Die Zahl der gestohlenen kaskoversicherten Pkw in Deutschland ist 2024 erstmals seit zwei Jahren leicht gesunken. Dennoch mussten die Versicherer fast 300 Millionen Euro für entwendete Fahrzeuge aufbringen. Besonders Toyota-Modelle stehen weiterhin im Fokus der Diebe.
Der GDV verzeichnete 2024 insgesamt 14.162 gestohlene kaskoversicherte Personenkraftwagen. Dies entspricht einem Rückgang von etwa drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Schadensumme belief sich auf 293 Millionen Euro, was einen durchschnittlichen Schaden von 20.700 Euro pro gestohlenem Fahrzeug bedeutet.
Luxusfahrzeuge im Visier der Täter
Autodiebe konzentrieren sich zunehmend auf hochwertige Fahrzeuge der oberen Mittelklasse und Oberklasse sowie SUVs. Diese Entwicklung spiegelt sich in den stetig steigenden Durchschnittsschäden wider. Während 2014 pro Diebstahl noch etwa 14.500 Euro anfielen, hat sich dieser Betrag in den vergangenen zehn Jahren um mehr als 40 Prozent erhöht.
Besonders kostspielig für die Versicherer sind Diebstähle von Porsche 911-Modellen der siebten Generation. Hier müssen die Unternehmen durchschnittlich über 100.000 Euro pro gestohlenem Fahrzeug leisten. Dies unterstreicht die Präferenz der Kriminellen für hochpreisige Sportwagen und Luxusfahrzeuge.
Toyota-Modelle dominieren Diebstahlstatistik
Bei der Analyse der am häufigsten gestohlenen Modelle zeigt sich eine deutliche Konzentration auf den japanischen Hersteller Toyota. Vier der zehn meistbetroffenen Fahrzeugtypen stammen aus diesem Konzern. Den unrühmlichen Spitzenplatz belegt der Lexus NX der ersten Generation mit 130 Diebstählen je 10.000 kaskoversicherte Fahrzeuge.
Trotz der hohen Diebstahlrate einzelner Modelle verzeichnete Toyota insgesamt einen Rückgang der gestohlenen Fahrzeuge um 14,7 Prozent. Dies deutet auf gezielte Präventionsmaßnahmen oder veränderte Sicherheitstechnologien bei neueren Modellgenerationen hin. Andere Hersteller wie Porsche und Hyundai mussten hingegen deutliche Anstiege von über 17 Prozent verkraften.
Regionale Unterschiede bleiben bestehen
Die geografische Verteilung der Autodiebstähle zeigt weiterhin erhebliche Unterschiede zwischen Nord- und Süddeutschland. Berlin bleibt der Hotspot für Fahrzeugdiebstähle und verzeichnet mehr als jeden vierten Fall bundesweit. Hamburg, Brandenburg und Bremen folgen auf den weiteren Plätzen.
In den südlichen Bundesländern ist das Diebstahlrisiko deutlich geringer. Allerdings steigen auch in vergleichsweise sicheren Regionen wie Baden-Württemberg die Fallzahlen um etwa elf Prozent auf 635 gestohlene Fahrzeuge an.

Entwicklung bei anderen Fahrzeugtypen
Während die Pkw-Diebstähle leicht rückläufig waren, entwickelten sich andere Fahrzeugkategorien unterschiedlich. Bei Elektrokleinstfahrzeugen wie E-Scootern verzeichneten die Versicherer einen Anstieg um 25 Prozent auf 8.565 gestohlene Fahrzeuge. Auch Mofas und Leichtkrafträder waren 2024 häufiger von Diebstählen betroffen.
Einen positiven Trend gab es hingegen bei Zugmaschinen. Hier sanken die Diebstahlzahlen um mehr als elf Prozent auf 211 Fälle. Die tägliche Belastung für die Versicherer bleibt dennoch erheblich: Durchschnittlich müssen sie 40 Diebstähle pro Tag regulieren und dabei über 800.000 Euro aufbringen.
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