Postbank treibt Konzentration auf Kerngeschäft voran
Bündelung von Zuständigkeiten für das Retailgeschäft / Straffung der Risikosteuerung im Konzern und verstärkter Abbau von Kapitalmarktbeständen / Verkleinerung des Vorstands von zehn auf acht Mitglieder
Der Aufsichtsrat der Deutschen Postbank AG hat am heutigen Freitag eine
Straffung der Führungsstruktur des Unternehmens beschlossen. Der Vorstand wird
von zehn auf acht Mitglieder verkleinert. Damit wird der Ende Oktober
angekündigte Aktionsplan zur weiteren Entwicklung der Konzernstrategie
vorangetrieben. Die Postbank will sich so noch konsequenter auf das
Retailgeschäft ausrichten und die Ertragsqualität durch die Optimierung des
Risikoprofils und der Bilanzstruktur nachhaltig verbessern.
Neues
Vorstandsressort Retail
Um das Kerngeschäft mit seinen 14,2 Millionen
privaten Bankkunden zu stärken, wird ein neues Ressort "Retail" geschaffen. Es
wird künftig große Teile des Privatkundengeschäfts der Postbank bündeln. Das
Ressort führt Dr. Michael Meyer, der bisher bereits im Vorstand für
Produktmarketing zuständig gewesen ist. Er wird künftig zusätzlich den mehr als
4.000 Berater umfassenden Mobilen Vertrieb des Postbank Konzerns verantworten.
Der bisher für den Mobilen Vertrieb verantwortliche Vorstand Guido Lohmann
scheidet auf eigenen Wunsch mit Wirkung zum 30. November aus, um sich einer
anderen beruflichen Herausforderung zu stellen. Vorstand und Aufsichtsrat danken
Guido Lohmann ausdrücklich für die hervorragende Arbeit und wünschen ihm für
seinen weiteren beruflichen und privaten Lebensweg alles Gute und viel Erfolg.
Die Tochtergesellschaft Postbank Finanzberatung AG, zu der auch der Mobile
Vertrieb gehört, wird zukünftig von Hanno Schädel geführt, der zum 1. Februar
2009 von der Dresdner Bank AG in den Postbank Konzern wechselt. Michael Meyer
wird künftig deren Aufsichtsratsvorsitzender.
Das neue Ressort Retail
bündelt neben dem Produktmarketing auch einen großen Teil der
Vertriebsaktivitäten des Postbank Konzerns. Der Filialvertrieb wird aufgrund
seiner hohen Bedeutung für die Neukundengewinnung und die Betreuung der Kunden
auch weiterhin in einem eigenen Vorstandsressort geführt. Die Zuständigkeit
dafür liegt unverändert bei Hans-Peter Schmid.
"Trotz der
Finanzmarktkrise wollen wir unser Kerngeschäft weiter ausbauen Mit der Straffung
im Privatkundensegment schaffen wir dafür die Grundlage und können uns so noch
besser für den intensiven Wettbewerb in unserem wichtigsten Geschäftsfeld
rüsten. Wir werden dadurch schlanker und können Vertrieb und Produktmanagement
enger verzahnen. Damit werden wir den vor uns liegenden Herausforderungen des
Marktes und den steigenden Erwartungen der Kunden künftig noch besser gerecht",
erklärte Dr. Wolfgang Klein, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Postbank
AG.
Postbank schafft neue Funktion des Chief Risk Officers
Einen
wichtigen Eckpfeiler des Aktionsplans zur weiteren Entwicklung der
Konzernstrategie stellt auch eine gestraffte Risikosteuerung dar. Ziel ist es,
die Ertragsqualität der Bank nachhaltig durch die Optimierung des Risikoprofils
und der Bilanzstruktur zu verbessern. Dies will die Postbank u.a. durch den
verstärkten Abbau von Kapitalmarktbeständen erreichen. So wurden beispielsweise
volatile Bilanzpositionen wie Aktieninvestments bereits im vierten Quartal
gezielt reduziert, um Risiken aus dem Kapitalmarkt spürbar zu verringern. Unter
anderem durch diese Maßnahme hat die Bank aktiv die Volatilität der
Eigenkapitalposition reduziert. Darüber hinaus hat die Postbank ihre
Eigenkapitalbasis durch die gerade abgeschlossene Kapitalerhöhung um rund eine
Milliarde Euro gestärkt.
