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21.05.2008 - dvb-Presseservice

Demografischer Wandel bringt neue Karrierechancen

Neue Aufgabenfelder für betriebliche Gesundheitsexperten - Weiterbildung im Disability Management sinnvoll

Der demografische Wandel eröffnet neue Karrierechancen. Da nicht genügend beruflicher Nachwuchs nachrückt, müssen Unternehmen künftig Beschäftigte länger im Betrieb halten. Es wird daher immer wichtiger, die Arbeitskraft der Mitarbeiter zu erhalten und ihnen im Krankheitsfall die Rückkehr an den Arbeitsplatz zu ermöglichen. Dazu benötigen Betriebe professionelles Know-how - eine Herausforderung, auf die sich Spezialisten aus den Bereichen Gesundheit, Arbeitssicherheit, Personalwesen und Betriebswirtschaft vorbereiten sollten.

"Noch befassen sich die Unternehmen eher wenig mit den Folgen dieser Entwicklung", sagt Oliver Fröhlke, Experte für Weiterbildung in der Rehabilitation bei der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Das werde sich jedoch in dem Maße ändern, wie die Erwerbsbevölkerung altert.

Prognosen sprechen hier eine deutliche Sprache. So wird der Anteil der über 50-Jährigen an der Erwerbsbevölkerung in Deutschland von 30 Prozent im Jahr 2000 auf knapp 40 Prozent im Jahr 2020 steigen. Die anderen Altersgruppen gehen zurück, besonders deutlich die zwischen 30 und 49 Jahren. "Der Schwerpunkt wird sich daher von der Rekrutierung und Förderung von Nachwuchs darauf verlagern, die Arbeitskraft der Mitarbeiter zu erhalten, die man hat", so Fröhlke. Dies verändere auch das Tätigkeitsfeld von Personalverantwortlichen. "Sie müssen sich stärker als bisher mit Fragen beschäftigen wie: Welche Möglichkeiten haben wir, um chronische Erkrankungen oder Unfälle der Mitarbeiter zu verhindern? Oder: Wie können wir erkrankten Mitarbeitern die Rückkehr an den Arbeitsplatz ermöglichen?"

Besonders die Fähigkeiten von Betriebsärzten und Sicherheitsfachkräften werden in diesem Zusammenhang gefragt sein, wenn sie sich entsprechend qualifizieren. In die altersgerechte Veränderung von Arbeitsanforderungen und Arbeitsplatzprofilen müssen auch ergonomische, psychosoziale und sicherheitstechnische Kriterien einfließen. Gesundheitsmanagement wird einen deutlich höheren Stellenwert in den Betrieben einnehmen als bisher.

Neue Berufschancen auch für Psychologen und Arbeitnehmervertreter
Auch Kriterien wie Mitarbeiterzufriedenheit und -motivation werden künftig eine größere Rolle spielen. Auf diesem Gebiet gibt es neue Aktionsfelder für Betriebspsychologen und Soziologen, die Messgrößen hierfür entwickeln müssen. Betriebsräte und Schwerbehindertenvertreter werden sich ebenfalls in diese Aspekte stärker einarbeiten und die Erfordernisse des demografischen Wandels in die betriebliche Mitbestimmung einfließen lassen müssen.

Zusätzlich werden aus der außerbetrieblichen Sphäre Spezialisten in diesen Bereich vordringen - etwa Ärzte aus der medizinischen Rehabilitation, Orthopädie, Kardiologie, Psychiatrie und Psychotherapie, Physio-, Psycho- und Ergotherapeuten sowie Juristen aus dem Arbeits- und Sozialrecht. "Diesen Menschen öffnet der demografische Wandel gute Chancen, für und in Unternehmen tätig zu werden", so Oliver Fröhlke, "vorausgesetzt, der betriebliche Bereich ist für sie kein völliges Neuland."

Disability Manager als Eingliederungs-Experten
Inzwischen gibt es eine Qualifizierungsmöglichkeit für all diese Berufsgruppen speziell im Hinblick auf die Erfordernisse, die sich aus der betrieblichen Eingliederung erkrankter oder behinderter Beschäftigter ergeben. Seit 2004 bietet die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) die zertifizierte Weiterbildung zum "Disability Manager" an. Disability Manager sind Profis, die in Unternehmen altersgerechte Wiedereingliederungs- und Präventionsprogramme organisieren. "Die Weiterbildung vermittelt medizinische, personalwirtschaftliche, sozialrechtliche, psychologische und gesundheitswissenschaftliche Kenntnisse. Diese sind besonders wertvoll für Betriebe, die sich nicht ausschließlich auf das Fachkräfteangebot des Arbeitsmarkts verlassen können und wollen", erläutert Oliver Fröhlke von der DGUV. Mehrere große Unternehmen beschäftigen bereits solche Disability Manager.
Gemeinsam mit dem Bundesarbeitsministerium veranstaltet die DGUV vom 22. bis 24. September 2008 das Internationale Forum zum Disability Management (www.ifdm2008.de).

Weitere Informationen zum Thema Disability Management
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.disability-manager.de. Wir bieten Ihnen zudem an, mehr über Disability Management zu erfahren. Wir vermitteln gern:
• Interviews mit Disability Managern und Reportagemöglichkeiten in Unternehmen, die qualifiziertes Disability Management durchführen und über Erfahrungen und Erfolge berichten können
• Interviews und Hintergrundgespräche mit Experten der DGUV zum Thema
Bitte setzen Sie sich mit uns in Verbindung, wenn Sie Interesse an einem Termin haben. Wir arrangieren gern alles Notwendige für Sie.



Herr Stefan Boltz
Tel.: 030 288763-768
Fax: 030 288763-771
E-Mail: presse@dguv.de

Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung
(DGUV)
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10117 Berlin
http://www.dguv.de/

Die DGUV
Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) ist der Spitzenverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften und der Unfallkassen der öffentlichen Hand. Ihre Mitglieder versichern über 70 Millionen Menschen gegen die Folgen von Arbeits-, Wege- und Schulunfällen sowie Berufskrankheiten. Als Unfallversicherungsträger verfügen Berufsgenossenschaften und Unfallkassen über umfassende Kompetenzen in der Prävention von Arbeitsunfällen und bei Berufskrankheiten sowie in der medizinischen und beruflichen Rehabilitation.