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12.09.2007 - dvb-Presseservice

MDS: Bei der Transparenz darf die Pflegereform nicht auf halbem Wege stehen bleiben

Der Ende August veröffentlichte zweite Pflegequalitätsbericht des Medizinischen Dienstes der Spitzenverbände der Krankenkassen (MDS) hat eine öffentliche Diskussion um die Pflegequalität in Deutschland und um notwendige Maßnahmen zu ihrer Verbesserung angestoßen. "Diese Diskussion müssen wir jetzt fortsetzen und die notwendigen Konsequenzen ziehen. Die kommende Pflegereform muss die Instrumente festlegen, mit denen endlich Transparenz über die tatsächliche Qualität der Pflegeeinrichtungen hergestellt werden kann und mit denen die Qualität wirkungsvoll verbessert wird", forderte Dr. Peter Pick, Geschäftsführer des MDS in Berlin. Auf dem Pflegeforum des MDS zum Thema "Pflegequalität und Pflegereform – Wie gut ist die Pflege in Deutschland?" diskutierten Experten aus der Pflege und der Politik über die Konsequenzen, die aus dem zweiten Pflegequalitätsbericht zu ziehen sind.

Von den bisher bekannt gewordenen konkreten Regelungen zur Verbesserung der Transparenz, wie sie Eingang in den von der Fachebene erstellten Arbeitsentwurf des Pflege-Weiterentwicklungsgesetzes gefunden hätten, zeigte sich Pick allerdings enttäuscht. Danach wird den Verbänden der Leistungserbringer ein qualifiziertes Mitspracherecht über die Art der Veröffentlichung der Prüfberichte des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) und den darin enthaltenen Informationen eingeräumt. Auch sollen die Ergebnisse der MDK-Qualitätsprüfungen nicht vom MDK veröffentlicht werden. Damit habe der Arbeitsentwurf die Diskussion der letzten Woche um die Weiterentwicklung der Qualitätssicherung nicht aufgenommen. "Weichgespülte Transparenz hilft den Betroffenen nicht. Wir brauchen tatsächliche Transparenz auf der Grundlage eines einheitlichen Bewertungsrasters – und wir brauchen die Veröffentlichung durch den Medizinischen Dienst", sagte Pick. An die Leitung des Bundesministeriums für Gesundheit und die Politik richtete er die Erwartung, dass hier noch Änderungen in Richtung einer echten Transparenz vorgenommen werden.

Der Ende August veröffentlichte zweite Bericht des MDS zur Qualität in der ambulanten und stationären Pflege kommt zu dem Ergebnis, dass sich die Qualität der ambulanten und stationären Pflege seit der Veröffentlichung des ersten Pflegequalitätsberichts im Jahr 2004 verbessert hat. Allerdings gibt es nach wie vor zum Teil erhebliche Qualitätsdefizite und deshalb deutlichen Handlungsbedarf.

Der MDS gibt alle drei Jahre einen umfassenden Bericht zur Situation und zur Entwicklung der Pflegequalität bei häuslicher Pflege und in Pflegeheimen ab. Der jetzt vorgestellte Bericht bezieht sich auf die Jahre 2004 bis 2006. Dafür wurden Daten aus 3.736 Qualitätsprüfungen in ambulanten Pflegediensten und aus 4.215 Qualitätsprüfungen in stationären Pflegeeinrichtungen ausgewertet.



Herr Christiane Grote
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Medizinischer Dienst der Spitzenverbände
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