Der Herzinfarkt ist - entgegen der landläufigen Meinung - beileibe keine Männerkrankheit, auch nicht in Baden-Württemberg. Obwohl Frauen in Umfragen immer wieder den Brustkrebs als Todesursache Nummer 1 sehen, die Statistik sagt etwas anderes: 2004 starben in Baden-Württemberg 2081 Frauen an Brustkrebs, an Herz-Kreislauferkrankungen mehr als elfmal so viele. Insgesamt 48 Prozent aller Todesfälle bei Frauen wurden von Herz- und Kreislauferkrankungen verursacht. Bei Männern waren es "nur" 39 Prozent.
"In den Köpfen ist der Herzinfarktpatient immer noch männlich. Leider, denn die Wirklichkeit sieht ganz anders aus," sagt Dr. Elke Lehmkuhl vom Deutschen Herzzentrum in Berlin. Sie arbeitet am ersten deutschen Lehrstuhl für frauenspezifische Gesundheitsforschung. Das Team dort erforscht die Unterschiede zwischen Männern und Frauen bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Die geschlechtsspezifischen Unterschiede sind deutlich. Frauen erleiden zum Beispiel den Herzinfarkt im Schnitt zehn Jahre später als Männer. "Diese Verzögerung hängt damit zusammen, dass Frauen bis zur Menopause einen besonderen Gefäßschutz haben," sagt Dr. Lehmkuhl. Dieser Schutz hat auch mit der Wirkung von Sexualhormonen, unter anderen dem Östrogen, zu tun; die Zusammenhänge sind aber noch nicht endgültig erforscht.
Klare Unterschiede gibt es auch in der Empfindlichkeit des Herzens gegenüber verschiedenen Risikofaktoren. Frauen mit Bluthochdruck beispielsweise haben ein deutlich höheres Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Frauen mit Diabetes mellitus haben bei einem Herzinfarkt die mit Abstand schlechtesten Überlebenschancen - verglichen mit Frauen ohne Diabetes mellitus in der Vorgeschichte, und auch im Vergleich zu Männern mit oder ohne Diabetes.
Auch die Symptome eines Herzinfarktes sind bei Frauen oft andere als bei Männern. Männer haben häufig die klassischen Symptome wie Schmerzen im Oberkörper mit Ausstrahlung in Arme, Zähne oder Kiefer, Engegefühl in der Brust und Angstzustände. Bei Frauen stehen oft zusätzlich eine ungewöhnliche Müdigkeit, Schlafstörungen, Kurzatmigkeit, Schmerzen im Nacken und Hals und Oberbauchbeschwerden mit Übelkeit und Erbrechen im Vordergrund. Weil sie diese Symptome nicht klar einem Herzinfarkt zuordnen können, begeben sich Frauen statistisch viel später in ärztliche Behandlung als Männer. Dabei verstreicht wertvolle Zeit für die richtige Behandlung des Herzinfarkts.
"Vorbeugung ist das A und O," sagt die Herzspezialistin, "und zwar für Männer und Frauen." Viele Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind Spätfolgen von Risikofaktoren wie Bewegungsmangel, falscher Ernährung, Übergewicht, Rauchen - und besonders bei Frauen Bluthochdruck und Diabetes mellitus. Gerade diese Faktoren müssen aus Sicht von Dr. Elke Lehmkuhl konsequent behandelt werden. "Davon sind wir in ganz Europa weit entfernt." Nicht umsonst setzt sich die AOK Baden-Württemberg dafür ein, dass die Versorgungsstrukturen auch im Blick auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen stärker auf Frauen zugeschnitten werden.
Für Patientinnen und Patienten, bei denen eine Koronare Herzkrankheit diagnostiziert worden ist, bietet die AOK Baden-Württemberg flächendeckend ein entsprechendes Disease-Management-Programm an. Über 3.500 Vertragsärzte, 51 Krankenhäuser und rund 20.000 AOK-Versicherte nehmen daran teil. Die AOK hat im Vertragswerk mit den Ärzten die spezifischen Belange von Frauen besonders herausgestellt. Im Arzt-Manual gibt es eine gesondertes Kapitel über das besondere Risikoprofil für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen wie Stoffwechselstörungen, Rauchen und Pille, Wechseljahre und die weibliche Psyche.
Im Rahmen dieses Programms gibt es auch spezielle Sport- und Ernährungskurse, gerade auch für ältere Frauen, wie beispielsweise Hocker-Gymnastik oder Schon-Walking. Einzelheiten erfahren Sie bei Ihrer AOK-Bezirksdirektion oder in Ihrem AOK-Kundencenter.
Zusatzinformationen finden Sie im Internet unter www.aok-bw-presse.de -> Thema des Monats.
Links zum Thema:
www.dhzb.de/wissenschaft_forschung/gim/
www.frauenherz.info
www.statistik.baden-wuerttemberg.de
www.aok-bw.de
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