Zahl der tödlichen Arbeits- und Wegeunfälle im ersten Halbjahr 2008 gesunken
Unfallgeschehen entwickelt sich insgesamt uneinheitlich
Die Zahl der schweren und tödlichen Arbeits- und Wegeunfälle ist im ersten
Halbjahr 2008 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weiter gesunken. Das zeigen
vorläufige Zahlen der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen, die ihr
Spitzenverband, die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, heute in Berlin
veröffentlicht hat. Die Zahl der meldepflichtigen Arbeits- und Wegeunfälle
insgesamt stieg aber. In der Schüler-Unfallversicherung verzeichneten die
Unfallkassen ebenfalls eine Zunahme der Unfälle.
Insgesamt ereigneten
sich im ersten Halbjahr 2008 241 tödliche Arbeitsunfälle. Das waren 73 weniger
als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der tödlichen Wegeunfälle sank um 11 auf 211.
Die Zahl der Unfälle, die eine bleibende Minderung der Erwerbsfähigkeit zur
Folge hatten, verringerte sich ebenfalls. Insgesamt wurde in 10.926 Fällen
erstmals eine Rente aufgrund eines Arbeits- oder Wegeunfalls gezahlt, was einem
Minus von 301 Fällen entspricht.
Die Zahl der meldepflichtigen
Arbeitsunfälle stieg dagegen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um rund
10.000 auf 484.432. Auf dem Weg von und zur Arbeit ereigneten sich rund 6.000
Unfälle mehr. Vorläufig beläuft sich die Zahl der meldepflichtigen Wegeunfälle
damit auf 88.226. Meldepflichtig sind Unfälle in der gesetzlichen
Unfallversicherung, wenn sie zu einer Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei Tagen
oder zum Tod führen.
"Bereits in den vergangenen zwei Jahren konnten wir
diese Entwicklung beobachten", kommentiert Dr. Joachim Breuer,
Hauptgeschäftsführer der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, die Zahlen.
Danach sei der Anstieg der absoluten Unfallzahlen regelmäßig konjunkturell
bedingt, die Sicherheit am Arbeitsplatz sei aber unverändert sehr hoch. "Das ist
auch ein Erfolg für Berufsgenossenschaften und Unfallkassen." Die parallel
laufenden Fusionen und Umstrukturierungen hätten der Qualität der
Präventionsangebote nicht geschadet, die Unfallversicherung zeige sich weiter
als "verlässlicher Partner der Arbeitgeber und Versicherten" im
Arbeitsschutz.
Zahl der BK-Anzeigen und Renten bleibt nahezu
unverändert
Nur geringfügig ging die Zahl der Anzeigen auf Verdacht einer
Berufskrankheit (BK) und die Zahl der neuen BK-Renten zurück. Im ersten Halbjahr
2008 wurde in 32.708 Fällen Verdacht auf eine Berufskrankheit gemeldet - das
sind 346 Verdachtsanzeigen weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der neuen
BK-Renten beläuft sich bislang auf 1.979 - also 53 weniger als im
Vorjahreszeitraum.
Zahl der Schul- und Schulwegunfälle steigt
Mehr
Unfälle in der Schüler-Unfallversicherung verzeichneten die dafür zuständigen
Unfallkassen und Gemeindeunfallversicherungsverbände. Die Zahl der
meldepflichtigen Schulunfälle stieg von 677.945 im ersten Halbjahr 2007 auf
704.713 - ein Plus von 26.768. Breuer: "Wir vermuten, dass dies damit
zusammenhängt, dass die Kinder mehr Zeit in Schulen verbringen - zum Beispiel in
Ganztagsschulen - aber das muss noch geklärt werden!"
Auf dem Schulweg
ereigneten sich 61.666 meldepflichtige Unfälle, 2.646 mehr als in den ersten
sechs Monaten 2007.
Die Zahl der neuen Unfallrenten in der
Schüler-Unfallversicherung ging um 38 auf 547 zurück. Die Zahl der tödlichen
Unfälle stieg um 2 auf 37. Davon ereigneten sich 6 Unfälle in der Schule, 31 auf
dem Schulweg. Meldepflichtig ist ein Unfall in der Schüler-Unfallversicherung,
wenn in der Folge eine ärztliche Behandlung nötig ist oder der Unfall zum Tod
führt.
Herr Stefan Boltz
Tel.: 030 288763-768
Fax: 030 288763-771
E-Mail: presse@dguv.de
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung
(DGUV)
Mittelstraße 51
10117 Berlin
http://www.dguv.de/