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01.04.2008 - dvb-Presseservice

Kleine Unternehmen investieren kaum in Mitarbeitergesundheit

Hamburg, April 2008. Geht es um den Standort Deutschland, fallen vor allem die Stichworte Lohnniveau und Bürokratie. Doch viele Unternehmen investieren noch immer oder inzwischen wieder in Deutschland, weil sie vor allem die qualifizierten und motivierten Mitarbeiter schätzen, die für eine hohe Produktivität und Produktqualität stehen. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels werden aber eben diese qualifizierten Beschäftigten künftig ein knappes Gut. Um im Wettbewerb bestehen zu können, wird es für die Unternehmen zunehmend wichtiger, die Arbeitskraft ihrer älter werdenden Belegschaft zu erhalten und zu fördern. Umso überraschender sind daher die Ergebnisse einer Studie des Deutschen Instituts für kleine und mittlere Unternehmen (DIKMU) in Kooperation mit der Techniker Krankenkasse (TK), die zeigt, dass vor allem kleinere Unternehmen kaum Interesse haben, in die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu investieren.

Prof. Dr. Jörn-Axel Meyer, der mit seinem Team Führungskräfte und Mitarbeiter in über 400 Unternehmen befragte, zu den Studienergebnissen: "Die  Führungskräfte scheuen oft Kosten- und Zeitaufwand, weil Erfolge des Gesundheitsmanagements wie sinkende Krankenstände und motivierte Beschäftigte oft erst zeitverzögert sichtbar werden. Auffällig ist, dass die Chefs dem Thema umso aufgeschlossener gegenüberstehen, jeg esünder ihr eigener Lebensstil ist. In Unternehmen mit rauchenden Geschäftsführern werden 25 Prozent weniger gesundheitsfördernde Maßnahmen umgesetzt."

Die Beschäftigten befürchten vor allem, für ihren persönlichen Lebensstil, ungesunde Ernährung oder das Rauchen kritisiert zu werden und verstehen Angebote zur Gesundheitsförderung oft als Eingriff in ihre Privatsphäre. Einzelne Event-Maßnahmen wie Gesundheitstage, Inhouse-Massagen, Rückenschulungen und sogar Cholesterinmessungen kommen dagegen sehr gut bei der Belegschaft an. Maßnahmen, die den psychischen Belastungen entgegen wirken, finden faktisch gar nicht statt.

Gerhard Mahltig, Experte für Betriebliches Gesundheitsmanagement bei der TK: "Elf Tage war jeder Beschäftigte im letzten Jahr durchschnittlich krankgeschrieben, davon 1,4 Tage aufgrund von psychischen Erkrankungen. 2,2 Tage entfielen auf Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, allen voran die Rückenschmerzen. Um auch kleinere Unternehmen von einem modernen Gesundheitsmanagement zu   überzeugen, müssen wir Angebote entwickeln, die genau auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind."

31 Prozent der befragten Kleinstbetriebe konnten keinerlei Argumente für ein Gesundheitsmanagement in ihrer Firma nennen. "Hier müssen wir ansetzen und Führungskräfte und Beschäftigte überzeugen, dass gesundheitsfördernde Maßnahmen sich positiv auf Krankenstand  und Motivation auswirken, die Produktivität erhöhen, das Image verbessern und somit wichtig für den Unternehmenserfolg sind," erklärt Mahltig.



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