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Fahrradfahrer schlecht geschützt: Unfälle nehmen weiter zu/Pro Jahr verunglücken in Deutschland über 450 Radfahrer tödlich/Zu wenige tragen bisher einen Fahrradhelm

Warme Sommertage laden vor allem viele Familien zu ausgedehnten  Radtouren ein. Ein Vergnügen, dass auch Gefahren birgt. Knapp 80.000  deutsche Fahrradfahrer haben sich im letzten Jahr bei Unfällen  verletzt. Besonders oft verunglücken dabei Kinder und Senioren - und  nicht immer bleibt es bei schmerzhaften Schürfwunden. Alleine im  letzten Jahr sind laut Statistischem Bundesamt 456 Deutsche an den  Unfallfolgen gestorben. Schwere Kopfverletzungen stehen dabei ganz  oben auf der Liste der Todesursachen. Trotzdem trägt momentan nur  jeder zehnte Radfahrer einen Helm. Zu viele Deutsche unterschätzen  immer noch das Verletzungsrisiko und setzen damit die eigene und die  Gesundheit ihrer Kinder aufs Spiel. Um über die Gefahren für  Radfahrer aufzuklären, haben die Versicherungsgesellschaften  Deutscher Ring deshalb gemeinsam mit Sicherheitsexperten der  Universität St. Gallen sowie der Eidgenössischen Technischen  Hochschule (ETH) Zürich das Präventionsprogramm "RingSicherheitsWelt" ins Leben gerufen.

Sichere Fahrt mit Helm

Mehr als die Hälfte der Fahrradfahrer erleiden bei einem Unfall  Kopfverletzungen. Dabei könnten viele Verletzungsfälle verhindert  werden: Wer einen Helm trägt, verringert das Risiko von Wunden und  Frakturen am Kopf um knapp 30 Prozent. Trotzdem gibt es in  Deutschland im Gegensatz zu einigen anderen Ländern bislang keine  Helmpflicht für Radfahrer. Umso wichtiger ist es deshalb, die eigene  Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen und sich ausreichend gegen  Kopfverletzungen zu schützen.

Kinder und Senioren besonders gefährdet

"Knapp 11.500 der verletzten Radfahrer sind Kinder unter 15 Jahren",  warnt Jens Christian Berggreen, Präventionsexperte beim Deutschen  Ring. "Gerade bei Fahrten im Gelände schätzen die jungen Radfahrer  die Gefahren häufig falsch ein. Auf Touren durch Wald und Wiesen  tragen nur halb so viele Radfahrer einen Helm, wie innerhalb von  Ortschaften", so Berggreen. Aber auch außerhalb des Stadtverkehrs  besteht erhebliches Unfallrisiko. Neben ausgelassener Stimmung der  Jugendlichen und entsprechend unaufmerksamer Fahrweise ist es oft der unebene Boden, zum Beispiel in Wäldern, der zu Stürzen führen kann.

Mangelnde Erfahrung und schlechte Einschätzung riskanter Situationen  erhöhen das Unfallrisiko der jüngeren Verkehrsteilnehmer erheblich.  Gerade Kinder und Jugendliche sollten deshalb auf die Risiken im  Straßenverkehr besonders gut vorbereitet werden. Dazu gehört nicht  nur ein umfassendes Training für das Verhalten im Straßenverkehr,  sondern unbedingt auch der Helm als ständiger Begleiter auf jeder  noch so kurzen Strecke.

Neben Kindern sind auch ältere Verkehrsteilnehmer stark gefährdet:  Bei knapp der Hälfte der insgesamt getöteten Radfahrer handelt es  sich um über 65-Jährige. Im vergangenen Jahr hat die Zahl der  tödlichen Unfälle von Senioren im Vergleich zu 2007 sogar um 13  Prozent zugenommen. Der Grund: Die Reaktionsgeschwindigkeit der  älteren Generation ist in der Regel geringer, gleichzeitig ist die  Wahrscheinlichkeit einer ernsthaften Verletzung bei einem Sturz  größer.

Gut informiert unterwegs

Damit Ausflüge mit dem Rad nicht schmerzhaft enden, gilt auch hier:  Vorbeugen ist besser als Heilung. Deshalb stellt der Deutsche Ring  auf seiner Internetseite www.DeutscherRing.de/RingSicherheitsWelt  umfangreiche Informationen rund um die Verletzungsrisiken und das  Tragen von Fahrradhelmen bereit. Gut informiert und sicher  vorbereitet steht der gemeinsamen tour ins Grüne nichts mehr im weg.