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Neue Hoffnung für Bluthochdruckpatienten?

Todesfalle Arterienverkalkung: Arteriosklerose fördert Plaquebildungen und Gefäßverengungen, die im schlimmsten Fall zu einem Herzinfarkt, Schlaganfall oder Verschluss der Beingefäße oder einem plötzlichen Herztod führen. Damit ist die im Volksmund genannte „Gefäßverkalkung“ auch häufigster Grund für Invalidität oder plötzlicher Tod im Erwachsenenalter. Als Risikofaktoren zählen Rauchen, Bluthochdruck, Übergewicht und Diabetes. Auch eine erhöhte Blutkonzentration von Homocystein, einem Stoffwechselprodukt, fördert den Bluthochdruck und damit Arteriosklerose. Mit der zusätzlichen Einnahme von Folsäure kann ein erhöhter Homocysteinspiegel abgesenkt bzw. normalisiert werden. Doch welchen Effekt hat die Folsäurezufuhr auf Arteriosklerose und deren oft tödlichen Komplikationen? Eine medizinische Studie von Privatdozent Dr. med. Ulrich Dietz von der Deutschen Klinik für Diagnostik in Wiesbaden untersuchte die blutdrucksenkende Wirkung von Folsäure. Sponsor der Studie ist die DBV-Winterthur, der führende deutsche Arzthaftpflichtversicherer und Vorreiter im Case Management der privaten Krankenversicherer.

Um die blutdrucksenkende Wirkung der Folsäure (enthalten in Leber, Vollkornprodukten grünem Blattgemüse wie Spinat oder Brokkoli, Karotten, Spargel, Rosenkohl, Tomaten, Eigelb oder Nüssen) unter die Lupe zu nehmen, führten Prof. Dietz und sein Team eine Studie bei 60 Testpersonen im Alter zwischen 35 und 50 Jahren durch. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten alle sowohl eine leicht erhöhte, aber noch nicht behandlungsbedürftige Blutdruckerhöhung, als auch einen erhöhten Homocysteinspiegel, waren aber ansonsten gesund. Für die Dauer von acht Wochen erhielt der eine Teil eine Tablette mit 5 mg Folsäure, der andere einen Placebo. Mit Hilfe einer Langzeitmessung wurde das Blutdruckniveau über 24 Stunden vor und nach den acht Wochen ermittelt. Im Anschluss daran gab es einen zweiten Studienteil, bei denen die Teilnehmer Arginin als Trinkpulver neben den Folsäure-Tabletten und Placebos erhielten. Am Ende der Studie gab es wiederum eine Langzeitmessung des Blutdrucks.

Folsäure senkt zwar Homocysteinspiegel, kurzfristig aber nicht den Blutdruck

Ergebnis: Diejenigen Testpersonen, die Folsäure bekamen, hatten einen signifikant gesenkten bzw. normalisierten Homocysteinspiegel. Nicht abgesenkt dagegen hatte sich durch die Einnahme von Folsäure der Blut- oder Pulsdruck. Auch die zusätzliche Gabe von Arginin hatte keinen Einfluss auf dieses Ergebnis. „Damit widerlegt unsere Untersuchung Beobachtungen anderer Studien, die einen blutdruck- und pulsdrucksenkenden Effekt der Folsäure gefunden haben“, fasst Prof. Dietz zusammen. „Unsere Studie zeigt, dass der Bluthochdruck eine komplexe Funktionsstörung ist, bei der die sicher vorhandenen ungünstigen Effekte des Homocysteins nur ein Baustein sind. Denn auch einer Normalisierung dieses Blutparameters hat keinen relevanten Einfluss auf den Blutdruck.“ Trotzdem schließen Prof. Dietz und sein Team nicht aus, dass eine längerfristige Folsäurezufuhr durchaus einen positiven Effekt auf Bluthochdruck haben könnte.

Krankenversicherer sollten mehr in Prävention investieren

„Die DBV-Winterthur hat diese Studie aus Überzeugung finanziert. Unser Gesundheitssystem krankt daran, dass vor allem Krankheiten behandelt werden, aber viel zu wenig investiert wird, um zu verhindern, dass diese entstehen“, so Dr. Frank Keuper, Vorstandsvorsitzender der DBV-Winterthur. „Bei der Unterstützung der Präventionsforschung sind Krankenversicherer im eigenen Interesse und aus Verantwortung gegenüber den Versicherten aufgerufen, wesentlich mehr zu tun.“ Die DBV-Winterthur hat eine Website zur Verantwortung von Versicherern eingerichtet: www.verantwortung-verbindet.de.