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04.12.2006 - dvb-Presseservice

Gesundheitsförderung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe

BKK Fachtagung stellt innovative Präventionsprojekte vor

„In diesen gesundheitspolitisch stürmischen Zeiten dürfen wir nicht vergessen, dass es in Deutschland leider immer mehr Menschen gibt, die unter Armut und Ausgrenzung mit all ihren Folgeerscheinungen leiden. Und die geplante Gesundheitsreform wird mit ihrer Kosten- und Beitragssteigerung deren Situation noch weiter belasten. Gesundheitliche Chancengleichheit ist deshalb eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die uns alle angeht.“ Mit diesen Worten eröffnete K.-Dieter Voß, Vorstand beim BKK Bundesverband, die heutige Satellitenveranstaltung zum Kongress „Armut und Gesundheit“.

Unter dem Motto „Mehr Gesundheit für alle – eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung“ treffen sich heute mehr als 300 Praktiker, Politiker, Wissenschaftler und Gesundheitsförderer in Berlin. Neue Ansätze in der Gesundheitsförderung können helfen, die Chancenungleichheit zwischen Arm und Reich zu verringern. Im Mittelpunkt der Fachtagung steht die Koordinierung von Schnittstellen unterschiedlicher Präventionsstrategien aus Bildungspolitik, Sozialarbeit und Gesundheitsförderung.

„Die direkten und indirekten Kosten der Arbeitslosigkeit belasten die Gesetzliche Krankenversicherung mit jährlich über 11 Mrd. Euro. Die schlechten Gesundheits- und damit auch verbundenen Berufschancen von Erwerbslosen belasten somit nicht nur die Betroffenen selbst, sondern bedeuten auch eine Herausforderung für das GKV-System“, problematisiert K.-Dieter Voß die aktuellen Entwicklungen. „Wir haben diese Herausforderung aber schon vor Jahren angenommen und fördern mit der Initiative ,Mehr Gesundheit für alle’ insbesondere Projekte, die sich an sozial schwache Bevölkerungsgruppen wenden. Aber auch vom Staat und der Bundesagentur für Arbeit erwarten wir hier ein Engagement - mindestens durch angemessene Kassenbeiträge.“

Die Initiative „Mehr Gesundheit für alle“ wurde 2003 vom BKK Bundesverband ins Leben gerufen. Die Initiative umfasst derzeit rund 60 regionale Modellprojekte und wurde mit bisher 11,2 Mio. Euro gefördert. Soziallagenbezogene Projekte aus Prävention, Gesundheitsförderung und Selbsthilfe stärken die Gesundheitschancen von sozial benachteiligten Menschen. Der BKK Bundesverband widmet sich damit besonders den Menschen, die aufgrund niedrigen Einkommens, geringer Bildung, schlechter Deutschkenntnisse oder aus anderen Gründen einen besonderen Bedarf haben. Der BKK Bundesverband gibt damit einer modernen Präventionspolitik neue Impulse.

Einen Höhepunkt der Fachveranstaltung "Mehr Gesundheit für alle - eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung" bildete die Auszeichnung von vier Projekten guter Praxis. Juroren waren unter anderem Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, und Helga Kühn-Mengel, Patientenbeauftragte der Bundesregierung. Preise erhielten: Das Büro für Suchtprävention der Hamburgischen Landesstelle gegen die Suchtgefahren e. V. für das Projekt „Connect“; das Projekt „Schutzengel e. V.“ in Flensburg und die Kita „Storchennest“ in Cottbus für ihr Projekt „Waldameisen“. Den Sonderpreis bekam in diesem Jahr das Projekt „Psychisch krank im Job“ der Familien- Selbsthilfe Psychiatrie (BApK e. V.). Durch die Information über psychische Erkrankungen und ihre Behandlungsmöglichkeiten sowie die Beratung über Möglichkeiten eines angemessenen Umgangs mit erkrankten Menschen leistet das Projekt einen Beitrag zur sekundären und tertiären Prävention psychischer Erkrankungen.

Weitere Informationen über die Initiative "Mehr Gesundheit für alle" stehen im Internet unter www.bkk.de/mehr-gesundheit-fuer-alle zur Verfügung.



Presse und Öffentlichkeitsarbeit
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