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20.09.2010 - dvb-Presseservice

Dramatische Situation bei Altersvorsorge – Raiffeisen Versicherung fordert offene Diskussion zur langfristigen Sicherung der Pensionseinkommen

Pensionssymposium der Raiffeisen Versicherung AG, 17.9.2010, Athen Obwohl das Bewusstsein, dass die staatliche Altersvorsorge ohne privates Zutun nicht ausreichen wird, in der Öffentlichkeit bereits fest verankert ist, sorgen nach wie vor zu wenige Österreicher für ihren Lebensabend vor. Die Raiffeisen Versicherung fordert daher eine offene ideologiefreie und breite Diskussion zur langfristigen Sicherung unseres Pensionssystems mit mehr public-private partnership.

Botschaft ist angekommen: private Vorsorge ist notwendig

Eine repräsentative Umfrage des Market Instituts – exklusiv für die Raiffeisen Versicherung – unter der heimischen Bevölkerung im August 2010 zeigt, dass bereits 79% der Befragten glauben, dass es in ein paar Jahren nicht mehr möglich sein wird, das derzeitige Pensionssystem aufrecht zu erhalten. Als Konsequenz daraus erkennen 89% die hohe persönliche Verantwortung für ihre finanzielle Vorsorge. In der österreichischen Bevölkerung scheint es jedoch immer noch eine kognitive Dissonanz zu geben: Einerseits ist das Thema der privaten Vorsorge in der Bevölkerung angekommen und es gibt ein gesteigertes Bewusstsein für Eigenverantwortung, andererseits sorgen im Vergleich zum europäischen Durchschnitt noch immer relativ wenige Privatpersonen und Betriebe tatsächlich und ausreichend für die Alterspension vor.

Dr. Klaus Pekarek, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen Versicherung: „Die Daten aus der Umfrage belegen eindeutig, dass die Botschaft in den Köpfen der Menschen angekommen ist und die prekäre Lage von der überwiegenden Mehrheit realistisch beurteilt wird. Bei der Umsetzung des Wissens in konkrete Vorsorgehandlungen haben wir aber noch immer einen deutlichen Nachholbedarf – auch wenn man sagen muss, dass schon einiges passiert ist.“

Internationaler Vergleich: Österreicher sind Vorsorgemuffel

Obwohl die Thematik der demografischen Entwicklung seit Jahren bekannt ist, und eine Unfinanzierbarkeit der staatlichen Pensionssysteme, die auf dem Generationenvertrag beruhen, in naher Zukunft unausweichlich ist, werden die zweite (betriebliche) und dritte (private) Säule der finanziellen Altersvorsorge in Österreich im internationalen Vergleich sträflich vernachlässigt. 2045 wird es erstmals in der Geschichte mehr Menschen über 60 Jahre als Kinder unter 15 Jahren auf der Welt geben (United Nations 2001) und bereits 2030 werden zwei Erwerbstätige für einen Pensionisten aufkommen müssen (Green Paper on Demographic Change, European Commission 2005).

Staaten wie Österreich steuern daher auf ein dramatisches Finanzierungsproblem ihrer Altersvorsorge zu. Während in anderen Ländern bereits betriebliche und private Vorsorgemodelle diese Lücke füllen, liegt in Österreich noch immer der Großteil der Finanzierungslast auf den Sozialsystemen. In Österreich sorgen nur ein Viertel aller Betriebe für ihre Mitarbeiter vor, im europäischen Durchschnitt haben hingegen bereits 52% der Beschäftigten Anspruch auf eine betriebliche Pension. Im privaten Bereich sieht es nicht viel besser aus. So geben die Österreicher durchschnittlich 143 Euro monatlich für ihre private Altersvorsorge aus, das entspricht 2,7% des BIP. Im EU-Schnitt wird monatlich fast ein Drittel mehr (199 Euro) für die private Vorsorge aufgewendet, oder bereits rund 5,22% des BIP. In praktisch allen westeuropäischen Staaten wird deutlich mehr für Lebensversicherungen ausgegeben als in Österreich. Angeführt wird die Reihung von den Dänen und Briten die im Schnitt 442 Euro bzw. 408 Euro pro Monat aufwenden. Aber auch Länder mit traditionell starken Sozialsystemen wie Schweden und die Niederlanden liegen mit 311 Euro bzw. 237 Euro deutlich vor Österreich. Schaut man sich die Ursachen an und zieht Vergleiche mit dem internationalen Umfeld, dann scheint es in Österreich vor allem an strukturellen Anreizen und einer offenen, ehrlichen und vor allem ideologiefreien Diskussion zu fehlen, um Menschen und Betrieben die Eigenvorsorge schmackhaft zu machen.

