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Eurotax: Sicher ist – nichts ist sicher

Die griechische Tragödie nimmt weiter ihren Lauf: Sorgte zunächst die Nachricht über einen Schuldenschnitt für Griechenland für vorsichtige Hoffnung an den Märkten, wurde diese im Prinzip umgehend durch die Ankündigung eines Referendums über die Sparmaßnahmen von inzwischen Ex-Regierungschef Papandreou wieder im Keim erstickt. Mittlerweile gerät mit Italien auch ein „Großer“ der Eurozone immer mehr ins Wanken: Auch der Rücktritt Silvio Berlusconis vermochte nicht wirklich, Vertrauen in die Märkte zurück zu bringen - die Zinsen etwa für zehnjährige italienische Staatsanleihen haben mit 7,3 Prozent den höchsten Wert seit der Einführung des Euro erreicht. Es mangelt weiter an klaren Entscheidungen und einer entschlossenen politischen Lösung der Krise. Jürgen Kohlmann, Geschäftsführer der Eurotax GmbH, warnt davor, allzu große Hoffnung auf eine Intervention der Europäischen Zentralbank (EZB) zu setzen: „Auch Stützkäufe durch die Europäische Zentralbank, die jüngst Staatsanleihen der Krisenstaaten erworben hat, werden das Problem nicht lösen. Diese können zwar kurzfristig die Aktienmärkte entlasten, das Ergebnis gleicht allerdings eher einem Strohfeuer. Dauerhaft ändert sich dadurch nichts. Außerdem droht die EZB, sich durch die Rolle als Feuerwehrmann ihren angeschlagenen Ruf zu ruinieren. Die Konstante, die Privatanleger deshalb zuallererst bei ihren Investment-Entscheidungen berücksichtigen sollten, ist die Unsicherheit.“

Aussicht negativ – Kupferpreis als Indikator für schwaches Wachstum

Für Anleger bedeutet das auch weiterhin: Risiken meiden und Vermögen erhalten. Vermeintlich günstige Aktien könnten schnell an Glanz verlieren, wenn sich deren Bewertung als durchaus angemessen herausstellt – etwa bei schrumpfenden Gewinnen. Zwar gibt es weiterhin wirtschaftlich solide aufgestellte Unternehmen, die gute Fundamentaldaten präsentieren und auch in der Krise noch Gewinne erwirtschaften. Allerdings sollte eine Investition derzeit genauestens überprüft werden.

Auch an den in letzter Zeit oftmals gelobten Schwellenländern geht die Krise nicht spurlos vorbei: Laut OECD sind die Frühindikatoren für die konjunkturelle Entwicklung auch hier negativ. Diese Einschätzung wird auch durch andere Indikatoren bestätigt: „Betrachtet man den Kupferpreis als Konjunkturindikator oder das Kupfer-Goldpreisverhältnis, muss man vorsichtig bleiben – beide signalisieren eher geringes Wachstum“, lautet Kohlmanns Einschätzung. „Anleger tun bis auf weiteres gut daran, ihre Schäfchen im Trockenen zu halten und abzuwarten, bis ein klarer Trend zu erkennen ist. Es ist ärgerlicher, Vermögen zu verlieren als mögliche Gewinne zu verpassen.“