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Katastrophenbond-Markt hat sich normalisiert – 2010 steigendes Emissionsvolumen bei niedrigeren Preisen zu erwarten

„Auch der Sektor für Versicherungsverbriefungen hatte seine Lektion aus der Finanzkrise zu lernen. Heute sind die Strukturen so, dass Investoren sicher sein können, wirklich nur in Versicherungsrisiken zu investieren“, so Thomas Blunck, Vorstandsmitglied von Munich Re. „Mit der Rückkehr des Vertrauens der Investoren sowie gesunkenen und damit angemessenen Renditeerwartungen können Katastrophenbonds die ihnen zugedachte Rolle einnehmen. Der Kapitalmarkt ist ein ergänzender Risikoträger speziell bei Spitzenrisiken, für die auf dem traditionellen Versicherungsmarkt die Kapazität mitunter knapp ist.“

Die wesentlichen Trends im Markt 2009:

- Als Folge der Lehman-Pleite war die von Investoren geforderte Verzinsung deutlich in die Höhe gegangen, da viele Hedge-Fonds auf dem Sekundärmarkt Bonds veräußern mussten. Im dritten und vierten Quartal sanken die Risikoprämien dann aber wieder deutlich.

- Die Nachfrage der Investoren war hoch – ein Zeichen hoher Liquidität nach Auslaufen verschiedener Bonds und des wiederkehrenden Vertrauens. Die Zusammensetzung der Investoren hat sich deutlich zu spezialisierten Fonds und Versicherern/Rückversicherern verschoben. Die Bedeutung von Hedge-Fonds ist hingegen gesunken.

- Bei den Besicherungsfonds wurde das Kredit- und Gegenparteirisiko minimiert, nachdem durch den Lehman-Zusammenbruch vier Katastrophenbonds direkt betroffen gewesen waren. Viele Neuemissionen sind nun durch Geldmarktfonds und staatsgarantierte Papiere besichert, so dass das Investment in das Versicherungsrisiko wieder im Vordergrund steht und keine undurchsichtige Vermischung mit Kreditrisiken mehr stattfindet.

- Der weitaus größte Anteil der Katastrophenbond-Neuemissionen betraf auch 2009 US-Risiken: Mehr als vier Fünftel des Emissionsvolumens entfiel auf Sturm- und Erdbebenrisiken in den USA.

Insgesamt sind die Preise für Katastrophenbonds ab dem 2. Quartal auf das Niveau von Mitte 2008 zurückgekehrt. „Die Preise zeigen damit eine Erholung des Marktes an“, sagte Rupert Flatscher, Leiter der Risk Trading Unit von Munich Re. „2010 laufen Bonds für 4,5 Mrd. US$ aus, die wieder investiert werden wollen. Die gute Performance des Katastrophenbond-Marktes auch während der Finanzkrise dürfte dazu führen, dass die auf solche Bonds spezialisierten Fonds zudem Mittelzuflüsse von etwa 1 Mrd. US$ verzeichnen können. Dazu kommt grundsätzliches Interesse von neuen Investoren wie Pensionsfonds, das sich mittelfristig in weiter wachsender Nachfrage niederschlagen wird.“

Daher ist für 2010 ein Neuemissionsvolumen von etwa 5 Mrd. US$ denkbar, die geforderte Verzinsung dürfte bis zur Jahresmitte in der Größenordnung noch um etwa 50 Basispunkte sinken. Europäische Risiken werden weiter zu geringeren Risikoprämien als US-Risiken platzierbar sein. Der Aufbau des Gemeinschaftsunternehmens PERILS, das branchenweit Versicherungssummen und -schäden erhebt und damit marktschadenbasierte Trigger für europäische Risiken möglich macht, wird die Platzierung von europäischen Versicherungsrisiken am Kapitalmarkt begünstigen.

„Munich Re kommt die Marktentwicklung sehr entgegen. In der Krise haben wir sehr stark in Katastrophenbonds auf dem Sekundärmarkt investiert. Und jetzt bei der Wiederbelebung des Marktes begleiten wir unsere Kunden bei Neuemissionen, wie zuletzt die Zurich Financial Services Group bei der Strukturierung und Platzierung von kalifornischen Erdbebenrisiken“, so Vorstandsmitglied Blunck, zu dessen Ressort die Risk Trading Unit zählt. „Unsere Strategie des Komplettanbieters für die Risikoübernahme und den Risikotransfer hat sich damit ausgezahlt.“