Mag. Martin Sardelic, Vorstandsdirektor der Raiffeisen Versicherung: „Es geht nicht um einen Wettstreit welches das bessere System ist – staatliches, privates oder betriebliches – jedes hat seine Vor- und Nachteile und keines ist im Stande die Problematik alleine zu lösen. Nur durch echte public-private partnerships, wo jede Seite ihren Teil der Verantwortung übernimmt, wird eine langfristige Sicherung der Pensionen bei steigender Lebenserwartung möglich sein.“

Innovative Ideen zu steuerlichen Anreizsystemen für das 3-Säulen-Modell

Heutige Alterspensionen bestehen in Österreich noch zu 91% aus der staatlichen Altersvorsorge, während beispielsweise in der Schweiz bereits 32% aus der betrieblichen und 26% aus der privaten Altersvorsorge gespeist werden, die staatliche Pension also nur mehr zu 42% die Altersvorsorge trägt. Österreich hat daher noch einen langen Weg zu einer wirklichen 3-Säulen-Vorsorge zurückzulegen.

Die Raiffeisen Versicherung fordert daher eine intensive Diskussion und stellt zwei neue international erprobte und diskutierte Lösungsansätze vor:

EET: Volle steuerliche Absetzbarkeit

Das EET-Prinzip (exempt-exempt-taxed) sieht die volle steuerliche Absetzbarkeit der Eigenbeiträge zu Firmenpension und Privatpension für Arbeitgeber und Arbeitnehmer vor. Die Beitragszahlungen und die Veranlagungsgewinne wären steuerbefreit, lediglich die Auszahlung der Pensionen würde besteuert werden. Für alle drei Säulen (staatlich, privat, betrieblich) gelten dabei die selben Bedingungen.

Für Arbeitnehmer, die auch selbst in eine Firmen- oder Privatpension einzahlen, soll es eine steuerliche Gleichstellung mit den Beiträgen der Unternehmen geben. Der Vergleich mit anderen Ländern beweist, dass eine spätere Besteuerung zu mehr Einzahlungen in die Systeme führt. So haben unter anderem Belgien, die Niederlande und Irland den Zeitpunkt der Besteuerung auf die Auszahlung verschoben und damit einen deutlichen Anstieg bei den Firmenpensionen erreicht.

Gehaltsumwandlung: Erfolgsgeheimnis der Altersvorsorge

Beschäftigte können z. B. in Deutschland seit 2002 bis zu 4.440 Euro im Jahr bzw. 370 Euro monatlich ihres Gehalts für die Altersvorsorge aufwenden. Diese Beträge werden vom Arbeitgeber direkt vom Bruttolohn abgezogen und unterliegen damit nicht der Lohn- oder Einkommenssteuer – für die ersten 2.640 Euro müssen auch keine Sozialversicherungsbeiträge bezahlt werden. Die Besteuerung erfolgt erst in der Pensionsphase, was auch eine mildernde Wirkung auf die Progression hat. Annähernd vergleichbar damit ist in Österreich die Regelung im § 3 (1) 15a EStG. Den 4.440 Euro Obergrenze in Deutschland stehen allerdings in Österreich lediglich 300 Euro gegenüber – und dafür müssen auch noch Sozialversicherungsabgaben geleistet werden.

