LBS Bayern steigert Neugeschäft auf 7,2 Mrd. Euro
Sicherer Bausparvertrag ist gefragt / Auch Betriebsergebnis legt zu; Ausblick 2009: Neue Riester-Förderung gibt zusätzliche Impulse
„Die Finanzkrise sorgt für eine Bestätigung unserer geschäftlichen Fundamente“, betonte Dr. Franz Wirnhier, Sprecher der Geschäftsleitung der LBS Bayern, bei der heutigen
Jahresabschluss-Pressekonferenz der Landesbausparkasse. Es sei deutlich geworden, „wie gut unser Wirtschaftssystem und unsere Bürger mit den lokal verwurzelten Sparkassen und dem Bausparen fahren“.
Der durch die Krise verstärkte Trend zur Sicherheit beim Vermögensaufbau trage dazu bei, dass die LBS Bayern 2008 mit voraussichtlich rund 260.000 Bausparverträgen über eine Summe von 7,2 Milliarden
Euro das exzellente Absatzniveau des Vorjahres noch einmal toppen werde. Die aktuelle Prognose entspreche gegenüber 2007 einem Plus von 4,4 Prozent bei den Bausparverträgen und 1,3 Prozent bei der
Bausparsumme. Von der neuen Riester-Förderung für Bausparen und Wohneigentum erwartet Wirnhier erhebliche Impulse fürs Neugeschäft der LBS Bayern. Bis zum Jahresende wird die LBS bereits 8.000
Riester-Bausparverträge abgeschlossen haben, weil sich Kunden noch für 2008 die staatlichen Altersvorsorgeprämien sichern.
Als „Bausparkasse der Sparkassen“ sei die LBS fest in der Region verankert und Marktführer in Bayern, sagte Wirnhier. „Einlagen von Kunden, die man kennt, als Kredite ausreichen an andere
Kunden, die man ebenfalls kennt – dieses Geschäftsmodell ist die Basis unseres Erfolgs“, so der LBS-Chef. Neben der Vertriebsstärke, die auf der intensiven Kooperation mit den bayerischen Sparkassen
basiere, sei das bewährte System des Bausparens der wichtigste Schlüssel zum Erfolg. Weil es zu einer soliden Eigenkapitalbildung und zu zinssicheren Wohnbaudarlehen führe, sei es gerade wieder
besonders aktuell. „Mit Bausparen wäre die Katastrophe der amerikanischen Eigenheimbesitzer und Wohnbaufinanzierer nicht passiert“, betonte er.
Zweitbestes Neugeschäft in der Geschichte der LBS Bayern
Neben dem ausgeprägten Sicherheitsdenken der Menschen profitiere die LBS im Neugeschäft von der zunehmenden Sparneigung. Die Sparquote werde 2008 auf über 11 Prozent steigen und damit auf dem
höchsten Stand seit 1994 landen. Die anhaltend starke Bausparneigung werde außerdem getragen durch den Modernisierungsbedarf im Wohnungsbestand. Zahlreiche Haushalte würden mit einem
LBS-Bausparvertrag Vorsorge für energetische Sanierungsmaßnahmen treffen. Außerdem gebe es einen Sondereffekt: die Veränderungen bei der Wohnungsbauprämie, die am 1. Januar 2009 in Kraft treten. Viele
Kunden hätten sich deshalb in diesem Jahr für einen Folgevertrag entschieden. Die Zahl der Erstverträge wird bis Ende des Jahres bei rund 90.000 liegen. Etwa 39.000 Neukunden sind jünger als 25 Jahre.
Wirnhier: „Wenn unsere Prognose eintrifft, werden wir 2008 das zweitbeste Neugeschäft unserer Geschichte erreichen.“
Trendwende im Darlehensbestand
Erfreulich gut, so Wirnhier, laufen auch LBS-Finanzierungen. „Mit einer Summe von 670 Millionen Euro werden 2008 rund 20 Prozent mehr Bauspardarlehen ausgezahlt als im Vorjahr.“ Die gesamten
Kapitalauszahlungen werden gemäß Hochrechnung mit 2,24 Milliarden Euro den Vorjahreswert um mehr als 14 Prozent übertreffen. Wie Wirnhier betonte, konnte in den vergangenen zwei Jahren die
Abwärtsentwicklung der Kreditbestände wieder umgekehrt werden. Der gesamte Darlehensbestand werde 2008 voraussichtlich um fast 120 Millionen Euro anwachsen. Diese Entwicklung und die gute Qualität des
Neugeschäfts wirkten sich positiv auf die Ertragslage aus. Das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge werde aktuell mit 74,5 Millionen Euro prognostiziert (nach 73,3 Millionen Euro im Vorjahr).
