Im vergangenen Jahr flossen über den RSA 3,4 Mrd. Euro aus den alten in die neuen Bundesländer.
Obwohl die AOK mit 25 Millionen Versicherten mit großem Abstand Marktführer ist, haben die anderen Kassenarten allein im vergangenen Jahr 12,5 Mrd. Euro über den RSA an sie gezahlt. Der Beitrag der Betriebskrankenkassen für den Finanzausgleich belief sich auf 8,8 Mrd. Euro, die Angestellten-Ersatzkassen zahlten 4,0 Mrd. Euro ein. Umgerechnet auf die Mitglieder wird deutlich, wie groß die finanzielle Zusatzbelastung des Einzelnen ist: Über den RSA hat z. B. jedes BKK-Mitglied die AOK und andere Krankenkassen mit 865 Euro unterstützt. 1995 waren es noch 138 Euro.
Dem Risikostrukturausgleich wird vielfach vorgeworfen, dass seine Umverteilungswirkung zu gering sei. Die Zahlen zeigen, wie groß seine Wirkung ist. Denn ohne den RSA hätte die AOK ihre Beiträge um 4,21 Beitragssatzpunkte erhöhen müssen. Die Knappschaft (KBS) wäre sogar auf einen Beitrag von über 20 Prozent gekommen. Die Betriebskrankenkassen hingegen hätten ihren Beitrag auf 10,21 Prozent senken können.
AOK | BKK | IKK | SEE | KBS | EAN | |
Beitragssatz mit RSA | 14,35 | 13,89 | 13,95 | 12,90 | 12,40 | 14,35 |
Beitragssatz ohne RSA | 18,56 | 10,21 | 13,03 | 13,33 | 20,01 | 13,13 |
Umverteilungswirkung des RSA in Beitragssatzpunkten | -4,21 | +3,68 | +0,92 | +0,43 | -7,70 | -1,22 |
„Ob noch mehr Umverteilung zwischen den Kassen, wie mit der Gesundheitsreform vorgesehen, tatsächlich zu einem gerechteren Wettbewerb führen würde, muss im Lichte dieser Zahlen bezweifelt werden,“ so Wolfgang Schmeinck, Vorstandsvorsitzender des BKK Bundesverbandes.