Private Equity-Markt Deutschland trotzt der Wirtschafts- und Finanzkrise
Die Private Equity-Branche hat auch im 3. Quartal 2008 zahlreiche deutsche
Unternehmen mit Eigenkapital gestärkt. Deutsche Beteiligungsgesellschaften
investierten knapp zwei Milliarden Euro, zählt man die Investitionen
ausländischer Private Equity-Gesellschaften dazu, waren es sogar 3,1 Milliarden
Euro Eigenkapital, die in die heimische Wirtschaft geflossen sind. Dies geht aus
der heute vom Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK)
veröffentlichten Statistik für den deutschen Private Equity-Markt im dritten
Quartal 2008 hervor. Die Zahlen untermauern die Tatsache, dass Private Equity in
der aktuellen Situation eine - für viele Technologieunternehmen und
Mittelständler sogar die einzige - Finanzierungslösung sein kann.
In
Zeiten absehbarer Schwierigkeiten bei der Kreditfinanzierung ist davon
auszugehen, dass immer mehr Unternehmen die Finanzierung mit Beteiligungskapital
in Betracht ziehen werden. Nicht unbedingt aus einer Zwangslage heraus, sondern
vielmehr in Ausnutzung der Möglichkeiten moderner und effizienter
Unternehmensfinanzierung. Somit erwarten wir, dass die Investitionsaktivitäten
in Deutschland trotz der sich ankündigenden Konjunkturabkühlung vorerst nicht
signifikant nachgeben werden - zumal die Nachfrage an Beteiligungskapital
angesichts der aktuellen Finanzmarktentwicklungen eher weiter zunehmen
wird.
Deutschland bleibt trotz des schwierigen konjunkturellen Umfelds
ein attraktiver Investitionsstandort sowohl für einheimische als auch
ausländische Beteiligungsgesellschaften. Die in Deutschland ansässigen
Beteiligungsgesellschaften investierten im abgelaufenen Quartal 2.049 Mio. €,
davon 1.939 Mio. € in deutsche Unternehmen und weitere 111 Mio. € in
ausländische Unternehmen. Dies bedeutet dank deutlich gestiegener
Buy-Out-Investitionen ein deutliches Investitionsplus gegenüber den beiden
Vorquartalen, als jeweils ca. 1,2 Mrd. € investiert wurden. Berücksichtigt man
zusätzlich noch die Investitionen ausländischer Beteiligungsgesellschaften in
Höhe von 1.201 Mio. €, flossen im dritten Quartal 2008 insgesamt 3.140 Mio. € in
deutsche Unternehmen, und damit fast soviel wie in den beiden Vorquartalen
zusammen.
In den ersten neun Monaten summierten sich die Investitionen
in deutsche Unternehmen auf 6.582 Mio. €, davon 4.028 Mio. € von deutschen und
2.554 Mio. € von ausländischen Beteiligungsgesellschaften.
Die
Unsicherheiten am Finanzmarkt und die Tatsache, dass 2007 viele neue Fonds
geschlossen wurden, tragen maßgeblich dazu bei, dass 2008 kein erfolgreiches
Fundraising-Jahr für deutsche Fonds wird. Im dritten Quartal flossen den
deutschen Gesellschaften neue Mittel in Höhe von 294 Mio. € zu. Damit blieb das
Fundraising zwar im Vergleich zum Vorquartal mit 289 Mio. € nahezu unverändert,
aber gegenüber dem ersten Quartal 2008 mit 703 Mio. € hat es sich mehr als
halbiert. Im Jahresverlauf summierte sich das Fundraising auf 1.286 Mio. €, auch
dies ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Vergleichszeitraum 2007 mit 3.146
Mio. €.
Im Vergleich zu 2007 fehlen im laufenden Jahr vor allem neue
Buy-Out-Fonds, die 2007 noch zum erfolgreichsten Fundraising-Ergebnis seit 2000
beitrugen. So entfielen im dritten Quartal fast drei Viertel der neuen Mittel
auf Venture Capital-Fonds. Diese Situation dürfte sich auch bis zum Jahresende
nicht ändern, weshalb erst 2009 neue Dynamik beim Fundraising erwartet
wird.
Die ausführliche Erläuterung der Beteiligungsmarktstatistik zum
dritten Quartal 2008 finden Sie unter www.bvkap.de zum Download.
Frau Dörte Höppner
Tel.: +49 (0) 30 / 306982-0
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E-Mail: hoeppner@bvkap.de
BVK Bundesverband Deutscher
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