Klaus Pekarek: „Es ist sicher die falsche Zeit und der falsche Weg jetzt an die Politik diese oder jene konkrete Forderung zu stellen. Was man sich aber eingestehen muss ist, dass uns die Zeit davonläuft. Wir müssen jetzt gemeinsam entsprechende Strukturen schaffen, um die Finanzierung der Pensionssysteme langfristig abzusichern. Regierung, Versicherungen und Pensionskassen sind dabei gefordert. Eindimensionale Betrachtungen wie die Forderung nach längeren Lebensarbeitszeiten oder Förderungen einzelner Vorsorgemodelle alleine werden nicht ausreichen. Denn eines muss uns schon auch klar sein, die Pensionsproblematik ist nur eine der Folgen daraus, dass wir alle länger leben. Aus diesem positiven Umstand resultieren gewaltige Verschiebungen in vielen Bereichen unserer Gesellschaft, die noch ganz andere Herausforderungen bereit halten.“

Lebensversicherung – Rendite ersetzt keine Sicherheit

Obwohl sich 56% der Österreicher sehr gut bis gut über finanzielle Vorsorgeprodukte informiert fühlen, rangiert die Lebensversicherung im Ranking der Ansparprodukten doch nur auf Rang drei. Sparbuch und Bausparvertrag, beides vergleichsweise kurzfristige Sparformen, ohne die Vorteile einer Lebensversicherung sind in Österreich noch immer am verbreitetsten. Das Ansparen für kurzfristige Liquiditätslücken und Anschaffungen hat leider für viele noch immer Vorrang vor einer echten lebenslangen Vorsorge, um die systematische Einkommenslücke in der Pension auszugleichen. Dabei erkennen nur 26% der Befragten den wichtigsten Vorteil von Lebensversicherungen gegenüber allen anderen Vorsorgeprodukten: Nur eine Lebensversicherung garantiert eine lebenslange Pensionszahlung in garantierter und kalkulierbarer Höhe. Alle anderen Ansparvarianten ob kurz- oder langfristig zahlen nur den angesparten Betrag plus der Rendite aus. Das Risiko eines plötzlichen Todesfalles oder der Vorteil eines langen Lebensabends trägt der Sparer bei diesen Varianten im Gegensatz zur Lebensversicherung selbst.

Martin Sardelic: „Vorsorge bedeutet mehr als Ansparen und Veranlagen, Vorsorge deckt auch wesentliche zusätzliche Risikokomponenten wie zum Beispiel Berufsunfähigkeit, Pflege oder Unfallinvalidität ab und berücksichtigt auch die Problematik, dass keiner von uns heute weiß, wie lange er wirklich leben wird und wie lange das Geld reichen muss. Und auch die schärfsten Kritiker kommen nicht um den Schluss herum, dass die Lebensversicherung ja doch die beste aller Vorsorgeformen ist.“

Vertrauen in Versicherungen mit dem Know-how der Raiffeisen Banken

In den letzten Jahren entwickelte sich die Raiffeisen Versicherung zum mit Abstand größten heimischen Bankenversicherer. Und der positive Trend hält weiter an.

„Versicherungen über das Netzwerk der Raiffeisen Banken, mit deren Vertrauensbasis und finanziellem Know-how anbieten zu können, ist ein klarer Gewinn für den Kunden,“ fasst der Vorstandsvorsitzende der Raiffeisen Versicherung, Klaus Pekarek, die Parameter dieses Erfolges zusammen.

Dieses Service-Plus mit dem Vertrauen der Versicherungsnehmer in starke Marken ist der Wettbewerbsvorteil der Raiffeisen Versicherung. 90 % der Befragten empfinden es als wichtig, dass hinter der Versicherung, die sie in ihrer Hausbank abgeschlossen haben, eine starke Versicherungsmarke steht.



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