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25.04.2007 - dvb-Presseservice

Feuchtarbeit verursacht die meisten beruflich bedingten Hauterkrankungen

Beschäftigte im Gesundheits- und Pflegedienst sowie der Metallbe-und -verarbeitung besonders gefährdet

Feuchtarbeit ist für rund ein Drittel aller beruflich bedingten Hauterkrankungen verantwortlich. Darauf weisen die Träger der Präventionskampagne Haut und die Arbeitsschutzbehörden der Bundesländer zum Welttag für Arbeitsschutz am 28. April hin. Jährlich werden weit über 3.000 bestätigte Berufskrankheiten durch Feuchtarbeit verursacht. Das regelmäßige Arbeiten mit Wasser, insbesondere bei Zusatz von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln, ist in Deutschland damit die Hauptursache der so genannten Berufsdermatosen, den derzeit häufigsten bestätigten Berufskrankheiten überhaupt.

Als Feuchtarbeiter gilt, wer seine Haut täglich zwei Stunden und länger dem Wasser aussetzt. Aber auch wer regelmäßig feuchtigkeitsdichte Schutzhandschuhe trägt, ist gefährdet: Bei längerem Tragen schwitzen die Hände, die Hornschicht der Haut wird aufgeweicht. "Es ist paradox, aber wahr: Wasser schadet der Haut", sagt Gerhard Schlagberger, Präventionsfachmann beim Bundesverband der Unfallkassen. Denn der längere Kontakt mit Feuchtigkeit störe die schützende, komplexe Architektur der Haut.

In Deutschland sind etwa eine Million Arbeitnehmer Feuchtarbeiter, darunter vor allem Beschäftigte in Gesundheits- und Pflegeberufen sowie der Metallbe- und -verarbeitung. Aber auch Friseure, Küchen- und Reinigungspersonal zählen zu den Risikogruppen für beruflich bedingte Hauterkrankungen. Berufsdermatosen äußern sich meist durch ein Ekzem - entzündliche Hautveränderungen, die etwa durch Rötung, Schuppung, Knötchen, Bläschen und Juckreiz auffallen. "Diese Symptome treten nicht sofort auf", sagt Schlagberger, "denn die Barrierefunktion der Haut wird oft erst über einen längeren Zeitraum hinweg schwächer." Erstes Alarmzeichen ist eine raue und trockene Haut. Sie sollte unbedingt mit Hautpflegepräparaten behandelt werden, die die natürliche Barrierefunktion der Haut durch Fette und wasserbindende Stoffe unterstützen. Gerhard Schlagberger: "Welcher Hauttyp welche Pflege braucht, weiß der Betriebs- oder Hautarzt. Zusätzlich haben sich Hautschutzpläne in der betrieblichen Praxis b
ewährt."

Darüber hinaus müssen Arbeitgeber ihre von Feuchtarbeit betroffenen Arbeitnehmer durch wirksame Maßnahmen schützen. So sollte Feuchtarbeit etwa auf mehrere Personen verteilt werden oder mit Tätigkeiten wechseln, bei denen keine Handschuhe getragen werden müssen. Wer bei seiner Arbeit auf feuchtigkeitsdichte Schutzhandschuhe angewiesen ist, kann sich zumindest zeitweilig damit behelfen, dass er Baumwollhandschuhe darunter trägt. Sie absorbieren den Schweiß und die Haut bleibt trocken.

Hintergrund

Hauterkrankungen verursachen menschliches Leid und hohe wirtschaftliche Kosten. Häufig bedingen sie sogar eine Aufgabe des Berufes. Unter dem Motto "Deine Haut. Die wichtigsten 2m2 Deines Lebens" wirbt die gemeinsame Präventionskampagne Haut der gesetzlichen Kranken- und Unfallversicherung daher für einen bewussten Umgang mit dem größten Organ des Menschen.

Mehr Informationen unter www.2m2-haut.de.



Herr Gregor Doepke
Tel.: 02241 231-1160
Fax: 02241 231-1391
E-Mail: gregor.doepke@hvbg.de

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