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19.02.2009 - dvb-Presseservice

POSTBANK 2008 Erstmals mit Verlust

-Auswirkungen der Finanzmarktkrise belasten spürbar und führen zu einem Ergebnis nach Steuern von -821 Millionen Euro
-Ergebnis nach Steuern im vierten Quartal -710 Millionen Euro
-Belastungen durch aktiven Abbau von Aktien (-581 Millionen Euro) im Rahmen des Programms zur strategischen Optimierung der Ergebnisqualität und des Risikoprofils
-Eigenkapitalquote liegt mit 7,4 Prozent spürbar über dem Vorjahr (6,9 Prozent) und dem dritten Quartal 2008 (5,5 Prozent)
-Operative Geschäftsentwicklung steigt deutlich. Starkes Neugeschäft im Retail Banking

Die Turbulenzen an den Kapitalmärkten haben das Ergebnis der Deutschen Postbank AG im Jahr 2008 deutlich belastet. Erstmals in ihrer jüngeren Geschichte schloss die Bank mit einem negativen Ergebnis nach Steuern von minus 821 Millionen Euro ab. Der größte Teil des negativen Ergebnisses fiel mit 710 Millionen Euro im vierten Quartal an. Der Gewinn vor Steuern beträgt minus 974 Millionen Euro nach plus 992 Millionen Euro im Vorjahr. Das Ergebnis resultiert vor allem aus Belastungen aus der Finanzmarktkrise sowie Einmalverlusten wie dem angekündigten vollständigen, aktiven Abbau des Aktienportfolios. Die Postbank hat als Reaktion auf die verschärfte Finanzmarktkrise bereits im Herbst 2008 einen Aktionsplan zur Optimierung der Ergebnisqualität und des Risikoprofils verabschiedet, der unter anderem die Reduzierung der Aktienquote vorsieht.

Im operativen Kundengeschäft konnte die Postbank ihre Marktposition ungeachtet der außerordentlichen Belastungen des vergangenen Jahres weiter festigen. Die Entwicklung des Neugeschäfts verlief in allen wesentlichen Produktfeldern positiv, sodass die Postbank trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds vor allem im Retail Banking auf einen insgesamt guten Verlauf zurückblicken kann.

Gewinn- und Verlustrechung

Während die Gesamterträge bedingt durch die Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf das Handelsergebnis und das Finanzanlageergebnis deutlich zurückgingen, konnte die Postbank im operativen Kerngeschäft den Zinsüberschuss und den Provisionsüberschuss signifikant steigern.

Der Zinsüberschuss, die wichtigste Ertragskomponente, stieg trotz einer überwiegend flachen, teilweise sogar inversen Zinsstrukturkurve im Jahr 2008 deutlich um 255 Millionen Euro auf 2,50 Milliarden Euro. Der Anstieg geht im Wesentlichen auf die gute Volumenentwicklung zurück.

Der Provisionsüberschuss stieg im Geschäftsjahr 2008 leicht um zwei Millionen Euro auf 1,43 Milliarden Euro. Diese Betrachtung unterzeichnet allerdings die eigentliche operative Stärke. Der Provisionsüberschuss aus dem eigentlichen Bankgeschäft stieg um erfreuliche zehn Prozent auf 749 Millionen Euro. Dem standen weiterhin die erwarteten rückläufigen Erträge aus dem Absatz von Postdienstleistungen gegenüber.

Das Handels- und das Finanzanlageergebnis war als Folge der Auswirkungen der Kapitalmarktentwicklungen hingegen deutlich negativ. Das Handelsergebnis sank insbesondere durch das Ergebnis aus der Bewertung eingebetteter Derivate aus dem strukturierten Kreditersatzgeschäft insgesamt von 281 Millionen Euro im Jahr 2007 auf minus 389 Millionen Euro im Berichtsjahr.

Das Finanzanlageergebnis lag bei minus 1,25 Milliarden Euro nach 294 Millionen Euro im Jahr 2007. Dieser Rückgang ist auf verschiedene Folgen der Finanzmarktkrise zurückzuführen: Die Wertkorrekturen auf das strukturierte Kreditersatzgeschäft lagen im Berichtsjahr bei insgesamt 156 Millionen Euro. Das Engagement bei der insolventen Bank Lehman Brothers schlug im Gesamtjahr mit 336 Millionen Euro zu Buche. Durch den aktiven, vollständigen Abbau des Aktienportfolios hat die Postbank stille Lasten in Höhe von 581 Millionen Euro realisiert.

Die Risikovorsorge lag aufgrund von zusätzlichen Belastungen aus der Finanzmarktkrise mit 408 Millionen Euro um 70 Millionen Euro über dem Wert des Vorjahres. Hierin enthalten ist unter anderem die gesamte Vorsorge für Forderungen gegenüber Lehman Brothers mit 35 Millionen Euro. Im Kundengeschäft dagegen verzeichnete die Postbank auf vergleichbarer Basis einen relativen Rückgang des Risikovorsorgebedarfs.

Die Verwaltungsaufwendungen sind trotz deutlich gestiegener Inflationsrate nahezu stabil geblieben: Sie stiegen um nur 1,1 Prozent auf 2,97 Milliarden Euro, obwohl zum Jahresende zusätzliche Rückstellungen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Immobilien verbucht wurden. Zurückführen lässt sich dieses Ergebnis auf die erfolgreichen Initiativen zur Effizienzsteigerung sowie eine strikte Kostendisziplin.

Der Saldo der Sonstigen Erträge und Aufwendungen lag bei 115 Millionen Euro nach 23 Millionen Euro im Vorjahr.

Die Bilanzsumme stieg von 202,9 Milliarden Euro am Jahresende 2007 auf 231,3 Milliarden Euro am 31. Dezember 2008. Die Eigenkapitalquote (Tier-1) lag zum 31.12.2008 bei 7,4 Prozent, nach 6,9 Prozent zum Jahresende 2007 und 5,5 Prozent zum 30. September 2008.

Ausblick

Die Postbank wird im Einklang mit ihrem Aktionsplan die konsequente Konzentration auf das Kundengeschäft sowie die Reduzierung von kapitalmarktbedingten Risiken und Beständen noch stärker fokussieren. Angesichts der guten operativen Entwicklung - mit stabilen Erträgen aus dem Kundengeschäft und der soliden Refinanzierungsbasis - sieht die Postbank sich gut aufgestellt. Sie will im Rahmen ihres Strategieprogramms "Next Step" das Kundengeschäft konsequent weiterentwickeln. Den eingeschlagenen Weg, Kapitalmarktbestände und Risiken abzubauen, wird sie weiter verfolgen. Ziel ist es mittelfristig, den aus dem Kundengeschäft resultierenden Zins- und Provisionsüberschuss zu stärken. Dem für Schwankungen anfälligeren Handel- und Finanzanlageergebnis soll eine wesentlich geringere Bedeutung zukommen. Auch das Kostenmanagement will die Bank trotz bereits erzielter Erfolge nochmals intensivieren.

Die Postbank hält an ihrem Ziel fest, mittelfristig und nachhaltig wieder eine Eigenkapitalrendite von 13 bis 15 Prozent nach Steuern zu erwirtschaften.




Herr Joachim Strunk
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