsbeziehungen abrupt abzubrechen. Grundlage für die Bewertung von Coface sind neben makroökonomischen Daten vor allem die Zahlungserfahrungen mit den Unternehmen des jeweiligen Landes. Darin unterscheidet sich die Bewertung von den Länderratings der Agenturen, die in der Regel die Staatsbonität oder Sicherheit von Anleihen beurteilen.

„Mehrere Faktoren verschärfen die Lage für die griechischen Unternehmen“, erklärt Norbert Langenbach, Vorstandsmitglied von Coface Deutschland. Bankkredite seien mittlerweile kaum oder nur sehr teuer zu bekommen. Hinzu käme neben der tiefen Rezession, dass die Unternehmen die Hauptlast des Sparkurses der Regierung trügen und zunehmend mit Außenständen der öffentlichen Hand zu kämpfen hätten. Das Zahlungsverhalten habe sich 2011 erneut verschlechtert. „Das ist ein deutliches Signal“, sagt Norbert Langenbach.

Infolge der Krise in Griechenland ist auch das Länderrisiko für Zypern gestiegen. Coface stuft deshalb die Republik von A3 auf A4 herab. Die Unternehmen geraten auch hier unter Druck, weil die Banken des Landes sehr eng mit Griechenland verflochten sind. Daher können sie keine Kredite zu guten Konditionen anbieten.

Bestandteil der Gesamtbewertung eines Landes ist bei Coface auch die Beurteilung des Geschäftsumfeldes. Sie umfasst die Transparenz von Bilanzen, den Gläubigerschutz und institutionelle Rahmenbedingungen. Hierzu gehören vor allem die Effektivität der öffentlichen Dienste, die Beschaffenheit des Rechtsrahmens, die Anwendung der Gesetze und das Ausmaß der Korruption. Hier stuft Coface sowohl Griechenland als auch Zypern von A2 auf A3 herab. Damit zählen beide zu den Ländern in der Europäischen Union, deren Geschäftsumfeld am schlechtesten bewertet wird. Lediglich Rumänien und Bulgarien (beide A4) werden noch schlechter beurteilt. Auslöser für die Abstufung ist der erschwerte Zugang zu Informationen über die Finanzlage der Unternehmen. Auch deutet die Zunahme an Zahlungsverzögerungen auf Schwierigkeiten beim Forderungseinzug hin. Das undurchsichtige Bankwesen belastet speziell Zypern.

Von einem generellen Stopp der Geschäftsbeziehungen mit griechischen und zypriotischen Unternehmen rät Coface jedoch ab. „Obwohl Unternehmen unter den aktuellen Entwicklungen leiden, nehmen wir nach wie vor Deckungsschutz vor. Wir sind gut vorbereitet und sensibel in der Prüfung“, betont Norbert Langenbach. Wichtig sei, jedes Unternehmen einzeln zu betrachten und nicht zu Pauschalisieren. Auch in einem schwierigen Umfeld existierten gut aufgestellte Unternehmen. Die Ländereinschätzung gebe demnach nur ein erstes Bild ab. „Und mit der Bewertung Griechenlands mit B zeigen wir, dass mit Zahlungsausfällen nun zwar eher zu rechnen ist. Die Wahrscheinlichkeit ist aber noch nicht ausgesprochen hoch“, so das Vorstandsmitglied.

Coface analysiert und bewertet regelmäßig 156 Länder. A1 bis A4 entsprechen Investment Grades, B bis D stehen für mittleres bis hohes Risiko. Neben Norwegen, Schweden und der Schweiz wird in Europa auch Luxemburg wieder stabil auf A1 eingestuft. Die Bewertungen der großen europäischen Volkswirtschaften Frankreich und Deutschland sind mit positiver Aussicht versehen, liegen aber noch bei A2.

Mehr zur aktuellen Einschätzung der Länderrisiken von Coface auf www.coface.de. Länderbewertungen und Informationen zu Zahlungsausfällen sind dort unter der Rubrik "Country Risk and Economic Research" gebührenfrei abrufbar.



Unternehmenskommunikation
Herr Erich Hieronimus

Tel.: 06131/323-541 oder -717
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E-Mail: erich.hieronimus@coface.de


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Tel.: 06131/323-541 oder -717
Fax: 06131/323-70-541
E-Mail: Dirk.Broeckelmann@coface.de

Coface Deutschland AG
Isaac-Fulda-Allee 1
55124 Mainz
www.coface.de

Zum Unternehmen:

Coface Deutschland ist als Tochter der Coface in Paris ein weltweit führender Kreditversicherer und Anbieter von Lösungen im Forderungsmanagement für Unternehmen. Coface bewertet, versichert und unterstützt Firmen im B2B-Geschäft und sorgt für Transparenz und Sicherheit. Die Unternehmensgruppe ist mit 6.400 Mitarbeitern in 66 Ländern direkt vertreten und verfügt über Informationen zu über 55 Millionen Firmen in aller Welt. Rund um den Globus vertrauen über 135.000 Kunden dem Experten im Forderungsmanagement. 45 Prozent der 500 weltweit größten Unternehmen nutzen bereits die Dienstleistungen von Coface. Im Jahr 2010 verzeichnete die Unternehmensgruppe einen konsolidierten Umsatz von 1,6 Milliarden Euro.

Bei Coface Deutschland arbeiten über 1.200 Menschen, davon über 700 in der Zentrale in Mainz. Das Unternehmen verzeichnete 2010 einen Umsatz von 465,3 Millionen Euro. Unter anderem als Sponsor des Bundesligisten 1. FSV Mainz 05 und Namensgeber des Fußballstadions Coface Arena setzt sich Coface Deutschland über seine Geschäftsfelder hinaus für die Gesellschaft und soziale Ziele ein.