Rund 46.900 Personen haben sich im ersten Halbjahr 2006 für eine private
Krankenversicherung (PKV) entschieden. Der Zugang lag damit zwar 20 Prozent über
dem Vorjahreszeitraum, insgesamt nahm 2005 der Nettozugang aber zum dritten Mal
in Folge ab. Durch die geplanten Änderungen der Gesundheitsreform befürchten die
PKVen weitere Einbrüche bei der Akquisition von Vollversicherungen. Ein Wechsel
in die PKV soll nur möglich sein, wenn ein Bruttoeinkommen von 47.250 Euro drei
Jahre in Folge überschritten wurde und bei einem Wechsel innerhalb der PKV
können die Altersrückstellungen mitgenommen werden. Darüber hinaus sehen die
PKV-Unternehmen Finanzierungslücken bei der Einführung des geforderten
Basistarifs für Nicht-Versicherte.
Auf der EUROFORUM-Konferenz
"Weichenstellung für die Zukunft der PKV" (31. Januar und 1. Februar 2006,
Berlin) diskutieren führende Vertreter aus Politik, Wissenschaft und privaten
Krankenversicherern über die Auswirkungen der geplanten Gesundheitsreform auf
das deutsche Gesundheitssystem und die private Krankenkassenlandschaft. Als
Vertreter des Bundesministeriums für Gesundheit stellt Dr. Martin Schölkopf die
Gesundheitsreform 2007 und die Gestaltung der Finanzierung vor. Insbesondere
geht er auf den Wechsel nach der Dreijahresfrist, die PKV-Gebührenordnung sowie
die Gestaltung des Arbeitgeberzuschusses für die PKV ein. Die Stellungnahme des
Verbandes der privaten Krankenversicherung zur Gesundheitsreform erläutert
Christan Weber (Verband der privaten Krankenversicherung e.V.). Auf der großen
Podiumsdiskussion über Grenzen der privaten und gesetzlichen Krankenkassen
nehmen unter anderem Daniel Bahr (MdB, FDP-Fraktion), Rolf Bauer (Continentale
Versicherung a.G.), Prof. Dr. Norbert Klusen (Techniker Krankenkasse), Dr.
Andreas Köhler (Kassenärztliche Bundesvereinigung) und Prof. Dr. Ernst-Wilhelm
Zachow (Landeskrankennhilfe V.V.a.G.) Stellung.
Als Folge der
veränderten Rahmenbedingungen der privaten Krankenkassen setzen immer mehr
PKV-Unternehmen auf den Ausbau ihrer Zusatzversicherungs-Angebote und auf
Kooperationen mit den gesetzlichen Krankenversicherungen. Die Marktpotenziale
durch die Zusammenarbeit von GKV und PKV stellt unter anderem Dr. Andreas Gent
(HanseMerkur Versicherungsgruppe) vor. Die Bedeutung neuer Leistungsprofile für
die Wettbewerbsdifferenzierung in der PKV im boomenden Gesundheitsmarkt betont
Michael Kurtenbach (Gothaer Krankenversicherung). Ralf Sjuts (Deutsche BKK) hebt
ebenfalls die neuen Marktchancen für Versicherer im Gesundheitswesen hervor.
Das vollständige Programm finden Sie unter:
http://www.euroforum.de/pr-zukunft-pkv07
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