Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht der Zeitschrift "auto motor und sport", der Modelle wie den Fiat 500, Hyundai Kona und Renault Kangoo hervorhebt. Interessanterweise weisen Elektroautos generell weniger Schadensfälle auf als ihre Verbrenner-Pendants. In der Kfz-Haftpflichtversicherung verursachen Elektrofahrzeuge im Schnitt fünf bis zehn Prozent weniger Unfälle, bei Vollkaskoversicherungen sind es sogar etwa 20 Prozent weniger. Dies ergab eine Untersuchung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), die 37 vergleichbare Modelle von Verbrennungs- und Elektromotoren analysierte. Trotzdem liegen die Reparaturkosten für Elektrofahrzeuge durchschnittlich um 30 bis 35 Prozent höher.

Batterien im e-Auto treiben die Reparaturkosten
Ein Grund für die hohen Reparaturkosten ist die Unsicherheit im Umgang mit beschädigten Elektroautos, insbesondere den Batterien. Diese müssen oft in Quarantäne gelagert werden, um Brandgefahren auszuschließen. Werkstätten haben zudem Probleme beim Auslesen der Akkudaten, was die Bewertung von Zustand und Risiken erschwert. Laut Heinz Gressel, Vorsitzender des GDV-Ausschusses Kraftfahrtversicherung, sind die Fahrzeughersteller gefordert, den Zugang zu diesen Daten zu erleichtern.
Ein weiterer Kostentreiber sind die Produktionsmethoden der Hersteller, wie das Giga-Casting, das zunehmend von Unternehmen wie Tesla, Toyota, Hyundai, Ford und Volvo angewendet wird. Diese Methode, bei der große Karosserieteile aus einem Stück gefertigt werden, erschwert die Reparatur und erhöht dadurch die Kosten. Besonders bei Aluminiumgussteilen, die bei Überlastung zu Rissbildung neigen, steigen die Reparaturkosten, da diese nach einem Unfall umfassend untersucht werden müssen.
Die Übertragung dieser gestiegenen Kosten auf die Versicherten führt zu weiteren Prämiensteigerungen in der Kfz-Versicherung. Gressel warnt, dass dies die Elektromobilität weniger attraktiv machen könnte. "Wenn die Kosten für Elektromobilität aus dem Ruder laufen, sinkt auch deren Akzeptanz", so Gressel. Diese Entwicklung könnte langfristig die Bemühungen um eine nachhaltige Mobilitätswende beeinträchtigen.
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