Olympische Augenringe – wenn die Spiele die Nacht zum Tag machen
Hamburg, August 2008. "Eine Welt, ein Traum" ist das Motto
der diesjährigen Olympischen Sommerspiele in Peking. Aufgrund
der Zeitverschiebung von sechs Stunden könnte das Motto für Olympiafans
schnell Realität werden. Da die Wettbewerbe zum Teil schon um drei Uhr
morgens mitteleuropäischer Zeit laufen, droht den Sportfans ein
Fernseh-Lag. "Wer über eine längere Zeit mitten in der Nacht aufsteht, um
vor dem Fernseher zu sitzen, bringt seinen Schlaf-Wach-Rhythmus aus dem
Tritt", sagt York Scheller, Psychologe bei der Techniker Krankenkasse
(TK). Er rät deshalb davon ab, den gewohnten Schlafrhythmus wegen der
Spiele komplett auf den Kopf zu stellen. Besser sei stattdessen, den
Fernseher gezielt nur zu den Höhepunkten anzustellen oder die
Lieblingswettbewerbe, die nachts stattfinden,
aufzuzeichnen.
Bekommt der Mensch über längere Zeit zu wenig
Schlaf, kann er sich immer schlechter konzentrieren, wird weniger
leistungsfähig und anfälliger für Krankheiten, da sein Immunsystem
geschwächt ist. "Insgesamt sind mindestens sieben Stunden Schlaf nötig,
um auf Dauer konzentriert und leistungsfähig zu bleiben", so Scheller.
Deshalb rät er auch davon ab, das natürliche Schlafbedürfnis in der
Olympia-Zeit zu übergehen. "Wer Urlaub hat, kann versuchen, seinen
Lebensrhythmus während der gesamten Spiele leicht zu verschieben und in
dieser Zeit früher schlafen zu gehen – auch wenn es bei Sonnenschein und
sommerlichen Temperaturen sicher nicht leicht fällt", sagt Scheller. Ein
Schlafrhythmus lasse sich zwar nicht vollständig umstellen, ihn aber um
ein paar Stunden zu verschieben, sei nach einigen Tagen der Eingewöhnung
für die meisten Menschen kein Problem.
Wichtig für einen gesunden Schlaf
– auch in der Olympia-Zeit – ist, regelmäßig zur selben Zeit ins Bett zu
gehen und morgens den Wecker immer auf die gleiche Uhrzeit zu stellen.
"Am frühen Abend noch etwas Leichtes zu essen und danach etwas früher als
gewohnt schlafen zu gehen, kann unangenehmen Fernseh-Lag-Symptomen
während der Olympischen Spiele vorbeugen", so Scheller. Neben dem
regelmäßigen Schlafrhythmus sollte das Schlafzimmer gut verdunkelt sein,
damit man zu der ungewohnten Zeit besser in den Schlaf findet. Außerdem
sollte das Zimmer gut gelüftet und möglichst kühl sein – soweit die
Außentemperaturen dies zulassen.
Seinen Schlaftakt wegen der
Spiele aus dem Rhythmus zu bringen, kommt jedoch sicherlich nur für die
wenigsten in Frage. Denn nicht jeder hat Zeit und Lust, während der
Sommerspiele seinen gesamten Lebensrhythmus umzustellen, um vor der
Flimmerkiste zu sitzen. Und auch der Versuch vor- oder nachzuschlafen ist
zum Scheitern verurteilt: "Während ein kurzes Nickerchen von maximal
einer halben Stunde durchaus zu neuer Energie verhelfen kann, hat ein
langer Mittagsschlaf meist den Effekt, dass man im Anschluss Mühe hat,
wieder richtig wach zu werden", erklärt der Psychologe.
Doch zum
Glück gibt es noch eine andere Alternative zum nächtlichen Kampf gegen
schwere Augen: "Egal ob mit modernem Festplatten- oder guten,
altem Videorekorder – spannende Wettkämpfe, die nachts stattfinden,
machen auch aufgezeichnet am nächsten Tag noch Spaß", sagt Scheller.
Außerdem empfiehlt er Olympiafans, nach dem Mitfiebern vor dem Fernseher
die Beine in die Hand zu nehmen und sich selbst draußen an der frischen
Luft zu bewegen. "Nichts fördert die Nachtruhe so gut, wie tagsüber Sport
zu treiben. So kann man beim entspannten Walken oder Joggen auch noch
einmal die sportlichen Olympia-Highlights des Tages Revue passieren
lassen", so York Scheller.
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mit zahlreichen Tipps zu gesundem Schlafen und einem Schlaf-Check gibt es
unter www.tk-online.de im
Bereich "Fit & Well", Rubrik "Wellness & Entspannung".
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