Erneute Durchsuchung bei DWS

Die Frankfurter Staatsanwaltschaft und die Polizei haben am 16. Januar erneut die Geschäftsräume der Fondgesellschaft DWS durchsucht, wie das Handelsblatt berichtet. Die Aktion, an der rund 50 Beamte beteiligt waren, steht im Zusammenhang mit anhaltenden Greenwashing-Vorwürfen gegen das Unternehmen. Die jüngste Durchsuchung ist bereits das zweite Mal, dass die Fondsgesellschaft im Zuge von Greenwashing-Ermittlungen ins Visier geraten ist. Bereits im Mai 2022 hatten Staatsanwaltschaft, BaFin und BKA wegen des Verdachts des Kapitalanlagebetrugs ermittelt.

Von kalten Hochhäusern zur grünen Oase - Greenwashing in der Finanzwelt.

Greenwashing ist ein kritischer Begriff für eine PR-Methode: Die Marketingstrategie, Unternehmen in der Öffentlichkeit als umweltfreundlich und nachhaltig erscheinen zu lassen. Unternehmen suggerieren damit Verantwortung für Natur und Umwelt und erhalten ein grünes Image, das nicht unbedingt der Realität entspricht. Bei der Umsetzung der von der EU beschlossenen Änderungen zur Gleichstellung von Gleichstellung von ESG- und Nachhaltigkeitsaspekten hat die Fondindustrie offensichtlich zu ähnlichen Mitteln gegriffen wie die Automobilindustrie.

Der DWS wird vorgeworfen, einige Fonds als ökologisch nachhaltiger beworben zu haben, als sie tatsächlich sind. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte das Vorgehen und betonte die Ernsthaftigkeit der Angelegenheit.

Die DWS unterstrich ihre Kooperationsbereitschaft und teilte mit, dass durch die freiwillige Herausgabe relevanter Unterlagen eine umfangreichere Durchsuchung vermieden werden konnte. Auf Anfrage der Staatsanwaltschaft habe das Unternehmen weitere Informationen zur Verfügung gestellt: „Unser Ziel ist es, die Untersuchungen in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden zügig abzuschließen“, so ein Sprecher der DWS.

In den USA hatte die SEC bereits im September 2023 wegen ähnlicher Vorwürfe eine Strafe von 19 Millionen US-Dollar gegen die DWS verhängt.