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03.06.2009 - dvb-Presseservice

Familien vernachlässigen wegen der Wirtschaftskrise die Risikovorsorge

- Sorge um den Arbeitsplatz und den Lebensstandard bestimmen aktuell das
  Denken der Eltern in Deutschland

- Absicherung gegen Berufsunfähigkeit und den Tod eines Elternteils ist in vielen
  Familien unzureichend

- Eltern verzichten auf Konsum, investieren aber in die Ausbildung der Kinder

Wiesbaden, 3. Juni 2009 – Mehr als 20 Prozent der Eltern in Deutschland erwarten infolge der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise einen deutlich sinkenden Lebensstandard ihrer Familie. Gleichzeitig rückt für sie die Absicherung gegen Lebensrisiken wie die Berufsunfähigkeit und den Todesfall in den Hintergrund. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie „Kundenkompass Familie“, die das Versicherungsunternehmen Delta Lloyd Deutschland und das F.A.Z.-Institut erstellt haben. Im Rahmen der repräsentativen Studie wurden im Januar dieses Jahres 1.000 Elternteile in Deutschland, die mit mindestens einem minderjährigen Kind in einem Haushalt zusammenleben, befragt.

Risikovorsorge kommt zu kurz
Die Wirtschaftskrise verdrängt offensichtlich die zentralen Lebensrisiken wie Berufsunfähigkeit oder gar den Tod des Hauptverdieners zunehmend aus dem Bewusstsein der Menschen. Nur rund zehn Prozent der Mütter und Väter halten zum Beispiel die eigene Berufsunfähigkeit für ein wahrscheinliches Risiko, obwohl in Deutschland tatsächlich jeder fünfte Arbeitnehmer aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig aus dem Berufsleben ausscheidet. Dabei sind sich die meisten Mütter und Väter der Tatsache bewusst, dass sie für solche Unglücksfälle schlecht vorgesorgt haben. Denn lediglich 26,5 Prozent der Eltern halten sich für ausreichend gegen Berufsunfähigkeit abgesichert, gegen den Tod der Eltern sogar nur 17,7 Prozent.

Doch gerade in Krisenzeiten treffen Schicksalsschläge wie der Ausfall des Hauptverdieners Familien härter als Singles oder kinderlose Paare, denn die Kosten für den Familienunterhalt laufen fort. Die meisten Familien erwarten in einem solchen Fall Finanzhilfen aus der gesetzlichen Rentenversicherung und Leistungen aus ihren Lebens- bzw. Unfallversicherungen. Vor allem Geringverdiener befürchten, in dieser Situation von der öffentlichen Hand abhängig zu sein.

Konsum wird zurückgestellt
Wenn die Haushaltseinnahmen zurückgehen und die Zukunft ungewiss ist, schnallen viele Familien den Gürtel enger. Die meisten Eltern wollen in den kommenden Jahren auf große Investitionen für sich selbst weitgehend verzichten. Enthaltsamkeit ist vor allem beim Konsum angesagt. Viele Familien können gegenwärtig nur die laufenden Kosten für den Lebensunterhalt decken. Eine Ausnahme stellen Investitionen für den eigenen Nachwuchs dar: 43 Prozent der Eltern planen innerhalb der nächsten zehn Jahre größere Ausgaben für ihre Kinder. Dabei sind den Eltern vor allem Investitionen in den Führerschein und in die Bildung wichtig.

Frühzeitige Vorsorge für die Kinder
Knapp acht Prozent der Eltern wollen bis 2019 zusätzlich einen größeren Geldbetrag für ein neues Vorsorgeprodukt zugunsten ihres Nachwuchses ausgeben. Eltern, die für ihre Kinder finanziell vorsorgen, sparen in der Regel Vermögen über kleinere Beträge an, selten über große Einmalzahlungen. Zudem hat sich der Gedanke, für die eigenen Kinder ein Privatrentenprodukt zu kaufen, noch nicht in allen Familien durchgesetzt. Allerdings denken immer mehr junge Mütter und Väter in diesem Punkt um und finanzieren schon frühzeitig eine private Zusatzrente für ihren Nachwuchs.

Eltern, die ein geringes oder ein mittleres Einkommen beziehen, müssen sich häufig zwischen Vorsorge und Konsum entscheiden. Doch selbst Geringverdiener wollen zusätzlich Geld zurücklegen. Knapp 93 Prozent aller Eltern haben in der Vergangenheit mindestens ein Finanzprodukt für sich und ihre Familie gekauft. Nur 7,2 Prozent der Mütter und Väter verzichten gänzlich auf solche Maßnahmen.

