Beim Öffnen und Entladen von Frachtcontainern setzen Beschäftigte oft unbemerkt
ihre Gesundheit aufs Spiel. Dabei geht es vor allem um Vergiftungen durch
Chemikalien, die aus den Waren oder Transportbehältern ausdünsten. Wo und wie
Gefährdungen in und an Frachtcontainern entstehen und welche Schutzmaßnahmen
helfen, beschreibt ab sofort ein kostenloses Informationsportal im Internet.
Unter www.dguv.de/bgia, webcode d25041
haben Berufsgenossenschaften, Unfallkassen und staatliche Stellen
Handlungshilfen und Informationen zum Thema zusammengestellt, um Gesundheits-
und Unfallrisiken vorzubeugen. Das Angebot richtet sich an alle, die beruflich
Container öffnen oder entladen: der Zoll bei seinen Kontrollen,
Logistikunternehmen beim Ladungsumschlag oder der Endempfänger, der die Ware
auspackt.
Waren werden heute weltweit gehandelt. Dies geschieht
größtenteils mit Frachtcontainern. Deutsche Seehäfen schlagen jährlich rund 15
Millionen Container um. Fast 20 Prozent der aus Übersee eintreffenden Container
sind mit gefährlichen Chemikalien begast. Dies soll verhindern, dass sich
Schimmel bildet, Krankheitserreger verbreiten oder die Ware verdirbt.
"Betroffene entlang der gesamten Lieferkette - vom Betriebsleiter bis
zum Arbeiter - wissen oft nur wenig über die Gefahren", sagt Dr. Horst Kleine,
Gefahrstoffexperte des BGIA - Institut für Arbeitsschutz der Deutschen
Gesetzlichen Unfallversicherung. "Das gibt immer wieder Anlass für gefährliche
Situationen und Unfälle." Selbst Retter, Hilfsorganisationen oder Ärzte würden
im Notfall häufig nicht die Zusammenhänge erkennen und unangemessen reagieren.
Das neue Internet-Informationsportal "Gefahrenschwerpunkt Frachtcontainer" soll
Abhilfe schaffen. Dabei helfen zum Beispiel Muster-Betriebsanweisungen,
Checklisten für das Entladen von Containern oder Hinweise, wie sich Chemikalien
in Containern messen lassen; aber auch Schutzmaßnahmen, Informationen zu
Gefahrstoffen, Vorschriften und Notfallmanagement. Spezielle Rubriken enthalten
außerdem Hinweise für Rettungsdienste und zu branchenbezogenen Fragen. Neben
Gesundheitsrisiken durch ausdünstende Gefahrstoffe behandelt das
Informationsportal auch Unfallgefahren, die beim Öffnen und Entladen von
Containern durch herausfallende oder umstürzende Ladung entstehen können.
Kleine: "Gefahrenbewusstsein schaffen ist der erste Schritt. Hilfen
anbieten der zweite. Beides wollen wir mit unserem Informationsangebot
erreichen."
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