Die Wünsche der Deutschen für den Ruhestand sind nachvollziehbar: Eine hohe
Lebensqualität mit einem gesichertem finanziellen Auskommen und - noch wichtiger
- regelmäßigen Besuchen der Kinder und Enkelkinder. Die im Februar 2008
veröffentlichte vierte Ausgabe der internationalen Studie "AXA
Ruhestand-Barometer" zeigt, dass für viele Deutsche Geld nicht alles ist im
Leben - es ist der familiäre Zusammenhalt, der zu den wesentlichen Bedürfnissen
im Alter zählt.
Wichtiger als finanzielle Unterstützung beurteilen
heutige und künftige Ruheständler den familiären Zusammenhalt. Neun von zehn
Befragten gaben an, dass Kinder ihre Eltern im Ruhestand vor allem mit
regelmäßigen Besuchen erfreuen sollten. Vor dem Hintergrund der demografischen
Entwicklung in Deutschland ist dies ein höchst interessantes Ergebnis - denn
viele Paare blieben und bleiben bewusst kinderlos. Eine durchschnittliche
Kinderzahl von 2,0 Kindern je Frau hatte es sowohl im Westen als auch im Osten
Deutschlands zuletzt Anfang der 1970er Jahre gegeben. Eine Familie, die im Alter
unterstützen könnte, wurde und wird immer noch von vielen nicht
gegründet.
Finanzielle Unterstützung von Kindern für ihre Eltern rangiert
auf der Wunschliste für den eigenen dritten Lebensabschnitt hingegen weit
hinten. Lediglich drei von zehn Studien-Teilnehmern sehen ihre Nachkommen hier
in der Pflicht. Angst vor finanziellen Engpässen im Ruhestand gibt es laut
Studie jedoch sehr wohl. Idealerweise sollte sich der monetäre Bedarf im Alter
nach Meinung der Befragten sowohl aus staatlichen und betrieblichen als auch aus
privaten Vorsorgemodellen decken lassen. Wird allerdings zu spät mit der
privaten Vorsorge begonnen, könnte dies eine nicht zu realisierende Hoffnung
bleiben.
Die Studie
Das AXA Ruhestand-Barometer wurde im Auftrag
von AXA durch die Gesellschaft für Konsum-, Markt- und Absatzforschung (GfK)
über einen Zeitraum von zwei Wochen im Juli 2007 durchgeführt. International
wurden insgesamt 18.114 Personen in 26 Ländern befragt. Dazu zählen neben
Deutschland zum Beispiel Belgien, Großbritannien, Frankreich, Tschechische
Republik, Ungarn, Polen, USA, China, Japan, Australien, Indien, Thailand und
Hongkong. In Deutschland wurden 302 Erwerbstätige ab 25 Jahren sowie 301 Ruhe-
und Vorruheständler bis 75 Jahre befragt.
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