Nach Meinung von Henderson-Wirtschaftsanalyst Adrian Pankiw ist die
Verstaatlichung der beiden größten US-Hypothekenbanken, Fannie Mae und Freddie
Mac ein notwendiger Schritt zur Stabilisierung des US-Immobilienmarkts. Dieser
sei allerdings nicht ausreichend, um den gebeutelten Häusermarkt
aufzufangen.
Der Immobilienmarkt sei zurzeit vor mehrere Probleme
gestellt, schreibt Pankiw in einer aktuellen Henderson-Studie. Mit der
Verstaatlichung der beiden Immobilienfinanzierer Fannie und Freddie wirke die
Regierung immerhin der Gefahr entgegen, dass die Banken keine Darlehen mehr
vergeben könnten - beziehungsweise diese nicht weiter an Investoren verkaufen
könnten - und somit die Zinsen in die Höhe getrieben würden.
Allerdings
befinde sich der Häusermarkt in einer Entwertungsfalle: Es gebe zu viele Häuser,
was zu fallenden Preisen geführt habe. "Potenzielle Käufer halten sich zurück
aus Angst, dass die Preise weiter sinken", erklärt Adrian Pankiw. Auf der
anderen Seite können viele Hausbesitzer ihre Darlehen nicht
zurückzahlen.
Durch das Eingreifen des Finanzministeriums sei
zwar sicher gestellt, dass weiterhin Kredite vergeben werden können. Die Krise
sei aber "sehr facettenreich und muss facettenreich begegnet werden", so Pankiw.
Denn der Kauf der in finanzielle Schieflage geratenen Banken nütze den Menschen,
die ihre Hypothek nicht bezahlen können, nichts. Daher schlägt Pankiw vor,
direkt den betroffenen Teil des Immobilienmarkts zu unterstützen. Aber selbst
dann bliebe ein langfristiges Problem: das Überangebot an Häusern.
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