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12.03.2008 - dvb-Presseservice

Immer mehr Kids mit Diabetes: Insulintherapie auch in Zukunft gesichert

AOK Baden-Württemberg ermöglicht Teilnehmern am Chronikerprogramm Erlebnisfreizeiten am Bodensee

Immer mehr Kinder und Jugendliche werden Diabetiker. An Diabetes Typ 1 leiden nach Schätzungen der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) bundesweit 25.000 Kinder und Jugendliche. Experten gehen davon aus, dass sich die Zahl seit Ende der 1980er Jahre verdoppelt hat.

Typ-1-Diabetiker sind auf die Therapie mit Insulin angewiesen. Rund die Hälfte von ihnen wird zurzeit mit einer bestimmten Insulin-Art, so genannten kurzwirksamen Analoginsulinen, behandelt. Die Diskussion, ob diese Medikamente auch in Zukunft von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden sollen, hat in den letzten Monaten viele Patienten verunsichert. „Ich kann alle Versicherten beruhigen“, sagt dazu der Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg, Dr. Rolf Hoberg. „Die AOK gewährleistet durch ihre Rabattverträge mit den Pharmaherstellern, dass die kurzwirksamen Insulinanaloga weiter verordnet werden können. Für unsere Versicherten mit Diabetes Typ 1 ändert sich an ihrer bewährten Therapie nichts.“

Diabetes Typ 1 tritt meistens vor dem 15. Geburtstag auf; als Ursache spielt wohl die Vererbung eine zentrale Rolle. Lebensbedrohlich ist Diabetes Typ 1 nur noch in Ausnahmefällen: Im Jahr 2006 starben in Baden-Württemberg insgesamt 15 Menschen im Alter unter 40 an Diabetes beider Typen. Das entspricht nach den Zahlen des Statistischen Landesamts 0,7 Prozent aller Todesfälle.

Bei Diabetes Typ 1 greift das körpereigene Immunsystem irrtümlich die Zellen in der Bauchspeicheldrüse an, die das Hormon Insulin produzieren, und zerstört sie. Ohne Insulin können die Körperzellen nicht mehr mit Energie versorgt werden. Das Hormon wird als Türöffner gebraucht, der dem Zucker Zugang zu den Zellen verschafft. Unbehandelt führt der Insulinmangel zum Versagen des Stoffwechsels und damit rasch zum Tod. Erst seit es den kanadischen Ärzten und späteren Nobelpreisträgern Banting und Macleod in den 1920er Jahren gelang, aus Bauchspeicheldrüsen von Rindern ein Insulinextrakt herzustellen, können Typ-1-Diabetiker behandelt werden. Seitdem wurden die Herstellung und Dosierung von Insulin immer weiter verfeinert. Die Wirkung des körpereigenen Insulins lässt sich heute nahezu perfekt nachahmen, so dass den Patienten ein zunehmend normales Leben ermöglicht wird.

Auffällig ist allerdings, dass Diabetiker ungefähr doppelt so häufig unter Depressionen leiden wie gesunde Menschen. Warum das so ist, will eine groß angelegte Diabetes-Depressionsstudie bis 2010 versuchen zu klären. Vor diesem Hintergrund ist Hoberg überzeugt, dass die Behandlung von Diabetes-Patienten deutlich mehr umfassen muss als die bloße Insulintherapie: „Die jungen Patienten mit Diabetes Typ 1 und ihre Eltern brauchen umfassende Schulung und Beratung für Ernährung, Bewegung und Lebensstil. Ziel muss sein, die Betroffenen für den Umgang mit ihrer chronischen Erkrankung optimal auszurüsten.“

Diesem Ziel hat sich auch das Chronikerprogramm der AOK Baden-Württemberg „AOK-Curaplan Diabetes“ verschrieben, in dem Diabetiker speziell und umfassend versorgt werden. „Die beteiligten Ärzte und wir als Krankenkasse stellen darin den Patienten mit seinen Kenntnissen, seinen Fähigkeiten und seiner Entscheidungskraft in den Mittelpunkt“, sagt Hoberg. „Gesicherte Forschungsergebnisse werden zügig und gezielt in die Praxis umgesetzt. Und besonders wichtig sind uns eben die strukturierten Schulungsprogramme für die Patienten.“

Für jugendliche Teilnehmer am Chronikerprogramm hat die AOK zudem ein besonderes Angebot entdeckt: Erlebnispädagogische Freizeiten für Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes am Bodensee. Die Firma LifeScan bietet diese Freizeiten schon länger an und konnte die medizinische Wirksamkeit nachweisen. Die Kinder haben hier Gelegenheit, in sicherem Umfeld mehr über Diabetes und Bewegung zu lernen – und das mit viel Spaß. Für die Freizeiten im August und Oktober hat die AOK Baden-Württemberg ein Kontingent von Plätzen speziell für Kinder, die an „AOK-Curaplan Diabetes 1“ teilnehmen, reserviert.

Während der vier- bis fünftägigen Freizeiten im Naturfreundehaus Bodensee in Markelfingen erproben die Kinder die unterschiedlichsten Alltagssituationen unter diabetischen Gesichtspunkten – vom Umgang mit der Insulinspritze über gemeinsames Essen und anschließende Blutzuckermessung bis hin zu sportlichen Aktivitäten wie Kanufahren, Segeln oder Tennis. So lernen sie spielerisch den richtigen und selbstständigen Umgang mit ihrer Erkrankung, rund um die Uhr betreut von Kinderärzten und Diabetes-Experten. Die positive Wirkung der Freizeiten auf das Befinden der jungen Patienten ist durch eine Studie belegt. Informations-Flyer mit Anmelde-Formulare gibt es in den AOK-Kundencentern überall in Baden-Württemberg.



Tel.: 0711 2593-231

AOK Baden-Württemberg
Heilbronner Str. 184
70191 Stuttgart
www.aok.de/bw

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