Dresden. Jugendliche achten weniger auf ihre Haut als ältere
Altersgruppen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Academic
Data im Auftrag der Präventionskampagne Haut. Danach schützen sich Jugendliche
zu selten vor schädlichen Sonnenstrahlen. 40 Prozent der befragten
Unter-20-Jährigen greifen selten oder fast nie zur Sonnencreme. Fast die Hälfte
gab jedoch an, oft sonnenzubaden. Nur zehn Prozent der Jugendlichen legen sich
nie in die pralle Sonne oder unter das Solarium.
Junger Haut sieht man den Stress nicht so schnell an, den Sonne, Nikotin,
durchgefeierte Nächte und Schadstoffe am Arbeitsplatz verursachen, sagt Dr.
Bernhard Egger, Dermatologe und Leiter des Stabsbereichs Medizin im
AOK-Bundesverband. Die wenigsten wissen: Haut hat ein Gedächtnis. Jeder
Schaden, den sie nimmt, führt zur beschleunigten Hautalterung und kann Jahre
später eine Hauterkrankung hervorrufen.
Auch Solariumbräune kann die Haut
schädigen
Braune Haut gilt heute als ein Zeichen von Attraktivität und Gesundheit. Immer
mehr Jugendliche helfen hier mit Solariumbräune nach, darunter besonders
Mädchen und junge Frauen: Laut einer Studie des Instituts für Jugendforschung
legt sich jedes fünfte Mädchen im Alter zwischen 13 und 18 Jahren regelmäßig
auf die Sonnenbank. Doch die UV-Strahlen der künstlichen Sonne sind genauso
gefährlich wie die der natürlichen, besonders für junge Haut, da sie noch nicht
über die Schutzmechanismen einer erwachsenen Haut verfügt.
Über 30 Prozent der von Academic Data befragten Jugendlichen gehen zudem davon
aus, dass Solariumbräune einem Sonnenbrand in der Natur vorbeugt ein Trugschluss, denn die natürliche
Sonnen-Barriere der Haut, die so genannten Lichtschwielen, entstehen nur bei
natürlicher UV-Strahlung. Die mögliche Folge: Ein Sonnenbrand, der Hautschäden
hinterlassen kann. Wiederholte Sonnenbrände in der Kindheit und Jugend erhöhen
das Hautkrebsrisiko markant, sagt Egger. In der Regel verschwindet ein Sonnenbrand
nach ein paar Tagen wieder. Aber die Schäden bleiben ein Leben lang in der Haut
zurück. In Deutschland erkranken jährlich etwa 130.000 Menschen an Hautkrebs,
nicht selten infolge von zu viel UV-Strahlung in jüngeren Jahren.
Schutz vor UV-Licht Teil der Präventionskampagne Haut
Über die Gefahren ultravioletter Strahlung klären Maßnahmen im Rahmen der
Präventionskampagne Haut auf, die sich gezielt an Kinder und Jugendliche
wenden: Ein Beispiel ist das Projekt Gesund macht Schule, in dem die AOK Rheinland
mit der Ärztekammer Nordrhein zusammenarbeitet. Die für die
Schüler-Unfallversicherung zuständigen Unfallkassen wollen Kinder und
Jugendliche bereits in KiTa und Schule für das Thema Hautschutz
sensibilisieren. Auf der Bildungsmesse didacta (vom 27. Februar bis 03. März in
Köln) stellen sie neue Materialien zum UV-Schutz vor.
Hintergrund
Die Präventionskampagne Haut ist eine gemeinsame Aktion von gesetzlicher
Kranken- und Unfallversicherung. Insgesamt werben weit über 100 Krankenkassen
und Unfallversicherungsträger unter dem Motto Deine Haut. Die wichtigsten 2m2
Deines Lebens dafür, das größte Organ des Menschen zu schützen. Das erklärte
Ziel der Kampagne lautet: Gesunde Haut, weniger Hauterkrankungen!
Weitere Informationen: www.2m2-haut.de
Anzeige