Im Frühling erwacht die Natur zu neuem Leben - auch der Marder. Für Autobesitzer sind sie vor allem zwischen April und Juni ein Risiko: Ungebetene Gäste im Motorraum, die mit Vorliebe Kabel und Schläuche anknabbern. Nach Angaben des GDV sind täglich 1.000 kaskoversicherte Pkw von direkten und zum Teil erheblichen Folgeschäden mit hohen Reparaturkosten betroffen. Neben einem guten Versicherungsschutz gibt es einige vorbeugende Maßnahmen.
Schadenentwicklung durch Marderbisse
Wer sein Auto in verschiedenen Revieren der Tiere abstellt, kann durch Duftmarken regelrechte Beißattacken der tierischen Rivalen auslösen. Ein Blick unter die Motorhaube kann frühzeitig Hinweise auf Marderbesuch liefern. Spezielle Sprays helfen, die Duftmarken zu neutralisieren, besser ist jedoch eine professionelle Motorraumreinigung.
Mechanische Barrieren wie ein engmaschiger Draht unter dem Motor sollen für den Marder unangenehm und damit abschreckend wirken, auch elektrifizierte Metallplättchen und Ultraschallgeräte werden angeboten, wobei Tests diesen Geräten keine besonders hohe Wirksamkeit bescheinigen.
Am Ende gilt wie immer: Hauptsache gut versichert. Während einige Tarife nur den direkten Schaden abdecken, kommen andere auch für teure Folgeschäden auf - und die können ganz schön ins Geld gehen: 2022 zahlten die Kfz-Versicherer erstmals mehr als 100 Millionen Euro für Reparaturen nach Marderbissen, wobei jeder Angriff im Schnitt fast 500 Euro kostete.
Schäden an Gummimanschetten machen sich nicht sofort bemerkbar. Erst wenn Wasser und Schmutz eindringen und Lagerfett austritt, werden Antriebs- und Achsgelenke beschädigt. Marderschäden an den Unterdruckschläuchen können zu einem Leistungsverlust des Motors führen. Unter Umständen geht der Motor in den Notlauf und der Bremskraftverstärker kann ausfallen.
Angenagte Zündkabel können dazu führen, dass eine oder mehrere Zündkerzen nicht mehr richtig funktionieren und der Motor unrund läuft. Die Motorkontrollleuchte zeigt dann an, dass mit der Motorsteuerung etwas nicht stimmt. Das Steuergerät schaltet dann in ein Notlaufprogramm, mit dem Sie die nächste Werkstatt aufsuchen können. Da der Kraftstoff nicht mehr vollständig verbrannt wird, kann im schlimmsten Fall der Katalysator beschädigt werden.
