Zum Jahresende 2008 haben die KarstadtQuelle Versicherungen nahezu 6 Millionen Verträge in ihrem Bestand - dies bedeutet einen Zuwachs von knapp 11 Prozent. Der Fürther Direktversicherer konnte auch seine Position als führender Zahnzusatz-Versicherer Deutschlands ausbauen. Allein im vergangenen Jahr kamen über 365.000 neue Policen hinzu. Der Bestand erhöhte sich insgesamt um 23 Prozent auf über 1,4 Millionen Verträge. Die Zahl der Neuverträge in der Sachversicherung stieg um 17,7 Prozent auf rund 1,3 Millionen Stück. Wachstumsstärkstes Produkt war die Brillenversicherung, deren Bestand um 27 Prozent wuchs. Im Bereich der Lebensversicherung verzeichneten vor allem die Risikoversicherungen ein deutliches Bestandswachstum von insgesamt 20,8 Prozent.
"Das Jahr 2008 war vor allem von - im Vergleich zur Branche antizyklischen - Investitionen in den Markt geprägt", sagt Peter M. Endres, Vorstandsvorsitzender der KarstadtQuelle Versicherungen. "Daher haben wir einen gewissen Ergebnisrückgang beim Jahresüberschuss bewusst in Kauf genommen." Im Neugeschäft fehlten im Geschäftsjahr 2008 die notwendigen gesamtwirtschaftlichen Impulse, um die hochgesteckten Ziele zu erreichen. Außerdem haben die umfangreichen Umsetzungsmaßnahmen und Änderungen durch die Reform des Versicherungsvertragsgesetzes 2008 große Kapazitäten im Haus gebunden. So erzielten die KarstadtQuelle Versicherungen mit knapp 370 Millionen Euro ein Neugeschäft etwa auf Vorjahresniveau (minus 8 Prozent).
Der Zukunft sieht Endres positiv entgegen, wenn auch vor allem das Thema Datenschutz Probleme aufwerfen könnte. "Mit der geplanten Änderungen des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) schafft der Gesetzgeber einen gigantischen Jobkiller", warnt Endres. Problematisch ist vor allem der Entwurf zur Änderung des § 28 Abs. 3 BDSG. Danach droht der Entfall des Listenprivilegs und eine werbliche Spartentrennung. Die KarstadtQuelle Versicherungen sind als Direktversicherer auf die Generierung neuer Interessenten über so genannte Listbroker angewiesen, da die Ansprache von neuen Kunden/Interessenten auch per Brief erfolgt. Das wäre aber bei Entfall des Listenprivilegs kaum noch möglich. Die werbliche Spartentrennung untersagt in der derzeit geplanten Form die spartenübergreifende Bewerbung von Bestandskunden ohne deren Einverständniserklärung. Das bedeutet, jemand der etwa Unterlagen zu einer Krankenzusatzversicherung anfordert, darf darüber hinaus nicht für Lebensversicherungs- oder Sachversicherungsprodukte beworben werden. Die Richtlinie in dieser Form brächte einen höheren Verwaltungsaufwand mit sich. "Um diese Risiken zu entschärfen, werden wir zu gegebener Zeit sachgerechte und wirtschaftlich vernünftige Lösungen erarbeiten", sagt Endres.
Die KarstadtQuelle Versicherungen schufen im Geschäftsjahr 2008 rund 200 neue Arbeitsplätze und beschäftigen derzeit 1.826 Mitarbeiter am Standort Nürnberg/Fürth. Auch im Jahr 2009 will das Unternehmen, das zu Jahresbeginn erneut als einer der besten Arbeitgeber Deutschlands ausgezeichnet wurde, weitere Arbeitsplätze schaffen.