Familie nimmt heute vielerlei Gestalt an
Die Familie ist die wohl wichtigste soziale Einheit in unserer Gesellschaft und damit ein zentraler Bestandteil für das Zusammenleben der Menschen. Insbesondere die jungen Erwachsenen unter 30 Jahren messen der Institution Familie heute einen höheren Stellenwert bei als noch vor 20 Jahren. Die Familie ist in ihren Formen heute auch vielfältiger geworden als in der Vergangenheit. Im Kern ist eine Familie zwar eine Eltern-Kind-Gemeinschaft in einem Haushalt, doch zu ihr zählt das klassische Ehepaar ebenso wie die Lebensgemeinschaft ohne Trauschein und alleinerziehende Elternteile, die mit Kindern unter einem Dach zusammenwohnen. Rund drei Viertel der Familien sind Ehepaare mit Kindern. Dieser Anteil war 2006 im Westen mit 77 Prozent deutlich größer als in Ostdeutschland mit 58 Prozent. Im Einzelnen zeigt sich, dass verheiratete Eltern am breitesten finanziell vorsorgen. Hingegen fällt es der Gruppe der Geschiedenen deutlich schwerer, ein Kapitalpolster für die Lebensrisiken aufzubauen. Knapp 17 Prozent von ihnen sorgen überhaupt nicht finanziell vor. Bei der privaten Altersvorsorge weisen sie im Vergleich zu den Verheirateten und den Eltern ohne Trauschein einen großen Nachholbedarf auf.

Konservative Anlageformen bevorzugt
Bei der Altersversorgung setzen Familien am häufigsten auf Kapitallebensversicherungen und private Rentenversicherungen, also auf Produkte, bei denen die Sicherheit der Anlage großgeschrieben wird, während Renditechancen eine sekundäre Rolle spielen. Die Wirtschaftskrise hat die Nachfrage nach traditionellen Produkten mit konservativen Anlagestrategien belebt. Dabei geht der Trend hin zu Rentenversicherungen. Schon jetzt besitzen jüngere Eltern unter 30 Jahren im Schnitt mehr Privatrenten als Kapitallebensversicherungen. Insgesamt zeigen die geringe Streuung bei der persönlichen Vorsorge der Eltern und die Konzentration auf Versicherungsprodukte, dass das Vorsorgeverhalten der jüngeren Eltern in den Grundzügen dem der älteren Generationen ähnelt.
   
Eine weitere Parallele zwischen jüngeren und älteren Eltern offenbart die Studie bei den Kosten für das Wohnen, denn nahezu alle befragten Mütter und Väter mit minderjährigen Kindern im Haushalt haben aktuell Ausgaben für die Wohnung zu tragen – unabhängig vom Alter. Über 61 Prozent der Eltern zahlen aktuell Miete, über 36 Prozent tilgen regelmäßig den Kredit für ihr Eigenheim. Nur wenige Familien befinden sich in der komfortablen Lage, mit ihrem minderjährigen Nachwuchs in einem bereits abbezahlten Eigenheim zu leben. Jeweils rund 80 Prozent der nicht verheirateten und der geschiedenen Eltern wohnen zur Miete. Hingegen leben fast 40 Prozent der Ehepaare mit ihren minderjährigen Kindern in den eigenen vier Wänden und tilgen gegenwärtig den Immobilienkredit. Die Scheidung der Eltern zieht in vielen Fällen für einen Elternteil auch die Trennung vom Eigenheim nach sich.

Informationen zur Studie
Für den „Kundenkompass Familie“ wurden im Januar 2009 insgesamt 1.000 Elternteile, die mit mindestens einem minderjährigen Kind in einem Haushalt zusammenleben, zu ihrem Ausgabenverhalten, ihren Investitionsplänen und ihrer Risikoabsicherung befragt. Die interviewten Personen repräsentieren einen Querschnitt der entsprechenden Bevölkerungsgruppe in Deutschland. Die Befragung wurde in computergestützten Telefoninterviews anhand eines strukturierten Fragebogens nach der Methode des Computer Aided Telephone Interviewing (CATI) durchgeführt.



Frau Martina Faßbender
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Delta Lloyd Deutschland AG
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Über Delta Lloyd:
Delta Lloyd Deutschland ist hundertprozentige Tochter der Delta Lloyd Groep, Amsterdam und damit Teil der britischen Aviva-Gruppe. Das Unternehmen bietet ein breites Spektrum an Finanz-, Anlage- und Vorsorgeprodukten sowie kompetente Beratung in allen Finanzfragen. Zur Delta Lloyd Gruppe gehören in Deutschland neben der Delta Lloyd Leben und der Hamburger Leben, einer Pensionskasse und einer Beratungsgesellschaft für betriebliche Altersvorsorge auch die Privatbank Gries & Heissel und ein Vermittler von Immobilienfinanzierungen.