Baltimore-Brückeneinsturz: Milliarden-Schaden nach Schiffscrash

Wie die Schweizer Handelszeitung berichtet, wird das Unglücksschiff "Dali" von einer Firma aus Singapur betrieben und lief unter Charter der dänischen Reederei Maersk. Das Schiff ist beim Pool Britannia P&I Club versichert. Hinter dem Vertrag stehen nach Angaben von Moody's Ratings rund 80 Versicherer und Rückversicherer mit einem Gesamtrisiko von drei Milliarden Dollar, angeführt vom Rückversicherer AXA XL.

Hoher Gesamtschaden, aber nicht signifikant für einzelne Versicherer und Rückversicherer, da auf viele verteilt.

Allein die Kosten für den Wiederaufbau der Brücke werden auf 1,2 Milliarden Dollar geschätzt. Es wird erwartet, dass der Eigentümer des Schiffes, die "Dali", für diese Kosten aufkommen muss. Die Klärung der Haftungsfrage wird langwierig sein, die Experten von S&P sagen bereits jetzt einen jahrelangen Prozess zur Klärung aller Haftungsfragen voraus.

Kurios: Nach Ansicht von Rechtsexperten gibt es allerdings eine Möglichkeit, die Haftung nach einem Gesetz aus dem 19. Jahrhundert zu reduzieren, auf das sich der Eigner der Titanic berufen hatte, um seine Entschädigung für den Untergang 1912 zu begrenzen. Dieses Gesetz wurde ursprünglich erlassen, um zu verhindern, dass Schifffahrtsriesen bei Schiffskatastrophen unüberwindbare Verluste erleiden.

Neben den Wiederaufbaukosten kommen weitere finanzielle Schäden auf den Verursacher zu. Menschen kamen ums Leben, der Hafen ist blockiert und Lieferketten sind unterbrochen, was zu Regressforderungen aus entsprechenden Betriebsunterbrechungsversicherungen führen wird. Nach Schätzungen der Allianz hat der Hafen im vergangenen Jahr rund 800.000 Schiffe mit 1,3 Millionen Tonnen Ladung abgefertigt.