Die angestrebte Straffung der Risikosteuerung
wird durch das Einsetzen eines Chief Risk Officers untermauert. Dr. Ralf
Kauther, bisher Bereichsleiter Strategische Beteiligungen der Postbank, hat
diese Position seit dem 25. November 2008 als Generalbevollmächtigter im
Vorstandsressort Kredit übernommen, das unverändert von Stefan Jütte geleitet
wird. Der Chief Risk Officer wird künftig bankweit für die Risiko steuernden
Funktionen der Marktfolge zuständig sein.
Gleichzeitig wird das von CFO
Marc Heß geführte Ressort Finanzen durch eine verstärkte Zentralisierung der
Finanzfunktion und einen größeren Durchgriff auf die Gruppengesellschaften
gestärkt. So werden künftig beispielsweise die Finanzfunktionen sämtlicher
größerer Tochtergesellschaften unter dem CFO gebündelt.
Der
Vorstandsvorsitzende Wolfgang Klein erklärte dazu: "Mit der gestrafften
Risikosteuerung und dem Abbau von Kapitalmarktpositionen ziehen wir die
richtigen Lehren aus der Finanzmarktkrise. Künftig wollen wir uns noch stärker
auf das klassische Kundengeschäft fokussieren. Dabei werden wir in Kauf nehmen,
dass die Reduktion von Kapitalmarktbeständen auch die Ertragssituation der
Postbank kurzfristig wesentlich beeinflussen dürfte."
Service- und
Abwicklungsfunktionen werden gebündelt
Der Aufsichtsrat hat auch beschlossen,
die Zuständigkeiten für die Service- und Abwicklungsfunktionen zu bündeln. Der
bisherige IT/Operations-Vorstand Dirk Berensmann wird als Chief Operating
Officer (COO) alle entsprechenden Funktionen im Konzern übernehmen. Diese waren
bislang teilweise auch im Ressort Services unter Dr. Mario Daberkow angesiedelt.
Daberkow unterstützt diese Zusammenführung aktiv und tritt in gegenseitigem
Einvernehmen mit Wirkung vom 30. November 2008 aus dem Vorstand der Postbank
aus. Vorstand und Aufsichtsrat danken Daberkow ausdrücklich für die geleistete
Arbeit im Postbank Vorstand. Als Vorsitzender des Vorstands der BCB
Betriebs-Center für Banken AG wird er weiterhin die Partnerstrategie der
Postbank für ein europäisches Transaction Banking vorantreiben, die er schon in
den letzten Jahren geprägt hat. Hier sieht die Postbank große Chancen, zusammen
mit einem starken Partner auf ihrer Plattform Dienstleistungen rund um den
Zahlungsverkehr im europäischen Markt anzubieten. Diese Entwicklung wird
zukünftig direkt durch Wolfgang Klein begleitet. Zusätzlich soll Daberkow sich
innerhalb der Postbank als Leiter Betriebsorganisation um weitere
Effizienzsteigerungen im Postbank Konzern kümmern.
Dem Vorstand werden
damit statt bisher zehn künftig nur noch acht Mitglieder angehören: Dr. Wolfgang
Klein (Vorsitzender), Dirk Berensmann (IT/Operations), CFO Marc Heß (offiziell
ab1. Januar 2009 Finanzvorstand), Stefan Jütte (Kredit), Horst Küpker (Financial
Markets), Dr. Michael Meyer (Retail), Hans-Peter Schmid (Filialen) und Ralf
Stemmer (Ressourcen).
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