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30.11.2006 - dvb-Presseservice

Unfälle von Schülern gehen deutlich zurück

Auch auf dem Schulweg weniger tödlicher Unfälle

Die Unfälle von Schülern sind in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Das geht aus der aktuellen „Statistik-Info zum Schülerunfallgeschehen 2005“ hervor, die der Bundesverband der Unfallkassen (BUK) in München jetzt veröffentlicht hat. In den vergangenen vier Jahren ist demnach die Zahl der Schülerunfälle um 10,6 Prozent gesunken. Dieser Rückgang bezieht sich sowohl auf Unfälle in der Schule als auch auf dem Schulweg.

Insgesamt 1.415.432 meldepflichtige Schülerunfälle zählten die Unfallkassen im Jahr 2005. In die Statistik einbezogen sind dabei nicht nur Schüler von allgemein- und berufsbildenden Schulen, sondern auch Kinder in Tageseinrichtungen und Studierende. Meldepflichtig ist jeder Unfall, bei dem ein Arzt zu Rate gezogen werden musste.

Regional ist bei den Schülerunfällen ein Nord-Süd-Gefälle festzustellen. Die Schülerunfallraten liegen in den norddeutschen Bundesländern deutlich höher als im Süden. Was die Unfälle auf dem Schulweg betrifft, so haben Hessen (5,2), Baden-Württemberg (6,0) und Berlin (5,8) die niedrigsten Unfallraten (Zahl der Unfälle je 1.000
Schüler).

Auch bei den tödlichen Unfällen auf dem Schulweg kann der BUK einen deutlichen Rückgang verzeichnen. 72 Kinder und Jugendliche starben hier im Jahr 2005. Das sind 8,9 Prozent weniger als noch im Vorjahr. Die meisten tödlichen Schulwegunfälle ereignen sich zu Wochenbeginn. Beim Besuch von Kindergarten, Schule oder Universität selbst gab es hingegen leider mehr Unfälle als 2004. Neun Schüler verunglückten hier tödlich, im Vorjahr waren es nur drei. Die neuen Schülerunfallrenten blieben mit 1.678 neuen Fällen auf dem Niveau des Vorjahres.

Für Jungen ist statistisch gesehen das relative Risiko, einen Unfall zu erleiden, größer. Es liegt um 25,1 Prozent höher als bei Mädchen. 57,5 Prozent aller Schülerunfälle entfallen auf die Jungen. Auch bei 11- bis 13-jährigen Kindern liegt das Unfallrisiko deutlich höher als bei anderen Altersgruppen.

Die höchsten Unfallraten entfallen auf die Hauptschulen. Bei 235,7 liegt hier die Rate der Schulunfälle, bei 21,1 die der Schulwegunfälle. Die niedrigsten Unfallraten haben die Hochschulen (4,4 bei Schulunfällen, 2,2 bei Schulwegunfällen.

Im schulischen Bereich ereignen sich die meisten Unfälle im Schulsport (44,5 Prozent), insbesondere beim Ballspielen (mehr als die Hälfte der Sportunfälle). Ein hohes Risiko besteht auch in der Pause (24,6 Prozent), vor allem durch Stürze beim Rennen und Spielen. 15,1 Prozent der Pausenunfälle gehen auf Rangeleien zurück. Sieben- bis 16-jährige Jungen sind hier am stärksten betroffen. Allerdings sind sowohl im Schulsport als auch in der Pause die Zahlen erfreulicherweise rückläufig.

Mit Abstand die häufigsten Straßenverkehrsunfälle passieren mit dem Fahrrad. 30.251 waren es 2005, das sind 48,8 Prozent aller Schülerunfälle im Straßenverkehr. Nachdem sie jahrelang rückläufig waren, sind sie im vergangenen Jahr stark angestiegen (um 12,8 Prozent). Auch mehr tödliche Fahrradunfälle gab es im Jahr 2005.

Bei 19,4 Prozent waren die verunglückten Schüler als Fahrer oder Beifahrer mit dem Pkw unterwegs, in 8,6 Prozent der Fälle mit Mofas oder Motorrädern und nur in 7,7 Prozent als Fußgänger. Auffallend ist, dass die „sonstigen Straßenverkehrsunfälle“ sich im Jahr 2005 stark erhöht haben (um 39,8 Prozent). Darunter fallen Unfälle, die in Zusammenhang mit Ausflügen oder Aufenthalten in Landschulheimen stehen.

Mehr als die Hälfte der Schulwegunfälle ereignen sich übrigens unabhängig vom Straßenverkehr, etwa durch Hinfallen. 12,3 Prozent dieser Unfälle werden durch Rangeleien und Raufereien verursacht. Betroffen sind hier vor allem zehn- bis 17-jährige Kinder und Jugendliche.

Der BUK ist der Dachverband der Gemeindeunfallversicherungsverbände und Unfallkassen (Adressen unter www.unfallkassen.de). Neben Kindern in Tageseinrichtungen, Schülern und Studierenden sind bei ihnen auch Beschäftigte des öffentlichen Dienstes, der Deutschen Bahn, der Post und der Telekom gesetzlich gegen Unfälle versichert. Mit Informationen, Maßnahmen und Projekten unterstützen sie die Prävention von Unfällen in der Schule, bei der Arbeit oder auf dem Weg dorthin. Im Falle eines Arbeits-, Schul- oder Wegeunfalls sorgen sie für die notwendige Heilbehandlung und Rehabilitation. Bei einer Erwerbsminderung oder nach Todesfällen zahlen die Unfallversicherungsträger zusätzlich eine Rente. Auf der Homepage des BUK steht unter dem Link „Statistik – Jahresreihe“ auch die „Statistik-Info zum Schülerunfallgeschehen 2005“ zum Download bereit.



Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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