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Pflegebedürftig: Was nun?

Immer mehr Menschen in Deutschland können ihren Alltag nicht mehr selbstständig bewältigen. Mittlerweile sind über 2,25 Millionen Menschen auf Pflege angewiesen. Die Betroffenen und ihre Angehörigen trifft die Pflegebedürftigkeit oft völlig unvorbereitet. Was die Familie beachten sollte, wenn ein Familienmitglied pflegebedürftig wird, erklärt Benno Schmeing von der ERGO Versicherungsgruppe.         

Was müssen Familien als allererstes tun?

Die Familien sind oft überfordert, weil sie in kürzester Zeit Entscheidungen treffen müssen, die ihr Leben verändern. Die wichtigste Frage ist: Können die Pflegebedürftigen weiter zuhause wohnen, oder ist ein Umzug ins Pflegeheim nötig? Hier muss man vieles mit bedenken: Trauen sich Ehepartner oder Kinder die Pflege zuhause zu? Wie viel Zeit müssten sie für die Pflege aufwenden? Wie lässt sich die Pflege mit dem Beruf vereinbaren? Wie gut ist das persönliche Verhältnis zum Pflegebedürftigen? Daher ist das Wichtigste, all diese Fragen in Ruhe zu beantworten. Unerlässlich ist dabei eine gute Beratung.   

Wer kann mich denn gut beraten?

Gesetzlich Versicherte fragen am besten bei ihrer Pflegekasse nach, wer für die Pflegeberatung zuständig ist, denn die Beratung ist eine Pflichtleistung der Kassen. Privat Versicherte wenden sich entweder an ihre private Pflegeversicherung oder an die Compass Private Pflegeberatung GmbH (www.compass-pflegeberatung.de). Sie berät bundesweit alle Angehörigen der privaten Pflegeversicherung. Diese Beratung kann man per Telefon kontaktieren, die Berater kommen aber auch zu den Pflegebedürftigen ins Haus, um sie bei allen weiteren Schritten zu unterstützen. Die meisten Familien entscheiden sich übrigens auch heute noch zugunsten der Pflege zuhause: Etwa zwei Drittel der Pflegebedürftigen können zuhause wohnen bleiben und werden von Angehörigen oder einem Pflegedienst professionell betreut.

Was sind die nächsten Schritte?

Wenn die Grundentscheidung gefallen ist, gibt es viel zu organisieren: Einen Pflegedienst, ein Pflegebett, Umbauten in der Wohnung – oder eben die Suche nach dem passenden Pflegeheim. Auch hier hilft die Pflegeberatung. Denken Sie auch daran, die Versicherungen des Pflegebedürftigen zu überprüfen. Wer etwa eine Pflegetagegeldversicherung abgeschlossen hat, erhält nun jeden Monat einen festen Betrag, der frei verwendet werden kann. Wenden Sie sich so früh wie möglich an Ihre Versicherung, denn die muss die Pflegebedürftigkeit prüfen. Je früher das passiert, desto schneller kann das Pflegetagegeld gezahlt werden.