Panzer statt Windkraft: Big Money zieht sich aus dem Klimageschäft zurück

Wie Financial Times und Wallstreet Journal berichten, dreht sich in den USA der Wind in Sachen Nachhaltigkeit. Die Wall Street hat bei ihren Investitionen bisher streng auf ökologische Kriterien geachtet. Doch nun rudern große Investoren wie Blackrock und JP Morgan zurück. Nachhaltigkeit ist out... wird man sich nun wieder verstärkt den Renditechancen von Rüstungsgütern zuwenden?

Als sich der CEO des Pariser Versicherers AXA im vergangenen Jahr in den USA mit Führungskräften eines Vermögensverwalters traf, schlugen diese ihm vor, der neuen Vorsicht Rechnung zu tragen. „Ich benutzte die Abkürzung ESG, und die Leute brachten mir bei, das Wort nicht zu benutzen“, sagt Buberl. Viele Unternehmen sprechen die drei Buchstaben nicht mehr aus: ESG.

Climate Action 100: Staatsanwälte ermitteln gegen engagierte Vermögensveralter

In der Klimainitiative Climate Action 100+ (CA100+) ziehen sich zwei der weltweit größten Vermögensverwalter aus einer Investorengruppe zurück, ein dritter reduziert seine Aktivitäten. Sowohl JP Morgan als auch State Street Global haben bestätigt, dass sie CA100+ verlassen werden. BlackRock, der weltweit größte Vermögensverwalter, zieht sich aus dem CA100+ zurück und überträgt seine Teilnahme auf eine kleine Tochtergesellschaft.

Diese Austritte schwächen den Plan der Klimagruppe. Für CA100+ kommt dieser Schritt zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Eigentlich wollte man die „zweite Phase“ einläuten, um die „größten Verschmutzer“ zum Umdenken zu bewegen. Nun haben sich die fünf größten Vermögensverwalter der Welt aus diesem Kreis verabschiedet.

BlackRock erklärte, die Phase-2-Strategie stehe in Konflikt mit US-Gesetzen, die Vermögensverwalter verpflichten, ausschließlich im langfristigen wirtschaftlichen Interesse ihrer Kunden zu handeln.

JP Morgan erklärte ebenfalls, sich nicht mehr an Engagements in CA100+ zu beteiligen. State Street Global und JP Morgan gehören mit einem verwalteten Vermögen von 4,1 Billionen bzw. 3,1 Billionen US-Dollar zu den fünf größten Vermögensverwaltern. Vanguard und Fidelity Investments sind nicht Mitglied. Weitere große US-Vermögensverwalter, die noch im CA100+ vertreten sind, sind Goldman Sachs, Invesco und Pimco.

Texas, der größte Ölproduzent der USA, hat CA100+ als Gegner der Ölindustrie eingestuft und beteiligten Unternehmen wie BlackRock Geschäfte mit der Regierung untersagt. Auch Oklahoma, ein weiterer Ölproduzent, hat JP Morgan, BlackRock und anderen bis 2023 Geschäfte mit dem Staat untersagt. Darüber hinaus ermitteln 21 Generalstaatsanwälte gegen Vermögensverwalter wegen ihrer Zusammenarbeit mit CA100+.

Der Vorsitzende des Justizausschusses des Repräsentantenhauses erklärte auf Twitter, die Entscheidungen von JP Morgan und State Street seien große Siege für die Freiheit und die amerikanische Wirtschaft.

Angesichts eines möglichen Wahlsiegs von Donald Trump sind dies Indizien dafür, was aus Green-Deal-Phantasien und Build-Back-Better-Illusionen in Zukunft werden könnte. Bessere Renditechancen bieten in diesen Tagen Rüstungsgeschäfte. Denn Panzer und Flugzeuge verbrauchen fossile Brennstoffe.