Neubau schwach, energetische Modernisierungen gefragt
Vom Wohnungsneubau gehen laut Wirnhier weiterhin keine positiven Impulse aus. Bis einschließlich September sei die Zahl der Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser in Bayern im
Jahresvergleich um acht Prozent auf 13.392 zurückgegangen. Der Handel mit Eigenheimen aus dem Bestand laufe dagegen gut. Die Sparkassen-Immobilien-Vermittlungsgesellschaft verzeichne im bisherigen
Jahresverlauf einen Geschäftszuwachs. Das lebhafte Marktgeschehen bei den Transaktionen mache sich ebenso positiv in der Darlehensstatistik der LBS bemerkbar wie die zahlreichen
Modernisierungsinvestitionen von Hausbesitzern. In diesem Jahr sei die LBS an der Finanzierung von rund 39.000 Objekten beteiligt. Etwa 20.000 davon seien Modernisierungsvorhaben, die zu 40 Prozent
eine energetische Sanierung bezweckten. Wirnhier: „Die LBS Bayern finanziert 2008 rund 8.000 Projekte zur Verbesserung der Energieeffizienz im Wohnungsbestand Bayerns.“
Trotz Finanzkrise positive Rahmenbedingungen für Wohneigentum
Die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Immobiliennachfrage seien derzeit schwer einzuschätzen. „Wenn die Menschen Wohlstand und Beschäftigung bedroht sehen, tun sie sich natürlich auch schwer
mit der Realisierung des Traums von den eigenen vier Wänden“, sagte Wirnhier. „Andererseits besinnen sie sich in solchen Zeiten wieder ganz besonders auf die Vorzüge von Sachwerten wie
Immobilieneigentum.“ Sie könnten sich von günstigen Rahmenbedingungen ermutigt fühlen. Wohnimmobilien seien zu relativ moderaten Preisen zu haben. Wohnbaukredite gebe es ebenfalls zu sehr attraktiven
Konditionen, zumal das Zinsniveau in jüngster Zeit wieder signifikant gesunken sei. Und nun komme noch die neue Wohn-Riester-Förderung hinzu, die den Erwerb von Wohneigentum erheblich erleichtern
könne.
Wohn-Riester mit enormen Förderleistungen
Mit der rückwirkend zum 1. Januar 2008 erfolgten Integration des Wohneigentums in die staatlich geförderte Altersvorsorge können die Riester-Zulagen und Steuervorteile nun auch für den Bau, den
Kauf oder – zu Beginn der Auszahlungsphase – für die Entschuldung der eigenen Immobilie verwendet werden. Der Bausparvertrag wird als Altersvorsorgeprodukt staatlich anerkannt. Bereits seit Ende Juli
hatte die LBS Bayern Bausparverträge mit Riester-Option angeboten. Nachdem die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht die Riester-Produkte der LBS Bayern Anfang November zertifiziert hatte,
wurden die Optionsverträge kostenfrei auf die zertifizierten Tarife umgestellt.
Jeder Sparer, der noch in diesem Jahr vier Prozent seines Brutto-Vorjahreseinkommens abzüglich der ihm zustehenden Riester-Prämien auf einen geförderten LBS-Bausparvertrag einzahlt, erhält schon
für 2008 die vollen Zulagen. Gefördert werden Spar- und Tilgungsleistungen bis zu einem Maximalbetrag von jährlich 2.100 Euro (abzüglich der Zulagen). Jeder Förderberechtigte bekommt eine
Grundzulage von 154 Euro im Jahr. Zusätzlich erhält er jährlich 185 Euro je Kind. Ist ein Kind 2008 oder später geboren, erhöht sich dieser Betrag auf 300 Euro. Darüber hinaus kann man die
Altersvorsorgebeiträge von der Steuer absetzen. Für Bausparer, die zu Beginn des Beitragsjahres das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, gibt es einen einmaligen Einsteigerbonus in Höhe von 200
Euro. Die Förderung ist nicht an Einkommensgrenzen gebunden. Alle Arbeitnehmer und eine Reihe weiterer Berufsgruppen können die Vorteile in Anspruch nehmen.
„Die Fördermechanismen führen zu mehr Eigenkapital, weniger Kreditbedarf, weniger Tilgungsaufwand – und zum Wegfall der Mietbelastung im Alter“, betonte Wirnhier. Wer sie nutze, komme noch
schneller und sicherer in die eigenen vier Wände. Für viele Bürger, die sich Wohneigentum bisher finanziell nicht zutrauten, könnten die neuen Fördermöglichkeiten sogar der entscheidende Antrieb sein,
den Schritt zu wagen.
Wirnhier verdeutlichte an Hand von Beispielen, dass die Fördervorteile enorme Dimensionen annehmen können. Sowohl bei der Finanzierung als auch bei der Entschuldung selbst genutzter Immobilien
sind demnach Beträge von mehreren zehntausend Euro zu erzielen. „Die nachgelagerte Besteuerung der geförderten Spar- und Tilgungsleistungen im Ruhestand ist dagegen ein Klacks“, erklärte der LBS-Chef.
Beispielrechnungen, die das belegen und unterschiedliche persönliche Voraussetzungen (wie Haushaltstyp, Einkommen und Alter) individuell berücksichtigen, bietet die LBS im Internet unter www.eigenheim-renten-rechner.de. Das Online-Programm ermittelt auch die ersparte Miete im Alter – für mehr als 12.000 Standorte in
Deutschland.
Neugeschäftsniveau von 2008 soll auch 2009 erreicht werden
Wirnhier äußerte sich begeistert über die Möglichkeiten der neuen Förderung. Bis Ende des Jahres erwarte die LBS Bayern rund 8.000 Abschlüsse in Riester-Tarifen. Für 2009 geht die
Geschäftsleitung davon aus, dass etwa 15 bis 20 Prozent der vermittelten Verträge Riester-gefördert sein werden. Wirnhier: „Etwa 30 Prozent der Riester-Verträge werden wir nach unseren Schätzungen mit
jungen Leuten unter 25 Jahren abschließen. Insgesamt planen wir ein Neugeschäft auf dem Niveau von 2008.“
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