Die private Krankenversicherung (PKV) genießt in Deutschland ein höheres
Ansehen als die gesetzliche Krankenversicherung (GKV). Mehr als 70 Prozent
der Kassenpatienten sowie rund 80 Prozent der Privatversicherten sind der
Ansicht, dass die privaten Krankenversicherungen ein höheres medizinisches
Qualitätsniveau gewährleistet als die gesetzlichen Krankenkassen. Während
sich im Mittel 61 Prozent der PKV-Versicherten mit den gewährten Leistungen
sehr zufrieden zeigen, sieht dies unter den GKV-Versicherten nur jeder
Dritte so. Nicht zuletzt deshalb sprechen sich sieben von zehn Befragten
dafür aus, die PKV grundsätzlich für alle Bürger zu öffnen. Zu diesen
Ergebnissen kommt die repräsentative Studie "Kundenkompass Private
Krankenversicherung" der Gothaer Krankenversicherung AG, die in Kooperation
mit dem F.A.Z.-Institut durchgeführt wurde.
Service sorgt für hohe
Zufriedenheitswerte bei PKV-Versicherten
72 Prozent der gesetzlich
Versicherten und vier von fünf Privatversicherte sind der Ansicht, dass man
in der PKV in den Genus seiner besseren medizinischen Versorgung kommt. Somit
bringt das Gros der gesetzlich Krankenversicherten der PKV einen großen
Vertrauensvorschuss entgegen. Die Privatpatienten äußern sich insgesamt
hoch zufrieden über ihre Versicherer. Dies spiegeln auch die Gründe wieder,
warum sie einen Wechsel in ein anderes privates
Krankenversicherungsunternehmen ablehnen: Zwei Drittel der
PKV-Versicherten geben an, sie seien mit dem Service ihres aktuellen
Anbieters hoch zufrieden. 63 Prozent von ihnen verweisen auf die guten
Leistungen und immerhin 58 Prozent der Privatversicherten zeigen sich mit
dem Beitragsniveau ihrer Krankenversicherung sehr
zufrieden.
GKV-Versicherte wünschen sich mehr Qualität in der
ärztlichen Leistung
Die Forderungen der gesetzlich
Krankenversicherten sind klar: sieben von zehn GKV-Kunden wünschen sich in
erster Linie eine höhere Qualität der medizinischen Leistungen. Zwei Drittel
der GKV-Versicherten äußern den Wunsch nach einem besseren Service in
der ärztlichen Behandlung. Dazu zählen beispielsweise kürzere
Wartezeiten bei Behandlungsterminen. An dritter Stelle auf der Wunschliste
steht die Forderung nach einem umfangreicheren Leistungs- und
Tarifangebot. 59 Prozent der befragten Kassenpatienten sehen hier
Verbesserungsbedarf. Unter den Privatversicherten könnten sich 57
Prozent einen Wechsel zu einem anderen PKV-Unternehmen vorstellen,
verbunden mit der Erwartung, mehr Leistungen in Anspruch nehmen zu
können. Jeweils 90 Prozent beider Befragtengruppen erheben generell den
Anspruch, dass ihre Krankenversicherung umfangreiche Vorsorgemaßnahmen für
sie leistet. Direkt dahinter folgen im Prioritätenranking der
GKV-Versicherten Zahnbehandlungen und Zahnersatz. 89 Prozent der
GKV-Versicherten und 85 Prozent der Privatversicherten erheben gegenüber
ihren Kostenträgern Leistungsansprüche bei Dentalbehandlungen. Der Anspruch
auf ambulante Behandlungen ist in beiden Gruppen nahezu gleich hoch
ausgeprägt (88 Prozent der GKV-Versicherten, 87 Prozent der
PKV-Versicherten).
Anspruch und Leistungsrealität klaffen in der GKV
auseinander
Allerdings klaffen die Leistungsansprüche und die Realität in
der GKV deutlich auseinander. So ist beispielsweise nur jeder dritte
gesetzlich Versicherte mit den Kassenleistungen für Zahnersatz
zufrieden. Unter den privat Versicherten sind es rund drei Viertel der
Befragten. Dies macht deutlich, dass viele Krankenversicherte - gesetzlich
wie privat - in der PKV das bessere Krankenversicherungssystem sehen und
sich einen leichteren Zugang zur ihr wünschen. Insgesamt sprechen sich 70
Prozent der gesetzlich Versicherten und 73 Prozent der Privatversicherten
für eine Aufhebung der Zugangsbeschränkungen aus.
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