Arbeitstag mit dem Rad beginnen
Gemeinschaftsaktion startet am 1. Juni - 270.000 Baden-Württemberger radeln bereits zur Arbeit
Rund 270.000 Erwerbstätige im Lande nutzen laut Statistik ihr Fahrrad, um zur Arbeit zu kommen. Unter der Schirmherrschaft der Arbeits- und Sozialministerin, Dr. Monika Stolz, starten am 1. Juni AOK, Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club (ADFC) und die Radsportverbände in Baden-Württemberg die jährliche Gemeinschaftsaktion "Mit dem Rad zur Arbeit", um noch mehr Menschen für den Umstieg aufs Rad zu motivieren. Seit Beginn der Aktion in Baden-Württemberg im Jahr 2005 konnte laut Veranstalter die Zahl derer, die mit dem Rad zur Arbeit fahren, jährlich um rund ein Prozent erhöht werden.
"In Deutschland sind 66 Prozent der Männer und 51 Prozent der Frauen im Alter zwischen 18 und 80 Jahren übergewichtig", sagte Ministerin Stolz bei der Vorstellung der Aktion am Montag (26.05.2008) in Stuttgart. "Wir müssen hier gegensteuern. Sonst haben wir bald eine übergewichtige und kranke Gesellschaft. Leider stimmt viel zu häufig die Energiezufuhr nicht mit dem Energieverbrauch überein." Es müsse allen klar werden, welche Folgeerkrankungen Übergewicht nach sich ziehen kann. "Die reichen vom so genannten Altersdiabetes schon in Jugendjahren über Bluthochdruck bis hin zu orthopädischen und psychosozialen Erkrankungen", sagte die Ministerin. Allerdings könne man "Bewegung und Aktivität nicht an andere delegieren, man muss es selber tun."
Rad fahren ist erwiesenermaßen gesund: "Schon 30
Minuten tägliches Rad fahren fördert die Gesundheit, weil es Herz und Kreislauf
stärkt, sich positiv auf den Fettstoffwechsel auswirkt und die Ausdauer
verbessert", so der Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg, Dr. Rolf Hoberg.
Außerdem hätten wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt, dass das Risiko von
Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch Rad fahren um bis zu 50 Prozent reduziert
werden kann.
Die Aktion "Mit dem Rad zur Arbeit" findet in der Zeit vom
1. Juni bis 31. August in ganz Deutschland statt. Hoberg: "Wer mitmachen will,
soll sich den Aktionskalender bei der AOK oder aus dem Internet besorgen." Damit
könne jeder Teilnehmer seine Fahrten zur Arbeit tagesgenau eintragen und dazu
noch mit etwas Glück einen der Einzel- oder Teampreise gewinnen, wenn er oder
seine "Fahrgemeinschaft" an mindestens 20 Tagen das Fahrrad genutzt
hat.
Das Landratsamt Bodenseekreis gehört zu den Unternehmen mit
Vorbildfunktion. Im letzten Jahr haben sich im Rahmen der betrieblichen
Gesundheitsförderung fast zehn Prozent der Mitarbeiter an der Aktion "Mit dem
Rad zur Arbeit" beteiligt. "Unsere Mitarbeiter haben in den drei Aktionsmonaten
insgesamt über 38.000 Kilometer zurückgelegt und sind damit fast einmal um die
Erde geradelt", sagt Peter Sauter, Hauptamtsleiter des Landratsamtes
Bodenseekreis. Motiviert wurden die Mitarbeiter zum Beispiel durch einen
Fahrradaktionstag und verschiedene Gewinnspiele. "Größter Motivationsfaktor ist
jedoch der Chef persönlich", ergänzt Sauter, "bei uns hat selbst Landrat Wölfle
auf sein Auto verzichtet und das Fahrrad sogar für Außentermine
genutzt."
Der ADFC ist von den Aktivitäten des Landratsamtes
Bodenseekreis begeistert und wünscht sich, dass sich andere Betriebe
anschließen. Laut ADFC gebe es im Land aber immer noch zu wenig
fahrrad-freundliche Arbeitgeber. "In vielen Unternehmen fehlt es an einfachen
Dingen, die Interessierte bisher davon abhalten auf das Rad umzusteigen. Dazu
gehören zum Beispiel Umkleideräume oder Fahrradabstellplätze", sagt Erich
Kimmich, Landesgeschäftsführer des ADFC. In diesem Zusammenhang bietet der
Fahrradclub den Unternehmen im Land Beratungen an. "Denn ein fahrradfreundliches
Unternehmen bringt sowohl Vorteile für die Mitarbeiter als auch für das
Unternehmen selbst", sagt Kimmich.
"Die Begeisterung für das Radfahren
ist ungebrochen. 2007 wurden in Deutschland mehr als 4,5 Millionen neue Räder
gekauft", erklärt Günter Riemer, Präsident des Württembergischen
Radsportverbandes. Riemer: "Die Menschen nehmen den Klimaschutz ernst und
steigen um. Gerade kurze Strecken zur Arbeit bieten sich hierfür an."
Fachbereich I.3 Marketing
Herr Michael Bernatek
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