Der Maklervertrieb gewinnt für die Versicherer zunehmend an Bedeutung. Dies
spiegelt sich vor allem in der Neukundenakquise der Assekuranz wider. In 28
Prozent der Versicherungsunternehmen sind bereits zwischen 45 und 50 Prozent des
Neukundengeschäfts auf Maklertätigkeit zurückzuführen. Damit fällt der Anteil
der freien Vermittler am Neukundenvolumen größer aus als beim
Gesamtprämienvolumen. Hier erreichen die Makler nur in 24 Prozent der
Unternehmen einen vergleichbaren Anteil. Damit wächst der Maklervertrieb weiter.
Das ist das Ergebnis des „Vertriebsmonitors für die Assekuranz 2008“, der vom
Institut für Versicherungswirtschaft der Universität St. Gallen und vom
Deutschen Ring in Kooperation mit dem Versicherungsmagazin erstellt
wurde.
Top-Erwartungen: Erschließung neuer Kundengruppen und mehr
Umsatz
Die Erwartungen an die freien Makler sind in erster Linie mit
der Generierung von zusätzlichem Geschäftsvolumen verbunden. Mehr als 80 Prozent
der Befragten sehen darin den größten Nutzen der Makler. Ähnlich hohe Zustimmung
erhalten die freien Vermittler, wenn es um die Erschließung neuer Kundengruppen
geht. Ein anderes Bild zeigt sich jedoch, wenn nach den Leistungsmöglichkeiten
in der Bestandskundenpflege gefragt wird. So glaubt nur eine knappe Mehrheit von
55 Prozent der Entscheider, dass die Beratungsqualität des Maklers zu einer
verbesserten Kundenbindung führen würde. In keinem anderen Bereich wird den
unabhängigen Beratern weniger Potenzial zugetraut.
Mehrheit sieht
Kostenvorteile gegenüber Ausschließlichkeitsorganisation
Mit großer
Skepsis bewerten die Befragten die Möglichkeit, Maklern verstärkt administrative
Aufgaben zu übertragen. Für 44 Prozent der befragten Entscheider wird durch
diese Maßnahmen keine nennenswerte Entlastung bei Verwaltungsabläufen erreicht.
Im Gegenteil: Wahrscheinlich ist, dass immer mehr Versicherungsunternehmen dazu
übergehen werden, ihre IT sowie Prozesse und Dienstleistungen noch stärker an
den Bedürfnissen der Makler auszurichten, wodurch zunächst höhere
Verwaltungskosten entstehen. Im Gegenzug versprechen sich die Befragten
Nutzenvorteile durch die Abgabe der Beratungshaftung (58 Prozent). Zudem äußern
sechs von zehn Befragten die Hoffnung, dass eine verstärkte Zusammenarbeit mit
Maklern zu niedrigeren Vertriebskosten führt, als es im
Ausschließlichkeitsvertrieb der Fall ist.
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