Wiesbaden, September 2008 – Jeder vierte
Berufstätige in Deutschland wird vor dem Rentenbeginn berufs- oder
erwerbsunfähig. Die Notwendigkeit einer privaten Absicherung gegen dieses Risiko
ist unumstritten, darüber herrscht bei Finanzexperten und Verbraucherschützern
große Einigkeit.
Doch zeigt eine
aktuelle Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest im Auftrag
des Wiesbadener Finanzdienstleisters Delta Lloyd durchgeführt hat, dass dieses
Thema in der Wahrnehmung der deutschen Frauen in den letzten fünf Jahren stark
an Bedeutung verloren hat.
Gerade die
Frauen zwischen 36 und 45, die mitten im Berufsleben stehen, halten eine
Vorsorge für den Fall der Berufsunfähigkeit für weit weniger wichtig als noch
vor fünf Jahren: 2003 hielten bei den 36-40jährigen noch 20,5 Prozent eine
Absicherung gegen dieses Risiko für notwendig. Aktuell sind es rund fünf Prozent
weniger, nämlich 15,4 Prozent. Noch stärker ist der Rückgang bei den Frauen
zwischen 41 und 45. Aktuell messen dem Thema Berufsunfähigkeit in dieser
Altersgruppe nur noch 14,2 eine hohe Bedeutung bei, 2003 waren es noch 23,6
Prozent. Dabei können sich diese Frauen im Falle der Berufsunfähigkeit nicht
mehr auf den Staat verlassen, denn für alle 1961 und später Geborenen gibt es
keinen gesetzlichen BU-Schutz.
Ähnlich
stark ist der Rückgang bei der Gruppe der Hausfrauen. Hier halten nur noch 9,9
Prozent den Schutz vor Berufsunfähigkeit für wichtig, 2003 waren es mit 21,3
Prozent noch mehr als doppelt so viele. „Vielfach wird in Familien nur für den
Alleinverdiener eine Vorsorge gegen Berufsunfähigkeit getroffen. Doch sollte
auch die Arbeitskraft der Hausfrau abgesichert werden, denn bei einem Ausfall
durch Krankheit können schnell Kosten von rund 1.500 bis 2.000 Euro monatlich
für eine Haushaltshilfe anfallen“, erläutert Sabine Peters, Vorsorgeexpertin von
Delta Lloyd.
Die Gründe für die
sinkende Bedeutung, die die Frauen der Absicherung gegen Berufsunfähigkeit
beimessen, können nicht eindeutig festgelegt werden. Sicherlich verdrängt die
eine oder andere das Problem ganz einfach, aber natürlich steht vielen
Haushalten aufgrund der stagnierenden Gehälter und der steigenden
Lebenshaltungskosten auch ein kleineres Budget für die Vorsorge zur
Verfügung.
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