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Fidelity Marktkommentar: Die Menschheit wächst - und mit ihr die Schwellenländer

Der siebenmilliardste Mensch soll heute geboren werden. Jährlich kommen weltweit 78 Millionen Menschen hinzu. Das globale Bevölkerungswachstum beschleunigt sich immer rasanter. Der Löwenanteil entfällt dabei auf die wirtschaftlich zunehmend bedeutsamen Emerging Markets, in denen angesichts der starken wirtschaftlichen Entwicklung eine immer breitere und kaufkräftigere Mittelschicht heranwächst. Zwei Fidelity-Fondsmanager erklären, weshalb Anleger diese weitreichenden Verschiebungen im globalen Wohlstandsgefüge nicht verschlafen dürfen.

Nick Price, Manager des Fidelity Emerging Markets Fund und des Fidelity EMEA Fund:

"Die Entwicklung der Emerging Markets ist in mehrfacher Hinsicht atemberaubend: Hohes Wirtschaftswachstum, starker Bevölkerungszuwachs und das rasche Entstehen einer wohlhabenden Konsumentenschicht. Nicht weniger als 93 Prozent der weltweiten Mittelschicht werden nach einer Weltbank-Schätzung im Jahr 2030 in den heutigen Schwellenländern leben - 2000 waren es nur 56 Prozent. Aus diesem Grund bietet der vorhandene Bedarf an Infrastrukturinvestments in diesen Volkswirtschaften Anlegern zwar interessante Anlagemöglichkeiten. Die wahre Wachstumsstory dieser Märkte liegt langfristig jedoch im steigen­den und zusehends anspruchsvollen Konsum einer immer breiteren Mittelschicht.

Zwei Megatrends sind für diese Entwicklung verantwortlich: Mit steigendem Wohlstand nimmt zum einen der Einkommensanteil ab, den Konsumenten auf Nahrungsmittel verwenden. Zum anderen steigt die Nachfrage nach hochwertigerer Ernährung - insbesondere nach Fleisch und Milchprodukten. Dieser Wandel bietet längerfristig nicht nur Lebensmittel- und Agrarunternehmen neue Ertragsperspektiven, sondern setzt auch Kaufkraft für eine Vielzahl weiterer Konsumgüter frei - von der Haushaltselektronik bis hin zum eigenen Auto.

Bereits heute ist das Kaufkraftpotential der konsumfreudigen Mittelschicht in den Schwellenländern erstaunlich: Wer hätte vor 20 Jahren gedacht, dass Brasilien im Jahr 2011 der drittgrößte Markt für Kosmetika und Damenparfums sein würde? Und was hätten die Iren gesagt, hätte man ihnen prophezeit, dass Nigeria der größte Markt für Guinness-Bier (nach Verbrauchsvolumen) sein würde? Es werden nicht die letzten Superlative der Emerging Markets bleiben. Denn mit der Weltbevölkerung wird auch der Konsum in den Emerging Markets weiter wachsen. Die Zukunft liegt in den Schwellenländern. Kurzfristig mögen Emerging-Markets-Aktien zwar immer wieder hinter den MSCI World zurückfallen, aber über die vergan­genen drei, fünf und zehn Jahre lagen sie vorn.

Profiteure dieser Entwicklung sind nicht nur Brauereien wie Guinness Nigeria bzw. Diageo oder die Supermarktkette Shoprite. Der Lebensmitteldiscounter mit Hauptsitz in Südafrika betreibt inzwischen Shops in 17 afrikanischen Ländern. Mit monatlich etwa 60 Millionen Kunden hat Shoprite eine enorm hohe Marktabdeckung. Auch der südafrikanische Medienkonzern Naspers, der in den Bereichen Pay-TV, Internet und Printmedien aktiv ist, punktet mit besten Wachstumsaussichten und starken Bilanzen."

Raymond Ma, Manager des Fidelity China Consumer Fund:

"Für Anleger wird es in Zukunft immer schwieriger werden, das enorme Wachstumspotential der Schwellenländer zu ignorieren. Entscheidend wird bei Investments jedoch sein, die globalen Kräfteverhältnisse im Auge zu behalten. Denn der Großteil der konsumfreudigen Mittelschicht von morgen wird in zwei Märkten zu finden sein: China und Indien. Mit der wirtschaftlichen Entwicklung und mit wachsender sozialer Sicherheit werden sich die heute noch hohen Sparquoten in eine immer stärker werdende Konsumfreude verwandeln.

Davon profitieren vor allem lokale Unternehmen. Dazu zählen beispielsweise der Milchhersteller China Mengniu oder Tencent, das größte soziale Netzwerk in China mit 75 Prozent Marktanteil. Beide Unternehmen sind die Nr. 1 in ihrem jeweiligen Markt und profitieren von den mittlerweile hohen Markteinstiegsbarrieren. Das dürfte ihnen in den nächsten Jahren ein hohes Gewinnwachstum sichern."

Grafiken zum globalen Bevölkerungswachstum