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Trotz US-Wirtschaftskrise: Gute Chancen für Unternehmen in südostasiatischen Ländern

Köln, Juli 2008 - Während China und Indien weiterhin die Schlagzeilen für sich einnehmen, sind viele Unternehmen bereits einen Schritt weiter und sehen vor allem in den südostasiatischen Ländern der Regionalorganisation ASEAN ein schnelles Wachstum. 15 Prozent der befragten Unternehmen erwarten aus ihrem operativen Geschäft in Südostasien trotz des globalen Wirtschaftsabschwungs in den kommenden drei Jahren einen Anstieg des Umsatzes von jährlich über 25 Prozent – doppelt so viele wie in den letzten drei Jahren. Ein Fünftel der befragten Unternehmen rechnet für den gleichen Zeitraum mit einem Zuwachs des Gewinns von 16 bis 25 Prozent pro Jahr. In den vergangenen drei Jahren verzeichnete nur jedes zehnte Unternehmen eine solche Wachstumsrate. Schon jetzt ist die Rentabilität in Ländern der ASEAN-Region besser als in China.

Die meisten Unternehmen gehen davon aus, dass der aktuelle Konjunkturrückgang in den USA auch in den ASEAN-Märkten im Jahr 2009 ankommt und spürbar wird, sie prognostizieren unmittelbar danach aber einen starken Aufschwung.

Das sind Ergebnisse der neuen Studie „Reiche Ernte - Chancen in Südostasiens Schwellenländern“, die der weltweit führende Kreditversicherer Atradius in Kooperation mit der Economist Intelligence Unit, der Forschungsabteilung des britischen Wochenmagazins The Economist, durchgeführt hat. Die Studie basiert auf der Befragung von 364 Führungskräften aus Unternehmen, die ihren Hauptsitz größtenteils in Europa und den USA haben.

Neben den Wachstumschancen, die 56 Prozent der Befragten als wichtig bis sehr wichtig für ihre Entscheidung pro ASEAN-Mitgliedsstaaten angaben, sind es auch die negativen Entwicklungen in den westlichen Wirtschaftsnationen, die die Unternehmen aktiv werden lassen. Aufgrund des kontinuierlichen Rückgangs der heimischen Märkte und der demografischen Entwicklungen in den Industrieländern würde diese Region immer attraktiver. Durch diese Umstände – gute Perspektiven in der ASEAN-Region und weniger gute auf dem Heimatmarkt – verändert sich das Risiko-Chance-Profil der Unternehmen erheblich.

„Abgesehen von Herausforderungen wie zum Beispiel in der Infrastruktur, bietet der südostasiatische Markt enorme wirtschaftliche Möglichkeiten sowohl für Investoren als auch für Exporteure aus dem Westen“, sagt auch Tommie Sjödahl, Atradius\' Chief Market Officer für Asien. „Da die herkömmlichen Märkte aufgrund der weltweiten Konjunkturschwäche schrumpfen oder bestenfalls stagnieren, wenden sich die Unternehmen den Märkten in Südostasien zu – oftmals sogar, weil sie keine anderen Chancen erkennen."

Hinzu kommt: Für viele in Asien operierende Unternehmen ist China zwar noch immer die Basis. Aufgrund steigender Lohn- und Rohstoffkosten überdenken Unternehmen jedoch ihre Wachstumspläne und bauen auf die "China plus eins"-Strategie: Zuzüglich ihres Standbeins im Reich der Mitte weiten sie ihre geschäftlichen Tätigkeiten in Asien aus, um unter anderem Kosten in der Produktion zu sparen.

Auch Vietnam, aktuell mit starker Inflation und Problemen im Bankensektor behaftet, bietet den meisten Branchen in den kommenden drei Jahren gute Perspektiven – allen voran im Bereich Konsumgüter, Gesundheitspflege und Informationstechnologie. Laut Studie sehen die Befragten zwar kurzfristige Herausforderungen für die Marktteilnehmer, die mittelfristigen Chancen sind aber höher als beispielsweise in Singapur, Thailand oder Malaysia.

„Wir erwarten aufgrund der verschärften makroökonomischen Entwicklungen in Vietnam vermehrte Zahlungsausfälle lokaler Abnehmer. Trotz des gestiegenen Risikos schränken wir unsere Zeichnungspolitik in Vietnam jedoch nicht ein“, so Michael Karrenberg, Risk Director bei Atradius in Köln. Deutschen Exporteuren, die auf dem vietnamesischen Markt aktiv sind, rät der Kreditversicherer, ihre Forderungen abzusichern, um Wachstumschancen nicht durch säumige Zahler zu verspielen.