Ab dem 1. Januar 2009 müssen
die Deutschen statt der Zinsabschlagsteuer die neue Abgeltungssteuer abführen.
Hierbei müssen Zinsen, Dividenden, Fondausschüttungen sowie Kursgewinne
pauschal mit 25 Prozent versteuert werden. Dazu kommt der Solidaritätszuschlag
und gegebenenfalls die Kirchensteuer. Damit ergibt sich für den Steuerzahler
eine Gesamtbelastung von fast 28 Prozent. Die Politik will damit eine
einheitliche Besteuerung aller Kapitalerträge erreichen.
Ausgenommen
von der neuen Regelung sind alle Anleger, deren persönlicher Steuersatz unter
der 25 Prozent Marke liegt. Des weiteren bleiben private Renten- und Kapitallebensversicherungen
verschont, sofern sie vor dem 1. Januar 2008 abgeschlossen wurden.
Die Abgeltungssteuer soll die bisherige Zinsabschlagsteuer von 30 Prozent
ersetzen. Außerdem wird die neue Steuer direkt von den Geldinstituten
einbehalten und an das Finanzamt abgeführt. Damit ändert sich auch die bisherige Lösung beim Bausparen.
Beispielsweise waren zuvor automatisch alle, die Wohnungsbauprämie
oder Arbeitnehmersparzulage erhielten oder ihren Bausparvertrag mit weniger als
einem Prozent Guthabenzinsen besparten, von der Zinsabschlagsteuer befreit –
ohne weitere Anträge. „Für die Abgeltungssteuer
gilt zukünftig: Auch Bausparer sollten einen Freistellungsauftrag stellen“,
erklärt Horst Brüning, Vorstandsvorsitzender der LBS Landesbausparkasse Bremen
AG.
Der Vorteil: Mit diesem Steuerabzug, den die LBS für den Kunden vornimmt, ist
die Einkommenssteuer für alle Erträge abgegolten. Bei der späteren
Steuererklärung müssen Bausparer keine weiteren Kapitalerträge angeben.
Hierbei profitiert vor allem, wer einen Steuersatz von über 25 Prozent hat. Er
zahlt im kommenden Jahr weniger Steuern als bisher. Bleiben die Anleger unter
25 Prozent, können zu viel gezahlte Steuern über die Steuererklärung
zurückgefordert werden. Die Belastung bleibt jedoch die gleiche wie zuvor.
„Aufgrund der Änderungen sollten
bestehende Freistellungsaufträge geprüft und für das kommende Jahr gegebenenfalls
angepasst werden“, empfiehlt Brüning.