Fiese Fakten über Zigarettenstummel

4,5 Billionen Zigarettenstummel landen jährlich in der Umwelt.

Jedes Jahr landen weltweit schätzungsweise 4,5 Billionen (4.500.000.000.000!) gerauchte Zigaretten in der Umwelt. Dabei sind die achtlos weggeworfenen Kippen weit mehr als nur ein unschöner Anblick. ARAG Experten weisen darauf hin, dass sie für Mensch, Tier und Umwelt hochgiftig sind. Zigarettenstummel können handfeste Gesundheitsschäden verursachen. Bei Kleinkindern kann eine verschluckte Kippe zu Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen. Auch das Meer leidet: Jeder dritte Müll, der im Meer gefunden wird, ist eine Zigarettenkippe. Die schädliche Wirkung ist enorm: Ein einziger Zigarettenstummel verunreinigt rund 1.000 Liter (Trink-)Wasser. Bereits nach einer halben Stunde sind fast alle Giftstoffe wie Nikotin oder Arsen aus dem Filter gespült.

Warnhinweise auf Zigarettenpackungen - höchstrichterlich vorgeschrieben

Um die Lust am Rauchen zu verderben, müssen seit 2016 abschreckende Bilder oder Sätze wie „Rauchen kann tödlich sein“ auf allen Zigarettenpackungen gut sichtbar sein (EU-Tabakproduktrichtlinie 2014/40/EU). Doch nicht nur dort. ARAG Experten weisen auf ein Urteil des Bundesgerichtshofs hin, wonach diese Warnhinweise sogar auf jeder Auswahltaste von Warenautomaten an Supermarktkassen zu sehen sein müssen. Nur so könne ein Kaufimpuls frühzeitig unterbunden werden (Az.: I ZR 176/19).

Verwarnungs- und Bußgelder bei Verschmutzung durch Zigarettenkippen

Wer seine Zigarettenkippe einfach auf den Gehweg schnippt, riskiert laut ARAG Experten ein Bußgeld wegen unerlaubter Abfallentsorgung. Das wird häufiger fällig als gemeinhin angenommen und kann je nach Schwere auch schon mal im dreistelligen Bereich liegen. Allerdings sind die Bußgelder nicht überall einheitlich geregelt. Jede Stadt oder Gemeinde legt sie selbst fest. Die Höhe des Bußgeldes hängt unter anderem davon ab, wie groß das Müllproblem in einer Stadt ist. Mittlerweile gibt es viele Möglichkeiten, Zigarettenkippen richtig zu entsorgen. So sind an vielen öffentlichen Mülleimern spezielle Vorrichtungen für Zigarettenkippen angebracht. Auch für unterwegs gibt es kleine Taschenaschenbecher, die in jede Hosentasche passen. Kein Grund also, die unschönen Kippen achtlos wegzuwerfen.

Brandgefahr durch Zigarettenkippen

Zwei Drittel aller Waldbrände werden durch menschliche Unachtsamkeit verursacht. Dazu gehört das unerlaubte Grillen im Wald, das Abstellen von Autos auf trockenem Boden, vor allem aber die achtlos weggeworfene Zigarettenkippe. Auch im Mietrecht spielt die Zigarette als Brandverursacher immer wieder eine Rolle. Meist sind es die Raucher, die das Nachsehen haben und auf zum Teil hohen Kosten sitzen bleiben. Denn kann dem rauchenden Mieter bei einem Wohnungsbrand ein grob fahrlässiger Umgang mit seiner Zigarette nachgewiesen werden, muss die Hausratversicherung unter Umständen nicht zahlen (Oberlandesgericht Bremen, Az.: 3 U 53/11 und Oberlandesgericht Köln, Az.: 9 U 117/99).

Zigarette und Auto - keine gute Kombination

Wer seine Zigarettenkippe aus dem fahrenden Auto auf die Straße wirft und dabei erwischt wird, muss zumindest mit einem Bußgeld wegen Umweltverschmutzung rechnen. Unter Umständen kann der Kippenwurf sogar ein Strafverfahren nach sich ziehen. Das ist laut ARAG Experten immer dann der Fall, wenn jemand zu Schaden kommt. Erschrickt zum Beispiel ein Motorradfahrer und stürzt, muss sich der Kippenschnipper wegen fahrlässiger Körperverletzung verantworten. Ein letzter Tipp der ARAG Experten für alle Urlauber: In vielen Ländern der Europäischen Union ist das Rauchen im Auto verboten, wenn Schwangere oder Minderjährige mitfahren. Es drohen empfindliche Bußgelder von mehreren hundert Euro.