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19.12.2008 - dvb-Presseservice

Pflege ist Wachstumsmarkt und „Jobmotor“

Statistisches Bundesamt veröffentlicht Pflegestatistik 2007 / IW Köln bestätigt den Trend: Beschäftigenzahl wird sich verdreifachen

Das Statistische Bundesamt hat seine „Pflegestatistik 2007“ veröffentlicht. Danach waren im Dezember 2007 in Deutschland 2,25 Millionen Menschen pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes. Das waren rund 118.000 (5,6 %) mehr Menschen als 2005. Über zwei Drittel von diesen (68 % oder 1,54 Mio.) wurden zu Hause versorgt. Davon erhielten 1,03 Mio. ausschließlich Pflegegeld, das heißt, sie wurden in der Regel allein durch Angehörige betreut. Weitere 504.000 Pflegebedürftige lebten ebenfalls in Privathaushalten. Bei ihnen erfolgte die Pflege jedoch zum Teil oder vollständig durch ambulante Dienstleister. 709.000 (32%) pflegebedürftige Menschen wurden in Heimen betreut.

Eine Studie zur Beschäftigungssituation in der Pflege, die das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) aktuell vorgestellt hat, bestätigt den Trend und weist auf die hohe arbeitsmarktpolitische wie auch volkswirtschaftliche Bedeutung hin: Der Pflegesektor ist ein Wachstumsmarkt und ein „Jobmotor“. Laut der IW-Studie wird sich die Zahl der Beschäftigten in der Pflege bis zum Jahr 2050 voraussichtlich auf bis zu 1,6 Mio. verdreifachen und das Marktvolumen auf über 85 Milliarden Euro ansteigen. 2007 arbeiteten in Deutschland bereits gut eine halbe Million Menschen im Pflegesektor und erwirtschafteten zusammen rund 25 Milliarden Euro. Selbst wenn man von einer jährlichen Produktivitätssteigerung von 0,5 %, beispielsweise durch verbesserte Abläufe und modernes Management, ausgehe, könne es in rund 40 Jahren immerhin 1,2 Mio. Pflegejobs geben.

Dazu Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa): „Dass angesichts einer alternden Gesellschaft der Bedarf an Pflege und qualifiziertem Personal belegbar steigt, liegt auf der Hand. Die Pflege ist ein Wachstumsmarkt und ein ‚Jobmotor’ par excellence! Umso mehr kommt es jetzt darauf an, eine dem wachsenden Bedarf gerecht werdende Versorgungslandschaft aktiv mitzugestalten: Ambulante und stationäre Einrichtungen sind gefragt, den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen passgenaue Angebote zu unterbreiten. Private Anbieter, die in allen Bereichen der Pflege ihren Marktanteil nachweislich ausbauen, begreifen diese Möglichkeit als eine echte Chance.“

Dass die arbeitsmarktpolitische und wirtschaftliche Bedeutung des Pflegesektors weiterhin deutlich zunimmt, führt das IW darauf zurück, dass zum einen die Menschen immer älter und pflegebedürftiger werden: Die besonders häufig auf Hilfe angewiesene Altersgruppe über 80-jähriger werde 2050 fast dreimal so groß sein wie 2005. Zum anderen sei ein sukzessiver Rückgang des privaten Unterstützerumfeldes zu beobachten. Weiterhin würden immer mehr (Intensiv-)Pflegefälle in Heimen betreut; die Zahl der Plätze könne sich bis 2050 auf rund 2 Mio. nahezu verdreifachen. Dr. Dominik H. Enste, Referats- und Projektleiter zur "Zukunft der Arbeit" im IW Köln, wird die gesamte Studie anlässlich der Bundesmitgliederversammlung des bpa am 07./08. Mai 2009 in Berlin präsentieren. Bernd Meurer: „Diese Studie wird auch dazu beitragen, dass der Wirtschaftsfaktor Pflege sowohl in der Politik als auch in der Öffentlichkeit stärker in das Blickfeld rückt. Pflege nutzt der Volkswirtschaft.“




Herr Herbert Mauel
Geschäftsführung
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